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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 23.5.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 61 von 74

 

dem Motto "alles was hinkt, kann doch ein Vergleich sein", bitte schön. Ich denke mir, wir hätten uns auch eine Diskussion erspart, wenn Sie etwas genauer (GR Johann Römer: Das ist eine Unterstellung, dass ich mir den Akt nicht genau angeschaut hätte!), ich korrigiere mich, etwas sensibilisierter den Akt gelesen hätten und Ihre selektive Wahrnehmung nicht nur auf die Wasserfläche gefallen wäre! Vielleicht wäre das einfacher gewesen!

 

Sie haben uns zu Recht mitgeteilt, dass im Zuge des U-Bahn-Baus dem Brigittenauer Bad zusätzliche freie Flächen zugeschlagen worden sind. Darüber sind wir sehr glücklich. Ohne diese Kapazitätserweiterung würden wir den zusätzlichen Besucherstrom in diesem Bad nicht mehr bewältigen können.

 

Wir haben in der Bezirksvertretung Brigittenau, wie Sie sicherlich wissen, auch darüber diskutiert, ob es weitere Schritte der Verbesserung und ein zusätzliches Angebot in der Brigittenau geben kann. Da bitte ich Sie, die Diskussion und die endgültige Beurteilung der Bäderkommission abzuwarten. Ich denke, dass die zuständige Ressortstadträtin, VBgm Grete Laska, richtig handelt, wenn sie sagt, dass jetzt nur jene Investitionen geschehen sollen, die im Hinblick auf eine weitere Entwicklung unserer Bäder nicht präjudizierend sind.

 

Das Kinder-Erlebnisbecken stand außer Diskussion. Es ist in jede Planung einbaubar und deshalb sicherlich ein sinnvoller Bestandteil in der Brigittenau, um das Bäderkonzept am Standort des Hallenbades zu verwirklichen.

 

Meine Damen und Herren! In diesem Sinne bin ich als Brigittenauer Mandatar glücklich, dass wir unserer Bevölkerung ein zusätzliches Freizeitangebot machen können. Ich bin glücklich, dass es in die richtige Richtung geht, die Bäder als einen modernen kommunalen Dienstleister zu etablieren, der auch die Konkurrenz mit privaten Anbietern nicht scheuen muss - und das zu einem vernünftigen Kostenbeitrag, der es uns ermöglicht zu sagen, dass alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt die Angebote nützen können.

 

Daher ersuche ich Sie, im Sinne der Brigittenauer Bevölkerung, aber auch im Hinblick auf die Interessen der Stadt, diesem Geschäftsstück zuzustimmen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

 

Der Berichterstatter hat auf das Schlusswort verzichtet.

 

Wir kommen zur Abstimmung.

 

Wer der Postnummer 11 in der vorliegenden Fassung zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Dies ist einstimmig angenommen.

 

Es gelangt nunmehr die Postnummer 14 (PrZ 76/01-MDBLTG) der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Förderung an den Verein "t0/Institut für neue Kulturtechnologien/Public Netbase".

 

Die Berichterstatterin ist Frau GR Mag Wehsely. - Bitte.

 

Berichterstatterin GR Mag Sonja Wehsely: Ich ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke. - Die Debatte ist eröffnet. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Chorherr. Ich erteile es ihm.

 

GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub im Rathaus): Meine Damen und Herren! Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin!

 

Eigentlich hätten wir schon vor sehr viel längerer Zeit über diesen Antrag entscheiden müssen, der, hätte es in der letzten Koalition eine offene Auseinandersetzung mit notwendigen Institutionen gegeben, den ganz normalen Gang durch den Ausschuss und hierher in den Gemeinderat gegangen wäre. Irgendwann vor einem halben oder einem dreiviertel Jahr hätten wir über diese notwendige Subvention entschieden.

 

Lassen Sie mich kurz sagen, warum diese Institution grundsätzlich so wichtig für diese Stadt, für dieses Land ist. Es geht um einen Begriff, der viel zu wenig in der öffentlichen Diskussion steht: den Begriff der Netzkultur und der Frage, wie neue Medien nicht ausschließlich eine Kommerzschiene darstellen. Diese ist zwar notwendig und gescheit - auch ich kaufe meine Bücher bei Amazon -, diese ist auch vernünftig, aber die Grundidee, dass neue Medien auch eine Verbindung mit Kultur und mit Demokratie eingehen müssen und dass diese erkämpft werden müssen, ist eine der Überlegungen, zu denen Public Netbase auch im internationalen Rahmen beiträgt.

 

Ich stelle es noch einmal ganz kurz als Bild dar: Geht es nach vielen Euphorikern des Internets, dann ist die Vorstellung so - ich habe es, glaube ich, von diesem Pult aus schon einmal gesagt -, dass es einen ganz großen Kanal, eine große Bandbreite in die Haushalte hinein gibt, wobei wunderbare Kataloge alles Mögliche darstellen, und dass ein ganz kleiner Kanal hinausgeht, welcher heißt: Ja oder nein, kaufe oder kaufe nicht.

 

Die Überlegung lautet jetzt: Wie kann Kunstschaffenden die Möglichkeit gegeben werden, durchaus einfach und mit geringen finanziellen Möglichkeiten ihr Kunstschaffen in diesen virtuellen Raum zu bringen, auch wenn sie nicht über entsprechende Kontakte zu Bertelsmann oder zu anderen Medienkonzernen verfügen? Wie kann auch dort Diskurs, wie kann auch dort Demokratie stattfinden?

 

Dazu gibt es in Österreich ein paar Aktivitäten, insbesondere dank Public Netbase; auf der internationalen Ebene sind diese durchaus schon in großer Breite gegeben. Darum ist auch nicht überraschend für diejenigen, die sich mit Netzkultur auseinander setzen, dass Public Netbase schon lange, bevor sie von der ÖVP als Feindbild identifiziert wurde, auf internationaler Ebene als Kulturinstitution wahrgenommen und unterstützt wurde. Ich möchte hier nur einige wenige Punkte anführen.

 

Im Museumsquartier fand 1999 die Ausstellung

 

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