Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
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der ÖVP.)
Der
Verkehrsstadtrat ist jetzt hier und da möchte ich ihm nur ganz kurz zu zwei
Punkten etwas mitgeben. Er wird bisher wahrscheinlich noch nicht die
Gelegenheit gehabt haben, den Kontrollbericht zu lesen, den wir heute auch noch
behandeln werden. Darin sind zwei Punkte enthalten, die es, glaube ich, wert
sind, hervorgehoben zu werden. Es gab in einigen Bereichen - und ich nehme an,
dass sich das schon geändert hat - in der Vergabepraxis Dinge, die vom
Kontrollamt sehr negativ beurteilt wurden und in Bezug auf die vom Kontrollamt
Worte verwendet wurden, die angesichts dessen, dass es sich dabei um ein Organ
des Gemeinderats handelt, wirklich alles sagen.
So heißt es in
diesem Bericht: "... erschiene dem Kontrollamt auch bei extensiver
Auslegung der damals geltenden Vergaberichtlinien hinsichtlich der getroffenen
Einschränkungen" - nämlich der Einschränkungen in der Vergabe - "als
problematisch."
Das zeigt, dass
man sich hier einfach noch verstärkt darum kümmern muss, dass bei diesen
Ausschreibungen auch ein Wettbewerb herrscht, dass alle Firmen, die sich hier
beteiligen wollen, auch wirklich zum Zug kommen können und dass es nicht einen
Ausschließungsfaktor gibt, durch den man eigentlich den Wettbewerb nicht
zulässt und damit wahrscheinlich auch die Preise nicht entsprechend senken
kann.
Aber wir haben
ja hier in der letzten Legislaturperiode mit dem Landesvergabegesetz, auf
dessen Einführung unsere Fraktion ja ganz besonders gedrängt hat, die
Möglichkeit geschaffen, in Zukunft diesbezügliche Missstände zu verhindern.
Ich komme zum
Schluss und möchte nochmals ganz klar die Eckpunkte aufzeigen, um die es uns
geht: Wir müssen wegkommen von der Konkurrenz, hin zur Kooperation.
Wir bedürfen
eines Verkehrsmanagements, das die Verkehrsträger untereinander managt, das die
öffentlichen Einrichtungen miteinander verbindet und vernetzt, das Bund und
Länder miteinander vernetzt und bei dem wir die Transportkette vom Anfang bis
zum Schluss betrachten, also eine Mobilkette betrachten und alle Wege mit
einbeziehen.
Es ist
notwendig, dass der Autobahnring um Wien ehestmöglich geschlossen wird und -
das hat auch schon einer meiner Vorredner gesagt - es darf dabei nicht bei
Zwischenlösungen bleiben, sondern es bedarf hier größerer Lösungen und diese
müssen auch weiterverfolgt werden.
Es ist
notwendig, dass von den Volksgaragen nicht nur in jedem Bezirk eine kommt,
sondern dass diese Volksgaragen auch verstärkt in die Bezirke hinaus kommen. Da
können es durchaus auch einmal zwei oder drei pro Bezirk sein. (GR Mag Christoph Chorherr: 10 oder 20 oder
50!) - Ich weiß, dass Ihnen das nicht besonders gefällt. Aber es ist
notwendig, dass Sie diese auch unter die Straße bringen und nicht die Menschen
- auch das ist bereits gesagt worden. (GR
Heinz Hufnagl: Herr Magister! Finanzieren wir das mit Tarifstopp bis Ende der
Periode?) Wir können das sehr leicht finanzieren, das werden wir morgen
noch besprechen. Wenn Sie nämlich dazu kommen, dass Sie die Grundstücke, die
Sie nicht benötigen, einer entsprechenden Verwertung zuführen, also das
unproduktive Kapital in produktives umwandeln, dann ist es sehr, sehr leicht
möglich, das alles zu finanzieren, und dann brauchen Sie keine Tariferhöhung. (Beifall bei der ÖVP.)
Es ist
notwendig, die WIENER LINIEN zu modernisieren, behindertengerecht auszustatten,
qualitätsvoll zu machen, mit Klimaanlagen auszustatten und den Fahrgästen eine
entsprechende Fahrgastinformation zukommen zu lassen, um dem höheren Anspruch
der Fahrgäste auch wirklich gerecht zu werden.
Wir brauchen
aber vor allem auch eine Tarifreform - und da können Sie sich einbringen, Herr
Kollege - bei den WIENER LINIEN, die ermöglicht, dass die jungen Leute, wenn
sie 18 werden, nicht sofort zum Auto greifen und nicht sofort immer den
Führerschein machen müssen. Machen Sie ihnen ein Angebot, dass sie, wenn sie
kein Auto haben, die WIENER LINIEN weiterhin begünstigt benützen können! Dann
schaffen Sie es wahrscheinlich auch, dieses Umsteigen auf den Autoverkehr zu
verhindern. Dazu gibt es einige Möglichkeiten, wie beispielsweise auch die
Kombitickets, die heute auch schon genannt wurden.
Wir müssen den
Modal split weiter verbessern, auch wenn ich nicht anstehe zu sagen - und an
dieser Stelle gebührt allen Beamten ein Dank -, dass dieser Modal split in Wien
im Vergleich zu anderen Städten eigentlich bereits ein sehr, sehr guter ist.
Aber trotzdem müssen wir das Ziel haben, dies weiter zu verbessern.
Und zum
Schluss, damit das ganz klar ist, zur Frage: Wie finanzieren wir das? - Wir
können das in mehreren Formen finanzieren, eine will ich hier anführen. Sie
können mit jedem Fachmann sprechen, der ein in diesem Bereich tätiger
Unternehmer ist, und werden feststellen, dass jeder Unternehmer nur ein Ziel
hat: Er möchte nicht betriebsnotwendiges Vermögen in ein notwendiges
Betriebsvermögen umwandeln. Und das, glaube ich, ist etwas, was für die Stadt
Wien ganz, ganz dringend notwendig ist, denn dieses brachliegende Vermögen soll
der Verkehrsinfrastruktur zukommen.
Ich möchte
hier das Bonmot, das Axel Neuhuber zuvor aufgeworfen hat, fortführen. Es ist ja
bezeichnend, dass das Wort "Zukunft" nicht mehr in der Bezeichnung
der Geschäftsgruppe enthalten ist. Aber vielleicht war es auch so gedacht, dass
der zweite Teil - nämlich nach "Stadtentwicklung":
"Verkehr" - nun der Zukunftsteil sein soll. Wenn das der Zukunftsteil
ist, in den Sie investieren wollen, dann haben Sie von uns jedenfalls die
Unterstützung, auch wenn wir Zukunft natürlich noch viel, viel weiter sehen und
nicht auf den Verkehrsbereich alleine.
Achten Sie darauf,
wenn Sie dieses brachliegende Vermögen umwandeln, dass Sie einen Return of In-
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