Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 100
gültigen
Förderungsrichtlinien werden für derartige Altlasten 95 Prozent der
erforderlichen Mittel durch die Förderung aus dem Altlastensanierungsfonds gedeckt.
Die restlichen 5 Prozent sowie der Personalaufwand für die Maßnahmen
werden von der Stadt Wien freiwillig getragen, um eine rasche Realisierung der
Projekte zu gewährleisten.
Altlast
W 12 - Tanklager Lobau: Es wurde hier bereits eine wasserrechtliche
Bewilligung eingereicht, es sind zahlreiche Maßnahmen vorgesehen. Im Wesentlichen
geht es darum, dass ein Eindringen von kontaminiertem Grundwasser in die Lobau
verhindert wird. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf
600 Millionen S, mit der Bauausführung soll im August 2002 begonnen
werden.
Altlast
W 8 - Siebenhirten: Bei der Altlast Siebenhirten im
23. Gemeindebezirk handelt es sich um einen ehemaligen Standort der
chemischen Industrie. Es ist ein ehemaliges Betriebsareal der Firma Wagenmann,
welche hier bereits im Jahr 1820 mit der Produktion begann. Im Jahr 1938 wurde
der Betrieb eingestellt. Heute sind auf dem Areal rund zehn verschiedene Firmen
angesiedelt.
Auch hier
wurde nach Durchführung eines Variantenstudiums ein Absicherungsprojekt
erstellt, welches behördlich bereits bewilligt wurde. Derzeit ist eine EU-weite
Ausschreibung der Bauleistungen in Vorbereitung. Die Gesamtprojektkosten für
dieses Projekt belaufen sich auf rund 170 Millionen S.
Die dritte
Altlast, die angegangen werden wird, ist die Altlast W 6 - Mobil. Es
handelt sich dabei um einen ehemaligen Raffineriestandort im 22. Bezirk.
Auch hier wurde bereits ein Absicherungsprojekt zur behördlichen Bewilligung
eingereicht. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich bei diesem Projekt auf rund
200 Millionen S.
Für das Jahr
2002 ist also insgesamt festzustellen, dass der Baubeginn für die Realisierung
von drei Altlastabsicherungen mit einem Gesamtbauvolumen von rund
1 Milliarde S vorgesehen ist.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke
der Frau Stadträtin. - Die erste Zusatzfrage stellt Frau GR Sommer-Smolik.
GR Claudia Sommer-Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Frau Stadträtin!
Sie haben laut einem Bericht in der Zeitung "Umweltschutz"
vom September 2001 gemeint, dass die Sanierung der Altlasten mit Geldern des
Bundes erfolgen wird.
Meine Frage an Sie lautet:
Wie stellen Sie sicher, dass der Bund diesen Verpflichtungen auch nachkommen
wird?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StR Dipl
Ing Isabella Kossina: Sehr geehrte
Frau Gemeinderätin!
Es ist sichergestellt, dass der Bund seinen Verpflichtungen
nachkommt, da diese Regelung bereits im Altlastensanierungsgesetz fixiert ist.
95 Prozent der Mittel werden vom Bund zur Verfügung gestellt. Das wurde
bereits mit der "Kommunalkredit" vereinbart.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Die
zweite Zusatzfrage stellt Herr GR Klucsarits.
GR Rudolf Klucsarits (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Werte Frau Stadträtin!
Sie haben bereits die
Altlast im 23. Bezirk - wir Liesinger sagen, das sind die
"Hiag-Gründe" - angesprochen. Nun kommt es dort - das haben Sie nicht
erwähnt - aber nur zu einer Teilsanierungsvariante, das heißt, es ist nur eine
Eindeckelung geplant. Können Sie auf Grund dieser Teilsanierungsvariante ausschließen,
dass es trotzdem zu einer Verschmutzung des Grundwassers kommt?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte,
Frau Stadträtin.
Amtsf StR Dipl
Ing Isabella Kossina: Sehr geehrter
Herr Gemeinderat!
Das Projekt Siebenhirten sieht die Errichtung einer
Dichtwand im Zustrombereich der Altlast vor, welche ein weiteres Eindringen von
Grundwasser verhindern soll. Damit soll dieses Projekt sicherstellen, dass eben
kein Grundwasser mehr verschmutzt wird. Im Abstrombereich entlang der Brunner
Straße wird ein Drainagekanal errichtet, wo das aus dem Areal kommende kontaminierte
Grundwasser gesammelt und abgepumpt wird. Das kontaminierte Wasser wird in den
öffentlichen Kanal abgeleitet und der Bereich des Säureberges wird durch eine
Folie abgedichtet und wieder rekultiviert. Mit diesen Maßnahmen soll die Sicherung
gewährleistet sein.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
- Die dritte Zusatzfrage stellt Frau GR Schöfnagel.
GR Barbara Schöfnagel (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Am Bruckhaufen im
21. Bezirk wird derzeit der Neubau von Straße und Gehsteigen fortgesetzt.
Es wurde behauptet, dass der gesamte Bruckhaufen seit neuestem als gefährliche
Altlast beurteilt wird. Es muss also alles, was dort abgetragen wird, als Massenabfall
deklariert beziehungsweise auch bezahlt werden.
Meine konkrete Frage lautet
daher: Ist das richtig, dass diese Behauptung den Leuten auf den Kopf fällt,
dass diese also für diese Deponie pro Tonne 500 S mehr bezahlen müssen?
Können Sie irgendetwas tun, damit die betroffenen Anrainer diese Belastung
nicht selbst tragen müssen? - Was derzeit als Aushubmaterial zu sehen ist, ist
grobkörniger Schotter und zum Teil Erde, und es ist nichts von einer Kontaminierung
festzustellen - wobei es natürlich möglich ist, dass eine solche nicht offensichtlich
ist.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte,
Frau Stadträtin.
Amtsf StR Dipl
Ing Isabella Kossina: Ich
weiß nicht, von welcher Altlast Sie konkret sprechen. Ist das die Altlast
W 10 - Donaupark-Bruckhaufen?
Vorsitzender GR
Rudolf Hundstorfer (unterbre
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