Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 100
ren haben lassen.
Ist das aber
installiert worden und hat man hier die Videoüberwachung zumindest die
14 Tage gemacht, was sich meiner Kenntnis entzieht, dann müssen die Kosten
höher als 100 000 S sein.
Meine Damen
und Herren! Über den volkswirtschaftlichen Schaden ist heute noch gar nicht
gesprochen worden. Den haben die Autofahrerklubs, und zwar beide
Autofahrerklubs, mit zirka eineinhalb Millionen S pro Tag angenommen, insgesamt
also 12 Millionen S Schaden, den niemand mehr ersetzt. Das haben auch
die Vorredner schon gesagt.
Meine Damen
und Herren! Wir sehen überhaupt nicht ein, wieso wir oder die Steuerzahler
interne SPÖ-Wien Intrigen und Ränkespiele überhaupt mitfinanzieren wollen. Ich
habe stark den Eindruck, dass dieses Experiment neben dem vielleicht
tatsächlichen Überprüfen, ob dies sinnvoll ist, auch gegen den Bezirksvorsteher
Ihrer eigenen Fraktion gerichtet war.
Wie man hier
Verkehr gemanagt hat, Herr Stadtrat, ist blamabel und für solche Aktionen
brauche ich eigentlich keinen Masterplan, da blamieren wir uns international
und national. Alles, oder fast alles, was da im Masterplan drinnen steht - es
steht sehr viel Positives und Gutes drinnen, überhaupt keine Frage -, können
Sie bei den Bürgermeister-Erklärungen von Dr Zilk, bei den Regierungserklärungen
von Bgm Häupl, bei der Planungsgemeinschaft Ost, bei der österreichischen
Raumordnungskonferenz, beim StR Görg, beim StR Swoboda und schlussendlich in
unseren Positionspapieren "Verkehr, Vorstellungen der Freiheitlichen der
letzten 20 Jahre" nachlesen. Nur leider, und das hat unser Klubobmann
schon gesagt, ist ja nichts geschehen, und jetzt möchte man sagen, trotzdem
oder gerade weil SPÖ-Minister, SPÖ-Bundeskanzler am Ruder waren. Wie können wir
das aufklären? Wieso ist da nichts geschehen? - Es waren ja Ihre eigenen
Parteifreunde, es waren ja Ihre Genossen, die hier den Wiener Standpunkt und
die Wiener Forderungen seit über 20 Jahren negiert haben!
Herr Stadtrat,
alles was Sie positiv sehen, das sehen auch wir oder das meiste davon sehr
positiv. Allerdings möchte ich schon feststellen: Es ist das erste Mal, dass
Sie eine Bundesregierung als Partner haben, die aktiv die Wiener Forderungen
ernst nimmt und aktiv auch das erste Mal einen Generalverkehrsplan erstellt,
der über die Schiene hinaus auch die Straße, Luft und Wasser hier mit
einbezieht. Sind Sie froh, dass Sie diese Bundesregierung und die freiheitliche
Ministerin Forstinger als Partner haben (Beifall
bei der FPÖ.), denn sie hat als Erste erkannt, dass man einen
Generalverkehrsplan erstellen muss. Das Road Pricing System ist, wie Sie gesagt
haben, die letzten zehn Jahre verhindert worden. Es wird eingeführt. Der Spatenstich
für die B 301 hat heute um 11.45 Uhr stattgefunden. Die
Südostumfahrung 305 wird gemeinsam mit Ihnen vorgeplant. Die Verländerung
der Bundesstraßen ist ebenfalls eine durchaus interessante Variante.
Alles was Sie
gefordert haben, alles was jetzt notwendig sein wird, um international
verkehrspolitisch aufzuschließen, macht diese Bundesregierung, das wird vom
Verkehrsministerium realisiert, wenn auch nicht gleich, aber immerhin gibt es
jetzt einen Zeitrahmen und man kann sich genau ausrechnen, wann die eine oder
andere Maßnahme greifen wird.
Herr Stadtrat,
wenn Sie - auch das ist schon gesagt worden - Hindernisse sehen,
leistungsfähige Güterverkehrs- und Logistikzentren fehlen, die Bahnhöfe sind
sanierungsfähig, bei der Schieneninfrastruktur gibt es Engpässe, und und und,
dann darf ich Ihnen aber eines sagen: Die Bahnhöfe sind nicht erst seit der
Bundesregierung Sanierungsfälle, die sind in den letzten 20, 25 Jahren
unter sozialistischen Verkehrsministern verfallen! Den Zentralbahnhof bitte
fordern wir schon seit vielen Jahren - überhaupt nichts ist geschehen.
Güterterminals! Ja, jetzt gehen wir die drei oder vier Standorte an. Wo sind
die Logistikzentren? - Die ÖBB schränkt jetzt Inzersdorf - das wissen Sie auch
- um ein Viertel ein. Sie werden sich bemühen, haben Sie vorige Woche bei einem
Vortrag im Hotel "Imperial" gesagt, dass das wieder auf den
ursprünglichen Stand gebracht wird. Nordbahnhof, et cetera, wir brauchen gar
nicht darüber nachdenken, es ist nichts geschehen und es ist das erste Mal,
dass hier von der Bundesregierung positiv eingegriffen wird.
Mit Wohlwollen
habe ich Ihre Äußerung zur B 305 zur Kenntnis genommen. Die
Raffineriestraße gehört saniert, das ist vollkommen richtig, aber es kann nicht
eine abgespeckte 305er werden. Das wäre Stückwerk und für den Wiener Verkehr
und für den Transit tödlich. Da sind Sie, Herr Stadtrat, was die B 305 und
die SPÖ-Mehrheit und die Stadtregierung in Wien betrifft, die nächsten Jahre
gefordert, hier zu einem positiven Ergebnis zu kommen.
Herr Stadtrat,
Sie haben gesagt, nachhaltige Verkehrspolitik muss Pressburg, Györ, Sopron,
Brünn mit einbeziehen. Na selbstverständlich! Lesen Sie unsere
Positionspapiere, die Forderungen, auch Ihre eigenen der letzten zehn Jahre.
Was ist denn geschehen die letzten zehn Jahre? - Da war niemand anderer in der
Regierung als Sie! Jetzt ist zum ersten Mal im Generalverkehrsplan eine Einbeziehung
dieser Städte, die irgendwann in den nächsten Jahren auch zur EU kommen werden,
berücksichtigt.
Sie haben die
Nord-Süd-Verbindung und die West-Ost-Verbindung genannt, Wien soll zentraler Verkehrsknotenpunkt
werden. Na selbstverständlich. Was ist unter einem sozialistischen Verkehrsminister,
unter sozialistischen Bundeskanzlern geschehen? - Ganze Legionen von Ministern
sind an uns vorbeigegangen und es ist nichts geschehen. Der Generalverkehrsplan
der neuen Ministerin berücksichtigt das.
Meine Damen und
Herren, ich komme zum Abschluss. Ich bewundere und mich freut die Intention,
dass Sie jetzt endlich wieder einen Masterplan erstellen. Es ist, glaube ich,
das sechste Positionspapier in
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