Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 100
nach Triest sowohl in
die Transeuropäischen Netzwerke Prioritätenliste aufzunehmen, als auch diese zu
erhalten. Und da sage ich auch eines: Die derzeitige Fahrplangestaltung der
Österreichischen Bundesbahnen entspricht nicht ganz dem, was ich jetzt einmal
als sehr rundes und umsteigefreies Reisen vom Norden nach dem Süden bezeichnen
möchte.
Es ist aber
auch notwendig, den Zentralbahnhof für Wien zu errichten und damit auch die
Durchbindung besser zu gestalten, weil die jetzige Variante über die
Verbindungsbahn, wo auch Güterverkehr direkt durchs Wohngebiet läuft, ist nicht
die optimalste Variante.
Das sind alles
auch Fragen, die Geld kosten, und daher, wenn vorhin Frau Bundesministerin
Forstinger als in diesen Fragen so arbeitsbereite Partnerin bezeichnet wurde
oder als Kooperationspartnerin bezeichnet wurde, würde ich mir wünschen, dass
das nicht nur beredet wird, sondern dass sie dann auch noch einmal zur
Kooperation umschwenkt, denn dann könnten wir endlich auch alle diese Fragen
für Wien und für die Ostregion realisieren.
Mobilität
generell ist eine der zentralen gesellschaftlichen Fragen in der Zukunft. Sie
ist wichtig für die wirtschaftliche Prosperität. Es ist aber auch eine soziale
Frage und die Mobilität hat auch eine ökologische Komponente. Gerade bei der
ökologischen Komponente und wenn es um Klimareduktionen und Reduktion von Treibhausgasen
und all diese Fragen geht - Kyoto-Protokoll -, ist es sehr wichtig, auf den Bereich
der Schiene und den Bereich des öffentlichen Verkehrs zu setzen.
Wir wissen
alle, dass die Planung für die vierte Ausbauphase der U-Bahn, der U 6 nach
Stammersdorf und der U 1 nach Süden, schon längst begonnen hat. Jetzt
würde ich auch gerne Herrn Mag Gerstl ausrichten, weil er sie großartig gefordert
hat: Die Planungen passieren schon. Ich hoffe auch, dass die Finanzierungsaufteilung
zwischen Bund und Wien, die in der Vergangenheit dieses hervorragende Wiener U-Bahn-Netz
ermöglicht hat, auch pro futuro beibehalten wird. Das Gleiche gilt auch für das
S-Bahn-Netz, was die notwendige Ergänzung des U-Bahn-Netzes ist. Es gibt ja den
Wiener Vertrag von 98 und da die Finanzierungsschlüssel 80 zu 20 zwischen Bund
und Wien. Ich hoffe auch, dass in diesem Bereich massiv weitergegangen wird. Es
geht hier um so wichtige Projekte wie die S 80, die S 7, die
S 70, die Flughafenschnellbahn und dergleichen.
Die
Bahnhofsoffensive und die Sanierung der Wiener Bahnhöfe ist ein Kapitel, das
schon viel Energie seitens der Stadt gekosten hat, aber seitens der Verantwortlichen,
nämlich der Frau Bundesminister und der ÖBB, nicht den notwendigen Erfolg
gehabt hat. Die Sanierung des Bahnhofs Hütteldorf wurde wiederum um ein Jahr
verschoben. Es ist dringend notwendig, den Bahnhof Hütteldorf, den Bahnhof Wien
Nord, den Bahnhof Meidling und den Südtiroler Platz als Umsteigeknoten zu
adaptieren, um ihnen auch zur notwendigen Attraktivität für den Personennahverkehr
zwischen S-Bahn, U-Bahn und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln zu verhelfen.
Beim
Verkehrsverbund Ostregion und damit auch zum Kollegen Chorherr, weil er das im
Masterplan so stark vermisst hat, möchte ich nur darauf hinweisen, dass sich
der Entwurf des Verkehrsmasterplans ab Seite 36 sehr intensiv auch mit dem
Verkehrsverbund Ostregion auseinander setzt. Wichtig ist, glaube ich auch, und
da stimme ich inhaltlich komplett überein, in Zeiten eines zusammenwachsenden
Kontinents Europas und der Zentralisierung der Ostregion den Verkehrsverbund
Ostregion als integratives Verkehrselement nach Möglichkeit zu erhalten.
Es ist
wichtig, die Qualität für die Fahrgäste in diesem Bereich zu erhalten, und
gerade das Wiener Interesse daran ist auch sehr stark. Man muss nur auch eines
dazusagen: Schon bis jetzt ist der Verkehrsverbund Ostregion nicht von
absoluter Gerechtigkeit getragen. 55 Prozent der Verkehrsbewegungen in
Österreich sind im Verkehrsverbund Ostregion, aber nur 7 Prozent der
Mittel des Bundes werden in den Verkehrsverbund Ostregion hineingezahlt, sprich
auch hier ist es schon jetzt eine Schieflage, die, wie ich denke, dringend zu
beseitigen ist. Jedenfalls muss ein integrativer Verkehrsverbund in der
Ostregion erhalten werden. Auch hier hoffe ich, dass der Bund seiner Verantwortung
für die Menschen in der Ostregion gerecht wird. (Beifall bei der SPÖ.)
Wenn Mobilität
eine wichtige gesellschaftliche Frage ist, ist es generell auch wichtig, dass
eine Stadt, die Verkehrspolitik betreibt, Grundsätze der Verkehrspolitik
formuliert. Ich bin da auch sehr in einem mit dem Entwurf, dass man sagt,
Nachhaltigkeit ist eines der wichtigen Grundprinzipien, sozial gerechte
Mobilitätschancen, sinkende Umweltbelastung. 50 Prozent des motorisierten
Verkehrs in Wien passieren öffentlich, sprich die Hälfte aller motorisierten,
also die Hälfte aller Verkehrsbewegungen, die nicht zu Fuß sind, passieren mit
dem öffentlichen Verkehr. Das ist auch ein großer Erfolg der Wiener
Verkehrspolitik und diesen Weg gilt es weiter zu gehen. Daher sehe ich auch
nicht den kritischen Punkt, sondern ganz im Gegenteil, es ist da schon sehr
viel passiert.
Effektivität
ist ein großer Punkt. Hier gilt es auch in Zukunft, verstärkt externe Kosten zu
berücksichtigen, und hier geht es auch um die Frage der Bemautung. Natürlich
sieht auch der Entwurf des Verkehrsmasterplans vor, dass die wichtigsten Bundesstraßen
ebenfalls Teil dieses Konzepts sind. Auch dieses ist im hinteren Bereich des
Entwurfs auf der Seite 25 nachzulesen.
Innovation ist auch
eine Sache, die in Wien nicht nur für die Zukunft gilt, sondern in der Gegenwart
schon Realität ist. Gerade jetzt ist ja die Straßenbahnlinie J auf
Niederflurulf umgestellt worden und das zeigt auch, wie sehr hier in Wien Innovation
sowohl in der Technik, als auch in der Organisationsfrage betrie
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