Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 100
Herr Kollege
Pfeiffer! Wir können gerne darüber reden, wie viel mein Vorgänger gemacht hat.
Wir können gerne darüber reden. Es waren viereinhalb Jahre, bei mir ist es ein
halbes Jahr. Ich kann Ihnen sagen: 135 Hektar Wald und Wiesengürtel sind
vom 1 000-Hektar-Programm gewidmet worden! (GR Gerhard Pfeiffer: Und haben Sie 1 S schon aufgebracht?)
Zweitens.
Masterplan Verkehr. Ich habe damals, und damit korrigiere ich auch Kollegen
Gerstl, denn ich glaube, der hat das da in die Welt gesetzt, dass der
Masterplan heuer im Dezember hätte komplett fertig sein sollen.
Herr Kollege
Gerstl! Ich empfehle Ihnen, passen Sie ein bissel besser auf, wenn ich rede,
dann hätten Sie nämlich schon im Juni mitbekommen, dass ich damals gesagt habe,
dass wir den Masterplan Verkehr in zwei Modulen machen. Ein Modul heuer fertig
in Diskussion und deswegen so zeitig, damit wir die Möglichkeit haben, wenn der
Generalverkehrsplan vielleicht doch zu Stande kommt, rechtzeitig die Wiener
Position zu haben. Sie hätten dort dann damals auch zu hören bekommen, dass es
Sinn macht, den anderen Teil des Moduls 2 ausführlich in Diskussion zu
stellen, ausführlich mit den Bürgern zu diskutieren und dann auch ausführlich
in der Stadtentwicklungskommission zu diskutieren. Genau dafür werden Sie im
nächsten Ausschuss, wie ich jetzt vernommen habe, mit großer Wahrscheinlichkeit
dagegen stimmen.
Ich bin froh,
dass wir die Alleinregierung haben und die absolute Mehrheit, denn dadurch kann
in dieser Stadt eine gescheite Politik gemacht werden. Dort wird beschlossen
werden, dass wir ... (Beifall bei der
SPÖ.)
Dort wird
beschlossen werden, dass wir diese Untersuchungen, Analysen,
Öffentlichkeitsarbeit, Diskussionen zu einem Verkehrsmasterplan, der dann
wieder die Details in der Stadt betrifft, dann führen können. Die
Beschlussfassung, das habe ich damals auch gesagt, ist im Juni 2003 zu
erwarten. Wenn Sie da meinen, dass in der Zwischenzeit nichts getan wird, dann
haben Sie vielleicht den Regierungswechsel nicht mitbekommen, denn diese Dinge
haben wir leider vorher in diesem Ressort erleben müssen. (Beifall bei der SPÖ.)
Zur Frage der
Budgetwirksamkeit in Wien. Wenn Herr Pfeiffer sagt, es wäre da drinnen nur das
Budgetwirksame in Wien aufgelistet - mitnichten, Herr Pfeiffer! Ich weiß schon,
Sie wollten nur sagen, dass alles ein Kas', dass alles ein Blödsinn ist, wichtig
ist die Roßauer Lände. Das ist mir schon klar. Was aber das Problem ist, wenn
man es nicht genau liest, ist, dass man sich dann vorhalten lassen muss, dass
man was Falsches gesagt hat. Und das ist in diesem Fall leider passiert. Denn
die Projekte, die drinnen erwähnt sind, sind 65 Milliarden S für den
Wiener Raum. Das sind die Projekte, die innerhalb der Wiener Stadtgrenze,
finanziert von der Asfinag, finanziert vom Bund, finanziert von den ÖBB,
finanziert von der Stadt Wien, zu machen und zu tun sind, damit der Knoten
Wien, damit die Wirtschaftsfähigkeit dieser Stadt erhalten bleibt. Wenn Sie es
zusammenrechnen, wenn Sie lesen können, dann kommen Sie drauf, dass das so ist.
Und ich sehe,
dass es durchaus Sinn macht, nur 10 Prozent der Projekte, die für einen
Generalverkehrsplan aufgelistet sind, nämlich 644 Milliarden S, für
diese Stadt zu verlangen und da schon drinnen zu haben, was die Stadt selbst
zahlt, da schon drinnen zu haben, was die Bundesbahn zahlt und nicht nur von
der Bundesregierung zu verlangen! Sie werden auch drinnen finden, wie die
Finanzierung zu Stande kommen soll. Sie wissen ganz genau, dass bisher ... -
und da auch die Korrektur an Sie, Herr Abg Madejski -, Sie werfen uns immer
vor, dass die Verkehrspolitik in diesem Staat früher doch nichts zu Stande
gebracht hätte. Dem ist nicht so. Gerade in der Verkehrspolitik sind seit 1986
Minister der ÖVP verantwortlich gewesen. Minister der ÖVP, die dann da
herausgehen und sagen, dass die Stadt so viel jetzt vom Bund verlangt. Wir
haben es immer verlangt und es haben viele Redner hier gesagt, aber wir haben
das Geld in der Straßenpolitik aber nicht bekommen. Und das ist etwas, was man
einem sozialistischen Minister von früher nicht vorwerfen kann. Wenn Sie auch
diese Vorwürfe immer wieder getan haben - Sie sind halt alle nicht richtig!
Denn es kommt noch eines dazu. Die Filetierung der Bundesbahn, das Nichttun
dieser Filetierung könnte über die Immobilien absichern, dass wir in Wien die
Infrastruktur für die Bundesbahn herstellen können. Da steht im Regierungsplan
dieser schwarz-blauen Bundesregierung jetzt drinnen, dass die Bundesbahn in
ihre Einzelteile zerlegt werden soll und dass das dann eine gescheite Politik
sein soll. Dem ist nicht so! Das ist eine Politik zur Zerschlagung des
öffentlichen Verkehrs genauso wie das ist, wenn die Bundesregierung aus dem
Verkehrsverbund Ostregion aussteigt und uns dafür weniger Geld geben möchte.
Wenn Sie
ebenfalls hier erwähnen, dass die Bundesregierung - und das hat der Kollege
Kabas da getan - unter SPÖ Führung ja das Road Pricing einführen hätte können.
Natürlich hätten wir können, wenn der Koalitionspartner mitgespielt hätte! Und
ich wünsche Ihnen viel Glück, Herr Kollege Madejski, Sie werden schon noch die
blauen Wunder mit der ÖVP erleben, die dann wieder für die Lkw-Fahrer und für
die Frächter lobbiert und verhindern wird, dass das Road Pricing in geeigneter
Höhe dann tatsächlich zu Stande kommt. Wir haben es noch nicht in Beschluss und
Sie werden noch mitkriegen, wie schwierig es ist, mit einer ÖVP auf Bundesebene
übers Road-Pricing für Lkw zu reden. Sie werden schon noch draufkommen!
Wenn wir bei der
Frage der Roßauer Lände sind, werte Kolleginnen und Kollegen. Aber es haben ja
nur Kollegen geredet. Irgendwas ist schon wahr daran, was der Chorherr gesagt
hat, dass beim Verkehr dann sehr oft nur die Männer drüber reden, weil es ums
Auto geht. Das, was (GR Gerhard Pfeiffer:
Weil das ja
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular