Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 111 von 138
Dokumentation einträglich dargestellt hat und daher sage
ich, bin ich zufrieden damit. (Beifall
bei der SPÖ.)
Was ist nun dieser Weg, den wir hier einschlagen. Es
ist einerseits eine sehr innovative Wirtschaftspolitik, die ist nötig. Es ist
eine aktive Arbeitsmarktpolitik, die ist auch nötig, gerade jetzt zurzeit, die
Zahlen sind ja schon genannt worden. Es ist eine offensive und
zukunftsorientierte Bildungspolitik, die sich in diesem Budget wiederfindet. Es
ist eine Politik des positiven und aktiven Miteinanders in der Stadt gegen jede
Ausgrenzung, sie ist integrativ und es ist vor allem - und das sage ich als
Sozialstadträtin - eine ausgewogene Sozialpolitik, die sich danach orientiert,
den Schwächsten in dieser Stadt zu helfen. (GR
Dipl Ing Martin Margulies: Haben Sie eine Ahnung, was wissen Sie vom Budget!)
Sie können es nur nicht lesen, das ist der Unterschied. (Beifall bei der SPÖ.) In Zahlen gegossen ist das nämlich das Budget,
es spiegelt das wider, was ich gesagt habe, und es spiegelt vor allem einige
grundsätzliche Punkte wider, an denen wir uns orientieren.
Wir gehen sorgsam mit Steuergeldern um, das haben wir
auch in den letzten Jahren und Jahrzehnten gemacht. Deswegen hat die Stadt Wien
auch das Potenzial, im nächsten Jahr immerhin 4,5 Milliarden beizutragen,
um dem Herrn Finanzminister bei seinem Nulldefizit zu helfen, weil er selbst
sich weiter verschuldet.
Und das muss man auch sagen, das können Sie nicht
wegdiskutieren, das steht im Bundesbudget drinnen, und für diese Ausgewogenheit
sorgen die Länder, dafür sorgen die Städte und Gemeinden. Der Bund verschuldet
sich weiter und Wien trägt dazu bei, dass trotzdem diese Vereinbarung halten
kann, die wir getroffen haben.
Dazu gleich ein Satz, und ich habe es jetzt in dem
Haus in den letzten Monaten, weiß ich nicht, wie oft gesagt, aber ständiges
Wiederholen bringt ja doch vielleicht irgendwann einmal einen Erfolg: Auch wenn
du es nicht gern hörst, lieber Herr GR Strobl, du wirst es nicht herbeireden
können, dass unser Landeshauptmann und Bürgermeister in seiner Verantwortung
für die Stadt und vor allem für die Bildungspolitik dieser Stadt jemals
zugestimmt hat, sondern ganz bewusst sich einen Vorbehalt bei den Finanzausgleichsverhandlungen
ausbedungen hat. Und jetzt kommt es: Der Schluss, den du gezogen hast, der ist
von den Zahlen her richtig, nur das Ergebnis, das du daraus ableitest, ist
falsch.
Denn es stimmt nicht, dass die Zahlen, die wir jetzt
in Wien, Gott sei Dank, in den Pflichtschulen haben, schon seinerzeit
festgestanden sind. Ich habe die Briefe im Büro, wo mir die Frau
Bildungsministerin mitgeteilt hat, dass wir 1 450 Dienstposten einzusparen
haben und es waren wahrlich zähe Verhandlungen, es waren Tausende Briefe, die
Eltern, Lehrer und Schüler geschrieben haben.
Es war die Frau Bildungsministerin, die mich immer
wieder darauf hingewiesen hat, dass sie von Post geradezu überflutet wird, von
Missbilligung dieser Aktionen und die Verhandlungen haben letztendlich zu jener
Situation geführt, die wir jetzt haben.
In den Verhandlungen haben wir erreicht, dass wir
nicht zufrieden sein können, denn zufrieden wären wir erst mit einer Situation,
wo man im Bildungsbereich nicht spart und wo kein Finanzminister am Werk ist,
der eine Bildungsministerin dazu zwingt, dass sie jene Maßnahmen setzen muss.
Aber sie sind abgemildert, die Verhandlungsergebnisse, die wir gemeinsam mit
allen Bildungspartnern erreicht haben, wir haben die Wiener Situation zumindest
abgemildert und lassen in den Pflichtschulen immerhin ein Arbeiten zu, das auch
sicherstellt, dass die Kinder gefördert werden, dass die Kinder einen
Unterricht bekommen in sehr gut ausgestatteten Schulen, immerhin mit Computern
in allen Wiener Pflichtschulen, in den Volksschulen in den Klassen, in den
anderen Schulen in eigenen Lehrsälen. 250 Millionen S sind hier
bereits investiert worden.
Und auch hier sieht im Rahmen der Bildungsoffensive
das Wiener Budget den Ausbau auch im nächsten Jahr vor. Es ist dies ein Budget,
das kommunale Leistungen sichert, das jedenfalls sicherstellt, dass Wien auch
in Zukunft eine lebenswerte Stadt bleibt. Immerhin haben wir einen Platz zu
verteidigen - den vierten Platz in einem internationalen Ranking von mehr als
260 Städten dieser Erde - und wir werden sicherstellen, dass
Privatisierung in Wien jedenfalls nicht um der Privatisierung willen betrieben
wird, sondern ganz im Gegenteil, dass die wichtigsten Interessen der Wienerinnen
und Wiener in kommunaler Verantwortung bleiben und Verwaltung bleiben, denn das
sichert auch das Lebensgefühl und den Lebenswert dieser Stadt. (Beifall bei der SPÖ.)
Wir werden in dieser Stadt auch keine Politik machen,
die Tafelsilber verkauft, weil wir wissen, dass man das nur einmal tun kann und
damit nicht für die Zukunft budgetäre Maßnahmen setzen kann, die Voraussetzung
für einen gesunden Haushalt sind.
Ich bin daher Stolz darauf, in Wien gemeinsam mit den
Tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hervorragend in der Verwaltung
arbeiten, Verantwortung tragen zu dürfen, und noch einmal, das Wahlergebnis hat
nachdrücklich bewiesen, dass es auch die Wienerinnen und Wiener sind.
Zu einigen Punkten im Detail: Frau Kollegin Jerusalem,
ich setze mich mit Ihnen sehr gerne inhaltlich auseinander, ich tu mir nur dann
schwer, wenn Sie hier mit Ihren Beispielen immer wieder Sachen vortragen, mit
denen man sich deshalb nicht auseinander setzen kann, weil sie einfach falsch
sind. Es stimmt einfach nicht, dass die Kinder, die in Wohngemeinschaften
untergebracht sind, nicht mehr in Horte gehen dürfen. Das entspricht nicht den
Tatsachen und ich weiß nicht, warum Sie es erwähnen. Sie werden einen Grund
haben. Sie machen es mir nur schwer, die anderen Dinge, wie auch zum Beispiel
die Springersicherstellung in den Gruppen.
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