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Gemeinderat, 7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 101 von 125

 

dass es auf den religiösen Strukturen mancher beruht hat. Denn wer sich mit dem Alten Testament beschäftigt, weiß, warum Berauschung verpönt ist bei manchen Kulturen und Religionen.

 

Ich habe Ihre Zeit jetzt lange genug in Anspruch genommen. Ich habe zwar überlegt, ob ich einmal zeigen soll, dass ich noch länger reden kann als andere, aber das will ich nicht tun. Ich möchte Sie abschließend nur noch auf die Spitzenleistungen hinweisen.

 

In Wien - und das ist es, was neben unseren hohen Personalkosten wirklich Kosten verursacht, weil auch die Implantate sehr teuer sind - werden 23,3 Prozent aller Hüftoperationen in Österreich durchgeführt; das entspricht fast einem Viertel. 45 Prozent der Nierentransplantationen werden in Wien durchgeführt, ein Drittel aller herzchirurgischen Operationen, und 20 der 69 österreichischen "Stroke-Unit"-Betten befinden sich ebenso in Wien. Und daher unterstützen Sie mich auch, aber Sie haben es ohnedies gesagt, bei meiner Forderung und reden Sie auch mit Ihren Parteifreunden in den umliegenden Bundesländern: voller Kostenersatz für die Nichtwiener Patientinnen und Patienten.

 

Wir können dann rascher unseren Ausbau vorantreiben. Allein für die niederösterreichischen PatientInnen zahlen die Wiener Steuerzahler 182 Millionen EUR pro Jahr.

 

Die Wiener Spitäler und die Arbeit in den Wiener Spitälern erfüllt mich mit großem Stolz und ich bin sehr froh, dass ich diese Geschäftsgruppe leiten darf. Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre hervorragende Arbeit danken, die sie tagtäglich im Dienste der Patienten, der Bürgerinnen und Bürger leisten. (Beifall bei der SPÖ, bei Gemeinderäten der ÖVP sowie der StRin Karin Landauer.)

 

Die Wiener Spitäler, allen voran das AKH, haben einen hohen wissenschaftlichen Output und eine hohe internationale Reputation. Das bietet auch einen großen Vorteil für die Wiener Wirtschaft, denn sie ziehen Kongresse nach Wien, und die Wirtschaft ist interessiert daran, die Kongresse in Wien zu haben. Ein Kongressteilnehmer gibt wesentlich mehr Geld aus als jeder andere Tourist. Und wenn die Menschen an der Stadt Gefallen finden, dann führt das dazu, dass sie auch privat herkommen. Insofern sollen wir auch auf die wissenschaftlichen Leistungen der Wiener Spitäler, besonders des AKH, stolz sein. Das Wiener AKH erzielt mehr Impact-Faktor-Punkte als die Universitätskliniken von Graz und Innsbruck zusammen, und das ist ein ganz, ganz hoher Wert. Und so haben wir diesen Ruf und können die Kongresse nach Wien ziehen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Bei allen politischen Debatten um die Finanzierung des Gesundheitsbereichs geht es aber nicht darum: Was können wir uns noch leisten?, sondern einzig und allein darum: Was wollen wir uns leisten? Und darin unterscheiden wir von der Wiener Regierung uns von der Bundesregierung. Bei uns herrscht das Solidaritätsprinzip. Die beste Gesundheitsvorsorge, die beste Medizin für alle unsere Bürgerinnen und Bürger und nicht nur für die wohlhabenden. Ich bin stolz, dass wir die Interessen der Menschen in den Mittelpunkt unseres Wirkens stellen. Die Wienerinnen und Wiener können weiter auf hohe Versorgungsqualität und hohe und umfassende Betreuung im Alter sowie Prävention bauen.

 

Noch einmal meinen Dank an alle Teile meiner Geschäftsgruppe, an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch ihren tagtäglichen Einsatz, auch an den Wochenenden und in der Nacht und an jedem Feiertag, diese Leistungen ermöglichen. - Herzlichsten Dank! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Danke, Frau Stadträtin.

 

Zu einer tatsächlichen Berichtigung eines Vorredners hat sich Herr GR Schuster zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 

GR Godwin Schuster (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ich wollte bewusst nicht den Beitrag der Frau Stadträtin stören und damit eine Debatte neu entfachen, aber Kollege Madejski hat behauptet, die SPÖ beziehungsweise das "Wiener Blatt" hätten eine Bier-Rallye beworben, und hat damit gemeint, wir stellen uns auf die gleiche Stufe wie die FPÖ, die Freibier ausschenkt, um für sich zu werben. (GR Ing Herbert RUDOLPH: Nein, nein, so war das nicht! - GR Heinz Christian Strache: Ihr stellt euch auf eine wesentlich tiefere Stufe!)

 

Tatsache ist, das "Wiener Blatt" hat redaktionell über eine Aktivität eines Wirtes berichtet, der eine Bier-Rallye veranstaltet hat. (Ironische Heiterkeit bei der FPÖ.) Wenn das zum Lächeln führt, dann, würde ich meinen, unterstellen Sie jeder Zeitung, die über einen Autounfall berichtet, sie hätte ihn verursacht. (GR Michael Kreißl: Nein!)

 

Es ist ganz einfach so: Sie, Sie alleine haben das Privileg, jugendliche Menschen zum Alkohol zu verführen. Die SPÖ macht Derartiges nicht. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Zur Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen und zum Wirtschaftsplan der Unternehmung "Wiener Krankenanstaltenverbund" liegt keine Wortmeldung mehr vor.

 

Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung.

 

Ich schlage vor, die Debatte zur Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung mit den Postnummern 5 (PrZ 530/01-GWS) und 6 (PrZ 529/01-GWS), das sind der Jahresabschluss der Unternehmung "Stadt Wien - Wiener Wohnen" für das Jahr 2000 und der Wirtschaftsplan der Unternehmung "Stadt Wien - Wiener Wohnen" für das Jahr 2002, gemeinsam durchzuführen, die Abstimmung über den Voranschlag der Bundeshauptstadt, den Jahresabschluss der Unternehmung "Stadt Wien - Wiener

 

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