Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 138
waren - und gesagt: Endlich kümmern sie sich dort um uns,
jetzt merkt man, dass sie sich ein bisschen bemühen müssen, sie machen
Angebote, man wird angerufen, man wird beraten, man bekommt endlich ein
gescheites Service.
Ich gebe aber zu, dass diese Anfragen beziehungsweise
Hinweise, die ich bekommen habe, von Unternehmern, insbesondere
Kleinunternehmern stammen. Von individuellen Konsumenten habe ich diesbezüglich
weder in positiver noch in negativer Hinsicht Beschwerden bekommen.
Allgemeine Geschäftsbedingungen sind für
Konsumentenschützer immer ein Gebiet, das - sagen wir es einmal so - die
Existenz von Konsumentenschützern lohnt. Das heißt, dort ist es die eine oder
andere Frage immer wert, diskutiert zu werden. Aber konkret habe ich darüber
keine Beschwerden bekommen. Ich bin überzeugt davon, wir haben in Wien so
starke Konsumentenvertretungen - wie den Verein für Konsumenteninformation, die
Arbeiterkammer -, dass sie ein sehr genaues Auge darauf haben werden. Mit
beiden bin ich in engstem Kontakt und sollte es eine berechtigte Beschwerde
geben, haben sie meine 100-prozentige Unterstützung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
zweite Zusatzfrage wird von Herrn GR Dr GÜNTHER gestellt. - Bitte.
GR Dr Helmut GÜNTHER (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Ein durchaus zufriedener Kunde der Wiener Stadtwerke
hat von den Stadtwerken vor einigen Monaten Informationen über die
Strompreisliberalisierung zugeschickt bekommen. In dieser Zusendung war auch
eine Informationsnummer angegeben. Er hat versucht, dort anzurufen, um sich zu
informieren, aber das ist ihm tagelang nicht gelungen. Irgendwann hat er es
dann aufgegeben.
Jetzt meine Frage: Kann man,
wenn einem so etwas passiert, sich an Sie wenden, und in welcher Form werden
Sie dann tätig?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Ich bin
an sich, obwohl ich Personalstadträtin bin, nicht für jedes unbesetzte Telefon
zuständig, wiewohl ich es für den Konsumenten bedauere, dass er dort angerufen
hat und niemand zu erreichen war. Ich bin wirklich nicht für jedes unbesetzte
Telefon - während einer oder eine unserer 90 000 Mitarbeiter oder
Mitarbeiterinnen vielleicht am Häusel war - zuständig. (GR Dr Helmut
GÜNTHER: Aber nicht wochenlang!) Wenn Sie "wochenlang" sagen,
dann bedauere ich das noch mehr. So lange sollte das - wenn es einen
Krankheitsgrund gab, dann für den Mitarbeiter, und sonst für den Verbraucher,
der angerufen hat - natürlich nicht vorkommen.
Ich möchte vorschlagen, dass man dies in der
Direktion, die dort zuständig ist, hinterlegt und dazusagt: Leute, so geht es
nicht! - Ich sehe das sehr pragmatisch und habe dazu weniger der politischen
Auseinandersetzung, sondern eher dem Menschenverstand entsprechende Vorschläge,
nämlich dass man einfach dort anruft und sagt: Hören Sie, dort ist keiner, tun
Sie etwas!
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
dritte Zusatzfrage wird von Herrn GR Mag Chorherr gestellt. - Bitte.
GR Mag Christoph Chorherr (Grüner
Klub im Rathaus): Frau Stadträtin!
Nachdem uns die Frage des
KWK-Zuschlags in der Tat schon öfters in Fragestunden und Debatten interessiert
hat, hat uns gestern der Herr Bürgermeister eine durchaus interessante, neue Facette
aufgezeigt. Dazu würde mich Ihre Meinung interessieren.
Wir haben gestern das
Verhältnis und die Verhandlungsqualität zwischen Wien und Niederösterreich
diskutiert, und ich habe den Herrn Bürgermeister gefragt, wie sich die von
Lhptm Pröll angesprochene Männerfreundschaft zwischen Wien und Niederösterreich
in Verhandlungen niederschlägt.
In dieser Richtung möchte
ich Sie fragen - weil vielleicht auch Sie Verhandlungen führen -, ob es auch
vergleichbare Frauenfreundschaften zwischen Wien und Niederösterreich gibt -
Sie führen ja auch im Titel "Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz
und Personal" -, damit man über die interessanten Verhandlungen zwischen
Wien und Niederösterreich etwas erfährt.
Meine Frage ist: Was
unterscheidet eine Männerfreundschaft wie in den Verhandlungen zum KWK-Zuschlag
von einer Frauenfreundschaft?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
ersuche um eine ernsthafte Beantwortung. - Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Oh, ganz
bestimmt! - Meine Frauenfreundschaften zu vielen tollen Frauen in
Niederösterreich sind jetzt schon bedeutend, werden aber dann, wenn in
Niederösterreich nach der nächsten Wahl eine Landeshauptfrau von meiner
Fraktion tätig sein wird, noch intimer werden. Dann wird das sicherlich ein
noch schöneres Verhältnis werden.
Im Übrigen kann ich zur
gestrigen Diskussion nur sagen: Ich freue mich, dass sich die Fragen des Gender
Mainstreaming immer weiter und weiter ausbreiten und auch schon Einfluss auf
die Anfragebeantwortungen des Herrn Bürgermeisters genommen haben.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die vierte Zusatzfrage wird von Herrn GR Dr
Tschirf gestellt. - Bitte.
GR Dr Matthias Tschirf
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Stadträtin!
Können
Sie uns an dieser Stelle zusagen, dass Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen
von WIEN-STROM prüfen lassen, um einem Unternehmen, das ja de facto eine andere
Rolle als andere spielt, aufzutragen, dass es tatsächlich Geschäftsbedingungen,
die fair sind, einführt?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte,
Frau
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