Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 119 von 138
Ich komme zu den
Postnummern 137 (PrZ 282/01-M07)
und 138 (PrZ 288/01-M07) der
Tagesordnung. Sie betreffen Subventionen an den Verein Link - Verein für weiblichen
Spielraum.
Hier liegen
auch keine Wortmeldungen vor. Wir kommen sofort zur Abstimmung.
Wer diesen
Anträgen zustimmen möchte, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Dies
ist mehrheitlich, ohne die Stimmen der Freiheitlichen, der Fall.
Es gelangt
nunmehr Postnummer 139 (PrZ 205/01-M07)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft Subventionen für den Bereich des
Sprech-, Tanz-, Musik- und Kinder- beziehungsweise Jugendtheaters.
Auch hier
liegt keine Wortmeldung vor.
Wir kommen
daher sofort zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen
wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist, ohne die Stimmen der
Freiheitlichen, mehrheitlich angenommen.
Wir kommen nun
zur Verhandlung der Postnummer 79 (PrZ 239/01-M07)
der Tagesordnung. Sie betrifft den 5. Antrag des Wiener Altstadterhaltungsfonds
2001.
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GRin Klicka, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
GRin Marianne Klicka: Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich ersuche um
Zustimmung zum vorliegendem Geschäftsstück.
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist Herr GR Ellensohn gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Nach dieser
etwas hitzigeren Diskussion ein bisschen etwas Einfacheres: Am 5. November
hat der Altstadterhaltungsfonds, in dem die GRÜNEN nach dem Wahlerfolg vom
25. März 2001 erstmals einen Sitz haben, getagt. Dadurch erfahren wir mehr
als früher. In dem Geschäftsstück, das jetzt abgestimmt werden soll, stehen nur
diejenigen Posten, die vom Altstadterhaltungsfonds befürwortet werden, allerdings
nicht, was dort bereits abgelehnt wurde. Auf ein solches Beispiel möchte ich
eingehen.
Das ist
übrigens von der Geschäftsordnung her dasselbe Problem, wie bei den vielen
Subventionen im Sportbereich, im Kulturbereich et cetera, von denen wir das
nicht wissen. Man muss dem immer nachlaufen, denn man erfährt nicht, wer einen
Antrag stellt und wer von der SPÖ im Vorfeld ausgeschieden wurde.
So ist es zum
Glück in einem Fall nicht so, im 13. Bezirk, in der Feldmühlgasse 12.
Das ist neben der Klimt-Villa, wer sich nicht auskennt. Ich werde nicht lange
über die Klimt-Villa sprechen, sondern ich empfehle Ihnen die sehr einfache
Webadresse www.klimt.at, wo ganz viele Informationen stehen, was dort alles
passiert. Da gibt es eine Bürgerinitiative, die sich um diese Klimt-Villa, um
die umliegenden Grundstücke und um die umliegenden Bebauungen kümmert. Und
genau das ist das Problem. Die Feldmühlgasse 12 soll laut Abstimmung im
Altstadterhaltungsfonds abgerissen werden.
Das geht in
der Reihenfolge so, dass die MA 19 jemanden beauftragt - in diesem Falle
Herrn Univ Prof Wehdorn -, ein Gutachten zu schreiben, ob es gerechtfertigt
ist, dass investiert wird, dass es erhalten wird oder ob man es abreißen soll.
Dieses Gutachten ist offensichtlich nicht so ausgefallen, wie es der Sozialdemokratie
gefallen hat. Er wollte nämlich, dass es nicht abgerissen wird. Er kommt im
Wesentlichen zu der Schlussfolgerung, dass die Erhaltungswürdigkeit des Objekts
Feldmühlgasse 12 gegeben ist.
In der Sitzung
vom 5. November hat er sich das leider anders überlegt. Ich weiß nicht,
wer ihn in der Zwischenzeit überzeugen konnte, anders abzustimmen. Er hat dort
jedenfalls gemeint, das Gutachten zählt nicht mehr, nunmehr sei er der Meinung,
es wäre okay, wenn der Abriss erfolgt. Im Wesentlichen steht in dem Akt, der
Ihnen nicht vorliegt, außer Sie haben ihn sich aus dem Altstadterhaltungsfonds
geholt, dass schlussendlich die wirtschaftliche Abbruchreife gegeben ist.
Darüber steht, es ist erhaltungswürdig et cetera, es ist in einer Schutzzone,
es gibt einen Ideenwettbewerb rund um die Klimt-Villa, der im Moment läuft und
in den mehrere Grundstücke rund um die Klimt-Villa einbezogen werden.
Während dieser Ideenwettbewerb läuft,
soll dort mittendrin etwas abgerissen werden, weil es sich wirtschaftlich nicht
lohnt. Dabei geht es dort um einen Betrag von 2,4 Millionen S. Ich
brauche Ihnen nicht zu sagen, um wie viel an Steuergeldern Sie jedes Jahr abschleppen
lassen, nachdem wir vor kurzem den Beschluss hatten, dass wir lieber die
Abschleppgebühren mit subventionieren, statt dieses Geld für Kultur oder für
Altstadterhaltung zur Verfügung zu haben. Diese 2,4 Millionen S fehlen
offensichtlich, um dem ursprünglichen Gutachten von Herrn Wehdorn Folge leisten
zu können.
Am
5. Dezember, exakt einen Monat nach der Sitzung des
Altstadterhaltungsfonds, hat es die Sitzung in der Bezirksvertretung Hietzing
gegeben. Dort kam es zu einem Vier-Parteien-Antrag. Fünf Parteien sind dort
vertreten, es haben also alle Parteien außer der Sozialdemokratie diesen Antrag
eingebracht, der sich im Wesentlichen darum kümmert, dass dieser Abriss nicht
erfolgen soll. Der Antrag wurde dort einstimmig beschlossen. Das heißt, die
gesamte Hietzinger Bezirksvertretung - inklusive der Stimmen der Sozialdemokraten
und Sozialdemokratinnen! - hat sich dafür ausgesprochen, dass das Haus in der
Feldmühlgasse nicht abgerissen werden soll.
Wir GRÜNE
unterstützen die Bezirksvertretung Hietzing in diesem Punkt und ich bringe
deswegen folgenden Beschlussantrag ein:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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