Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 131 von 138
Eine beträchtliche Steigerung von 51 Prozent in so
kurzer Zeit bedeutet immerhin einen Verlust für die Stadt Wien von guten
4 Millionen S. Diesen Verlust trägt natürlich der Wiener
Steuerzahler. Gleichzeitig kommt der Gewinn von den 4 Millionen S dem
Wiener Wirtschaftsförderungsfonds zu Gute. Wo ist denn die Gegenleistung vom
Wirtschaftsförderungsfonds? - Also, ich habe in den Akten nichts gelesen.
Wissen Sie, meine Damen und Herren, wie man diesen
Deal in der Privatwirtschaft bezeichnet? - Spekulationsgeschäft. Als
Spekulationsgeschäfte bezeichnet man dies. Da wir Freiheitliche für solche
Spekulationsgeschäfte auf Kosten der Wiener Steuerzahler kein Verständnis
aufbringen, lehnen wir dieses Geschäftsstück ab. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So,
danke. - Die Debatte ist geschlossen.
Frau Berichterstatterin, bitte.
Berichterstatterin GRin Helga Klier:
Meine Damen und Herren!
Es ist natürlich unfair, der MA 48 hier dieses
Gesamte unterzujubeln, denn der Grundstückskauf, der hier vorliegt, ist
eigentlich dadurch entstanden, dass die MA 45 jenes Grundstück in der
Schererstraße gebraucht hat oder braucht, wo derzeit der Mistplatz der MA 48
ist.
Das heißt, es ist nicht Jux und Tollerei der
MA 48, dieses Grundstück einfach aufzugeben und ein neues zu wollen,
sondern es ist ein Bedarf, den die MA 45 anmeldet und die MA 48
wechseln muss.
Dann zu Ihrer Bemerkung, Verkehrswert 1995
1 650 S. Das war der damalige Verkehrswert, der derzeit geschätzte
Verkehrswert - und darüber kommen wir nicht hinweg, das hat die MA 40
geschätzt - liegt eben bei 2 600 S und zurückgekauft wird dieses
Grundstück um 2 500 S.
Das heißt: Ich glaube sehr wohl, wenn hier eine Schätzung
der MA 40 zu Grunde liegt, kann man keine Unterstellungen irgendwelcher
Art machen und ich glaube daher, dass da ein sehr reelles Geschäft läuft ohne
irgendwelche Unterstellungen und ich bitte daher um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. - Wir kommen zur Abstimmung.
Wer
für die Postnummer 172 in der vorliegenden Fassung ist, ersuche ich um ein
Zeichen mit der Hand. - Das ist mit Mehrheit ohne die Freiheitlichen so
angenommen.
Postnummer 174 (PrZ 628/01-GWS): Sie
betrifft den Ankauf von Grundstücken der KatG Leopoldstadt von der GESIBA
Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft, sowie den Verkauf von
Grundstücken in den KatGen Leopoldstadt, Meidling, Jedleesee, Kagran,
Kaiserebersdorf und Donaufeld an die GESIBA.
Es
liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Das ist mehrstimmig ohne die GRÜNEN so angenommen.
Ich
komme auch noch nachträglich zu der Feststellung, dass mehr als die Hälfte der
Mitglieder des Hauses anwesend ist.
Postnummer 178 (642/01-GWS). Sie betrifft
das Vorhaben Umbau der Arena in Wien 3, Baumgasse 80.
Herr GR Zimmermann, bitte.
Berichterstatter GR Paul Zimmermann: Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön. - Ich darf die Debatte eröffnen. Herr GR Strache, bitte.
GR Heinz Christian Strache (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir haben in diesem Akt für das Jahr 2002 einen
Sachkredit von 3,4 Millionen S, der für die Arena ausgeschüttet
werden soll. Insgesamt sind ja 42,5 Millionen S an Gesamtsanierung
vorgesehen. Wir wissen, dass ja nicht nur über diesen Bereich diese Subvention
ausgeschüttet wird beim Verein Arena, sondern natürlich auch über den
Sozialausschuss jährlich über 3 Milliarden, Entschuldigung,
3 Millionen S.
Wir wissen
aus der Vergangenheit - ich habe zwar die letzten Male mich nicht zu diesem Akt
zum Wort gemeldet, und wir haben also ohne Wortmeldung dagegen gestimmt, aber
diesmal habe ich mir gedacht, es macht ja auch wieder Freude, zwar kurz und
schmerzvoll, aber doch auch etwas dazu zu sagen und anzumerken, denn es sollte
ja nicht in Vergessenheit geraten -, was in diesem Verein oder in diesem
Bereich des Vereins so alles passiert ist und ich meine, dass es auch notwendig
ist, das immer wieder ins Gedächtnis zu rufen und solche Subventionsvergaben
sehr wohl scharf und deutlich zu hinterfragen.
Wir haben die Situation im Verein Arena vor Jahren gehabt, wo mir ja
ein Brief auch zugekommen ist, der - und das habe ich hier auch schon einmal
behandelt - als ein klarer Beweis einer politischen Weisung an die Polizei zu
sehen und zu betrachten war und ich habe damals auch einen Pressedienst dazu gemacht.
Ich möchte vielleicht zur Erinnerung festhalten, es handelt sich um ein
Schreiben an einen hochrangigen SPÖ-Politiker, der da schreibt, lieber Genosse,
und liebevoll hier auch schon erwähnt, in seinem Eingang des Briefs und davon
verständigt, dass die Organe des Vereins - Anmerkung, der Arena - einstimmig
beschlossen haben, den Überwachungs- und Schnüffeleinsatz der Polizei mit allen
Mitteln zu verhindern. Des Weiteren wird in diesem Brief zugegeben, dass die in
den Achtzigerjahren zwischen Gertrude Fröhlich Sandner und Karl Blecha und der
Arena getroffene Entscheidung, keine Exekutivorgane am politisch autonomen und
selbstverwalteten Gelände der Arena einzusetzen (zum Wohle aller Beteiligten),
sollte eigentlich durch die problemlose, immerhin 18 Jahre
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