Gemeinderat,
12. Sitzung vom 01.03.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 81
in die Verwertung
gebracht.
Gleichzeitig
wurden Grundstückserlöse seit dem Jahre 1998 bis zum vorigen Jahr von rund
589 Millionen S, also 43 Millionen EUR, nachdem ja ab heute
das mit dem Euro besonders zu erwähnen ist, also 43 Millionen EUR,
bis zum Vorjahr auf 58 Millionen EUR - im Jahr 2000 war sogar ein
Höhepunkt, einmal mit 70 Millionen EUR Einnahmen -, getätigt. Das
heißt, die Entwicklung auf dem Sektor der Grundstücke, der Projektentwicklung
der Grundstücke, hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Wir sind bei
weitem nicht am Ende. Wir haben eine Arbeitsgruppe, die weitere rechtliche
Formen prüft, die mithelfen sollen, diese Effizienzsteigerung auch in Zukunft
voranzutreiben. Hier ist mit Ergebnissen noch vor dem Sommer zu rechnen.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke
schön. - Herr GR Mag Gerstl, bitte.
GR Mag
Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Danke, Herr Stadtrat, für die umfassende
Ausführung über die Erlöse, die die Stadt erzielen konnte.
Mich würde aber jetzt noch ganz konkret interessieren:
Wie sieht denn Ihr Konzept über den weiteren Verkauf der Gemeindeimmobilien nun
genau aus, insbesondere was das Konzept der Gemeindewohnungen betrifft, also
nicht nur die unbebauten Grundstücke, sondern auch die bebauten Grundstücke,
die Amtshäuser und diejenigen, die von Mietern dieser Stadt besonders genutzt
werden? Wie stellen Sie sich hier vor, dass Sie in Zukunft vorgehen werden? -
Sie haben ja in einem Zeitungsinterview angekündigt, dass nach Ihrer Ansicht
40 000 Gemeindewohnungen verkauft werden sollten. Wie ist hier der
Zeitplan aus Ihrer Sicht und ist das schon eine absolute Zahl 40 000 oder
ist das eine Höchstzahl oder ist das ein erster Schritt oder wie sieht das nun
konkret aus?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR
Werner Faymann: Herr
Gemeinderat!
Wenn Sie den
Artikel genau gelesen haben, wovon ich ausgehe, wissen Sie, dass der
Gemeinderatsausschuss eine Arbeitsgruppe eingesetzt hat, die alle Faktoren zum
Thema "Kauf von gemeindeeigenen Wohnungen durch Mieter" prüft, beim
Rechnen und bei den Kosten noch genauer ist, als Sie das manches Mal machen,
daher versucht aufzulisten, wer möchte denn überhaupt kaufen, was erwartet sich
denn jemand, der ein Reihenhaus kaufen möchte, davon, was zahlt er wirklich
nachher an Erhaltungsbeiträgen, was sind da tatsächliche Kosten, was bleibt da
unterm Strich, weil ich glaube, Verschleuderung egal jetzt ob von unbebauten
Liegenschaften, von bebauten Liegenschaften und schon gar nicht von
Gemeindewohnungen, ist nicht die Absicht dieses Hauses, so hoffe ich zumindest.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass da nichts verschleudert oder einfach
irgendwie zerteilt und abverkauft wird. Das haben wir nicht notwendig, das
unterscheidet uns vom Bund, sondern wir gehen hier in den Erlösen sehr
koordiniert vor. Bei den unbebauten Liegenschaften, wie ich kurz beschrieben
habe, werden wir noch eine weitere Überlegung anstellen, wie wir noch
effizienter Projektentwicklung betreiben können.
Hier wird
derzeit geprüft, inwieweit Stellen im Haus und externe Stellen in einem
Zusammenwirken diese Vorgangsweise effizienter machen. Also mehr Erlöse für
eine Stadt zu erreichen, ist für das Budget absolut wünschenswert, aber koordiniert,
sinnvoll und ohne irgendwelche rasche Verschleuderungsaktionen.
Dasselbe gilt
für bebaute Liegenschaften. Bebaute Liegenschaften bei Amtshäusern kann man
einerseits auch mit Hilfe von privaten Externen, aber natürlich auch mit
gemeindeeigenen Stellen effizienter verwalten. Man kann durch langfristigere
und bessere Planung auch einmal Objekte abtauschen. Also, es ist hier überall
der Schilling zweimal umzudrehen und eine möglichst effiziente Vorgangsweise zu
suchen. Das heißt, es ist auch in der Vergangenheit viel an Erlösen
hereingekommen und ich bin überzeugt, dass durch diese Anstrengungen das in
Zukunft sehr koordiniert, sehr durchschaubar und sehr konsequent auch
gesteigert werden kann.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
- Die zweite Zusatzfrage stellt Herr GR Josef Wagner, bitte.
GR Josef Wagner (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Sie haben in Ihrer ersten Antwort bereits angedeutet,
dass es hier in der Vergangenheit schon zu wesentlichen Einnahmen gekommen ist,
dass es eine rasante Steigerung gibt. Wenn dem so ist, dann reden wir ja nicht
nur über ein Konzept, also über einen ersten Entwurf, sondern Sie führen ja
schon längst diese Maßnahmen durch. Vielleicht hatten Sie dazu auch nie ein
Konzept, aber Sie haben jedenfalls hoffentlich klare Vorstellungen darüber,
nach welchen Methoden Sie vorgehen. Sie haben auch angekündigt, dass Sie am
liebsten eine private Gesellschaft für die Verwertung der Immobilien der Stadt
Wien heranziehen möchten. Es geht dabei um nicht weniger als rund
10 Milliarden EUR. Sie haben auch angedeutet, dass Sie schon konkrete
Gespräche mit potenziellen Partnern geführt haben.
Können Sie uns hier die Namen dieser potenziellen
Partner, die Sie für diese Gesellschaft ins Auge fassen, nennen?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR
Werner Faymann: Ich hoffe,
ich enttäusche Sie nicht, weil es nicht so wahnsinnig spektakulär ist.
Die beiden Fonds der
Stadt, der Wirtschaftsförderungsfonds und der Bodenbereitstellungsfonds, sind
natürlich die Partner der Stadt, die einen bei der Verwertung von Wohnungen und
bei den Grundverkäufen dieser Grundstücke und die anderen im Bereich von
Betriebsansiedlung. Die Überlegung ist, ob wir zusätzlich eine Gesellschaft
konzipieren, die dieses Zusammenwirken bei Grundstücken, wo Wohnen und Arbeiten
zugleich im
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