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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 01.03.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 81

 

Die fünfte Ausbauphase wird nach derzeitigem Stand der Dinge stärker auf die Nachfrage hin orientiert sein. Es wird darum gehen, dass wir stark benutzte Linien des öffentlichen Verkehrs durch Verkehrsmittel noch besserer Qualität, nämlich durch U-Bahnen, ersetzen.

 

Das ist auch der Grund dafür, dass im Nummerierungsplan der U-Bahnen weiterhin die U 5 fehlen wird: Die U 5 wäre eine solche Linie. Von Dornbach bis zum Rathaus gibt es eine sehr gut funktionierende Straßenbahnlinie. Sie zu ersetzen, macht erst dann Sinn, wenn wir in der Qualität noch einen zusätzlichen Sprung machen wollen. Zurzeit ist es wichtiger, die Stadtentwicklungsbereiche anzusprechen und auf den vorhandenen Linien die Straßenbahn zu belassen.

 

Das heißt, die fünfte Phase wird nach derzeitigem Stand - all das ist ja Zukunftsmusik und wird erst in 12 oder 13 Jahren aktuell sein - etwa folgende Strecken umfassen: Die U 5 von Dornbach bis zum Rathaus, vom Rathaus weiter bis zum Südbahnhof; weiters soll auf der bestehenden U 2-Linie vom Rathaus weg die U 2-Linie neu trassiert werden, und zwar über den 7., 6. und 5. Bezirk zum Wienerberg.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. - Somit ist die 4. Anfrage beantwortet.

 

Wir kommen zur 5. Anfrage (FSP/01097/2002/0004-KGR/GM). Sie ist von Frau GRin Sommer-Smolik an die Frau Vizebürgermeisterin gerichtet: Sie haben in Rust im Rahmen Ihrer Klausur darauf hingewiesen, dass es künftig einige Kindergärten geben soll, die bis 20 Uhr geöffnet haben. Nach welchen Kriterien werden diese Kindergärten ausgewählt?

 

Bitte.

 

VBgmin Grete Laska: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Sie haben mich nach den Kriterien gefragt, nach denen jene Kindertagesheime ausgewählt wurden, die zukünftig als Pilotprojekte länger geöffnet haben sollen.

 

Es gab zwei Kriterien: Das eine war vor allem die Lage. Hier waren Standorte auszuwählen, die in der Nähe von Einkaufsstraßen, Einkaufszentren, aber vor allem auch verkehrsgünstig - und damit ein größeres Einzugsgebiet erschließend - gelegen sind. Das zweite Auswahlkriterium war, dass die Standorte für alle Altersgruppen - also sowohl Krippe und Kindergarten, als auch Hort - Vorsorge treffen können.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. - Erste Zusatzfrage: Bitte, Frau GRin Sommer-Smolik.

 

GRin Claudia Sommer-Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Vielen Dank für diese kurze und präzise Antwort.

 

Meine Frage ist aber noch weiter gehend: Es ist ja bekannt, dass in manchen Kindertagesheimen der Stadt Wien das Personal nicht ganz in diesem Ausmaß vorhanden ist, wie wir uns das eigentlich wünschen würden. Das heißt, es kommt immer wieder zu Umschichtungen, zu Problemen bei Krankheitsfällen, es müssen Leute einspringen.

 

Wie können Sie, wenn es in manchen Kindertagesheimen zu dieser Ausweitung der Öffnungszeiten auf 20 Uhr kommt, gewährleisten, dass der derzeit schon bestehende Mangel im Personalstand dann behoben wird?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

VBgmin Grete Laska: Ich kann die Begründung Ihrer Fragestellung nicht wirklich nachvollziehen, weil es immer wieder Spitzenzeiten gibt, zum Beispiel bei Grippewellen, in denen es in jeder Berufsgruppe zu Engpässen kommen kann. Aber in unseren Kindertagesheimen ist ausreichend Personal vorhanden.

 

Wenn Sie aber die Ergebnisse und das, was ich nach Rust auch als Kindertagesheim-Paket dargestellt habe, in allen Details verfolgt haben, dann werden Sie auch mitverfolgt haben, dass wir dem Wiener Gemeinderat eine neue Regelung hinsichtlich der Angebote vorschlagen werden, nämlich den so genannten Zwei-Drittel-Kindergarten, der eine deutliche Verbesserung im Angebot darstellen wird und der auch von Eltern, die mehr brauchen als eine Halbtagsgruppe, aber weniger als eine Ganztagsgruppe, immer wieder nachgefragt wird. Das lässt natürlich auch eine genauere und effizientere Personaleinsatzplanung zu und ergibt damit auch wieder Spielräume für andere nachgefragte Dinge, wie zum Beispiel für die Erweiterung der mit 11,5 Stunden pro Tag jetzt schon sehr ausgedehnten Öffnungszeiten.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. - Die zweite Zusatzfrage stellt Frau GRin Lakatha. - Bitte.

 

GRin Ingrid Lakatha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Wir begrüßen, dass an manchen Standorten eine Erweiterung auf 20 Uhr erfolgt. Ich möchte nur fragen, wie Sie dann eigentlich zu der tatsächlichen Standortbestimmung kommen: Haben Sie die Absicht, eine Befragung bei den Müttern mit Kindern durchzuführen - denn überall ist eine solche Erweiterung ja nicht notwendig?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

VBgmin Grete Laska: Wir haben bereits seit eineinhalb Jahren bei jenen Eltern, die ihre Kinder für den Besuch der Kindertagesheime in unseren Einrichtungen anmelden, immer nachgefragt, welche Bedürfnisse es auch bei den Öffnungszeiten gibt, um dadurch eine Vorplanung zu ermöglichen. Nun hat diese Befragung, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt haben, eigentlich ein genaues Spiegelbild dessen ergeben, was wir jetzt auch schon wissen, nämlich dass das Gros der Eltern mit den derzeitigen Öffnungszeiten durchaus zu Rande kommt und dass unsere Vorgangsweise, nämlich Betriebs-Kindertagesheime zu fördern und zu forcieren, ein richtiger Weg ist, weil Betriebe mit speziellen Arbeitszeiten dann als soziale Infrastruktur für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtung dementsprechend ausrichten können. Darüber hinaus wissen wir, dass in speziellen Berufsgruppen und bei der speziellen Gruppe der allein erziehenden Eltern ein größerer

 

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