Gemeinderat,
20. Sitzung vom 25.10.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 106
Ist mir das jetzt entgangen oder ist es tatsächlich so, dass
die Funktion des Generaldirektor-Stellvertreters Kaspar, die meines Erachtens
ja auch auslaufen müsste, nicht ausgeschrieben wurde?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Herr Gemeinderat, da haben Sie nicht gut nachgeschaut. Sie haben mich vor einem
Jahr angegriffen, dass ich die Teilunternehmen interimistisch besetzt habe. Sie
sind alle drei erst nach zwei Jahren auszuschreiben, dann wird das durchgeführt
werden. (Zwischenruf von GR Dr Johannes Hahn.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, die Daten noch zu vergleichen, Herr Dr Hahn.
Wir kommen nun zur 4. Anfrage (FSP/04633/2002/0002-KFP/GM).
Sie ist von Herrn GR Ing RUDOLPH an den Herrn Bürgermeister gerichtet:
Welchen Konkretisierungsstand hat das von Ihnen im Sommer angekündigte Projekt
der Errichtung einer Tourismus-Akademie auf dem Kahlenberg/Josefsdorf erreicht?
Bitte.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter
Herr Gemeinderat!
Erlauben Sie mir zunächst nur eine kleine, aber, wie
ich meine, nicht unwichtige Vorbemerkung: Bei diesem Projekt am Kahlenberg
handelt es sich zu einem erheblichen Teil um ein privat zu finanzierendes
Projekt. Zu einem erheblichen Teil deswegen, weil dort sicher noch ein
Insolvenzverfahren abzuwickeln ist, weil dort auch eine Bank entsprechend involviert
ist - also eigentlich sind es zwei, aber eine größere, die auch federführend
dabei ist - und weil es sich zum Dritten natürlich auch um ein Projekt handelt,
das im Wesentlichen von privaten Finanziers getragen wird.
Es gibt allerdings einen Aspekt dabei, der natürlich
sehr wichtig und entscheidend für die Umsetzung ist, das ist die Frage dieser
Tourismusakademie, wenn man so will, einer Verdoppelung des Moduls.
Worum geht es im Prinzip? - Wobei ich zwar davon
ausgehe, dass Sie es wissen, aber nicht alle hier. Es geht im Prinzip darum,
dass wir heute vor der Situation stehen, dass pro Ausbildungsplatz im Modul
etwa vier Bewerber da sind, von denen drei mangels Platz abgewiesen werden
müssen. Es ist auf der anderen Seite festzustellen, dass gerade die dort
Ausgebildeten eigentlich auf der ganzen Welt gesuchte Leute im gesamten
Gastronomie-, Hotellerie- und Tourismusbereich sind. Es war daher nahe liegend,
dass man die Investitionen auf dem Kahlenberg, um diesen - das würde ich auch
sagen - tatsächlichen Schandfleck hier in der Stadt zu beseitigen, mit einer
Lösung auch der zweiten Frage verknüpft, nämlich der Ausbildung im
Tourismusbereich. Das ist die ganze Grundidee.
Es gibt eine Vereinbarung - eine noch zu unterfertigende
und zu beschließende Vereinbarung, um das präzise zu sagen - zwischen der Stadt
Wien und der Wiener Wirtschaftskammer, um diese Tourismusakademie zu
realisieren. Hier sind alle offenen Fragen geklärt. Nicht geklärt sind alle
offenen Fragen im Hinblick auf die Betreiber, etwa des Restaurants, etwa des
Fitnessklubs oder etwa des Hotels, vor allem letzteres.
Vor dieser Situation stehen wir. Die Finanziers und
der federführende Investor sind auf der Suche nach entsprechenden Betreibern,
sodass dann ein Gesamtmodell erstellt werden kann. Wir - also die Stadt und
auch die Wirtschaftskammer Wien - haben unseren Part erfüllt und wir werden das
gerne auch gemeinsam machen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön. - Die erste Zusatzfrage: Herr GR Ing RUDOLPH. - Bitte.
GR Ing Herbert RUDOLPH (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Bürgermeister!
Ich danke für die Beantwortung. Die Informationen,
die mir vorliegen, sind im Wesentlichen diejenigen, die im Juli des heurigen
Jahres in den Tageszeitungen publiziert wurden, und da findet sich auch
folgende Passage - die findet sich übereinstimmend in den Zeitungen -, dass die
Vorfinanzierung und die Kosten für den ersten Lehrgang die Stadt übernehmen
wird. Also die Vorfinanzierung, so wie das hier steht, ist für das gesamte
Projekt der Tourismusakademie zu verstehen.
Daher meine Frage an Sie, Herr Bürgermeister: Wie
hoch wird der Betrag sein, der für die Vorfinanzierung und für die
Kostenübernahme dieses ersten Lehrgangs notwendig sein wird?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Bgm Dr Michael Häupl: Ich kann Ihnen
diesen Betrag zur Stunde natürlich nicht in jener Präzision sagen, wie das nötig
wäre, aber er wird sich in etwa in derselben Höhe bewegen wie ein
Fachhochschullehrgang. Ungefähr das Gleiche wird es auch in diesem Fall sein.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. - Die zweite Zusatzfrage: Frau GRin Ringler.
GRin Marie Ringler (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Tourismus ist für Wien eine sehr, sehr wichtige auch
wirtschaftspolitische Frage und auch eine wichtige Einnahmenquelle. In der
letzten Tourismuskommission haben wir diskutiert, wie es denn um neue
Zielgruppen für Wien steht. Es wurde ja vom Tourismusverband ein
Zielgruppenfolder für den Bereich der Schwulen/Lesben Community entwickelt, der
zeigt, was wir in dieser Stadt auch in diesem Bereich haben, und ich glaube,
das ist richtig und gut so. Wir haben auch über den Bereich der Jugend und der
jungen Menschen geredet, die wir vielleicht in dieser Stadt noch stärker
ansprechen sollten.
Wir haben ja, wie Sie wissen - ich habe heute den
Kulturstadtrat auch schon darauf angesprochen -, ein Filmfestival für diesen
Bereich, das "queer identities"-Filmfestival, das sehr, sehr
erfolgreich ist und das die Möglichkeit bietet, einen wichtigen Beitrag zu
leisten, dieser Gruppe von Menschen in unserer Stadt, die ja vielen
Diskriminierungen ausgesetzt ist, sozusagen auch ihre speziellen kulturellen Wünsche
zu erfüllen.
Mich würde jetzt sehr konkret interessieren, wie Sie zur
Finanzierung dieses Filmfestivals stehen und ob Sie
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