Gemeinderat,
20. Sitzung vom 25.10.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 106
Sie gesetzt, um die dramatische Situation am Wiener
Arbeitsmarkt zu verbessern?
2. Werden Sie entsprechende Veranlassungen treffen,
um ein Vorziehen von Investitionen, insbesondere Infrastrukturinvestitionen,
der Stadt Wien zu ermöglichen?
3. Warum haben Sie die rechtzeitigen Warnungen des
Präsidenten der Wirtschaftskammer im Vorjahr betreffend Arbeitslosigkeit im
Bau- und Baunebengewerbe nicht ernst genommen?
4. Warum haben Sie im Vorjahr die budgetierten Fördermittel
für Wohnbau und Sanierung zur Arbeitsplatzsicherung nicht voll ausgeschöpft?
5. Warum wurden trotz vorhandener Budgetmittel Investitionsprojekte
(zur Verhinderung der Arbeitslosigkeit) nicht vorgezogen?
6. Welche zusätzlichen konjunkturbelebenden Maßnahmen
haben Sie im Jahr 2000 bisher ergriffen? In welcher Höhe beliefen sich diese,
aufgeschlüsselt nach den Punkten a bis d?
a) Welche im Sanierungsbereich?
b) Welche im Neubaubereich?
c) Welche im Altstadterhaltungsbereich?
d) Welche bei Baudenkmälern?
7. Hat es auf Grund der schlechten Konjunktursituation
ein zusätzliches Impulsprogramm gegeben für:
a) den nachträglichen Einbau von Aufzügen,
b) Dachbodenausbauten,
c) Garageneinbauten,
d) Brandschutzeinrichtungen?
8. Warum wurde zur Verbesserung der Althaussubstanz
und Beseitigung der in Wien vorhandenen Zehntausenden Substandardwohnungen in
konjunkturschlechten Zeiten kein entsprechendes Schwerpunktprogramm in den
Bezirken vollzogen?
9. Die thermische Gebäudesanierung trägt nicht nur
zur Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Wien bei, sondern hat auch
erhebliche Wirtschaftsbelebungs-, Beschäftigungs- und Steuereinnahmeneffekte
für Wien. Warum haben Sie in einer Zeit schwacher Konjunktur nicht zusätzliche
Anreize für die thermische Sanierung geschaffen?
10. Einzelsanierungen werden nur dann gefördert, wenn
ein Kredit aufgenommen wird (Bankenförderung). Sind Sie der Meinung, dass
jemand, der mit 100 Prozent privatem Kapital die Sanierung durchführt,
auch in Zukunft keine Förderung bekommen soll?
11. Werden Sie die Mobilisierung des privaten Kapitals
für den Sanierungsbereich durch Herabsenkung der 15-jährigen ertragslosen Zeit
auf 10 Jahre befürworten?
12. Wie viel wurde dieses Jahr für den Austausch von
Bleirohren aufgewendet beziehungsweise investiert?
13. Eine kontinuierliche Auftragsvergabe ist für die
Planung jedes Unternehmens besonders wichtig. Halten Sie es für sinnvoll, dass
große Teile der jährlichen Förderungszusicherungen bis Ende des Jahres
zurückgehalten werden?
14. Verfügen Sie über Instrumente zur präzisen Abschätzung
der Beschäftigungseffekte am Bau unter Berücksichtigung des
Investitionsstandorts, Produktionsstandorts und Wohnorts? Wenn ja, welche sind
diese Instrumente? Wenn nein, warum nicht?
15. Wurden seitens der Stadt Wien Forschungsaufträge
über die Wirkung der baurelevanten Maßnahmen vergeben? Wenn ja, warum wurden
diese nicht dem zuständigen Ausschuss vorgelegt? Wenn nein, warum nicht?
16. Um Anreize für eine solche Wirtschaftsbelebung,
insbesondere am Bausektor, zu schaffen, laufen in anderen europäischen Ländern
entsprechende Impulsprogramme und es wird laufend Öffentlichkeitsarbeit bei der
Bevölkerung und bei Eigentümern betrieben. Warum beschränkt sich die
Öffentlichkeitsarbeit für diesen Bereich bisher nur auf zwei Einzelveranstaltungen?
17. Ein wichtiger Beitrag zur Förderung von Arbeitsplätzen
ist der Abbau der Bürokratie. Warum müssen sanierungswillige Hausbesitzer noch
immer mindestens zwei bis drei Jahre auf eine Förderungszusicherung warten?
18. Sind Sie der Meinung, dass diese Wartezeit für
investitionswillige Antragsteller angemessen beziehungsweise bürgerfreundlich
ist?
19. Werden Sie sich in Zukunft für eine raschere Abwicklung
verwenden?
20. Für das Wohnen im Grünen gibt es bei den
Wohnbauträgern Tausende Vormerkungen und genügend Grundstücke im Besitz des
WBSF. Werden Sie sich in Zukunft dafür verwenden, dass dem Bedarf an
Reihenhäusern Rechnung getragen wird und dass für eine entsprechend raschere
Umwidmung gesorgt wird?
21. Tausende Wienerinnen und Wiener sind für wenige
Pilotprojekte "Wohnen im Grünen" bereits vorgemerkt. Treten Sie dafür
ein, dass für solche beziehungsweise ähnliche Projekte forciert geeignete
Grundstücke durch die Stadt beziehungsweise den WBSF bereitgestellt werden?
22. Warum wurde das EU-Programm "EQUAL" (gegen
die Ausgrenzung am Arbeitsmarkt) erst vor drei Wochen präsentiert, obwohl es
dieses Projekt bereits seit 1999 gibt und seit dem Jahr 2000 umgesetzt hätte
werden können?
23. Werden Sie in Zukunft für die Umsetzung von
Maßnahmen der Bau-Biologie und der Nachhaltigkeit durch Biobaustoffe sowie für
Alternativenergiesysteme im Bereich des Förder- und Vergabewesens eintreten?"
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön. - Laut § 37 bin ich, meine Damen und Herren, dem Wunsch des
ÖVP-Klubs nachgekommen, die Verlesung durchführen zu lassen.
Für die Begründung der dringlichen Anfrage sieht die
Geschäftsordnung eine Redezeit von 20 Minuten vor, und zur Begründung
dieser dringlichen Anfrage erteile ich nun Herrn GR Fuchs das Wort.
GR Georg Fuchs (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Bürgermeister! Herr Vorsitzender! Meine Damen
und Herren des Wiener Gemeinderats!
Es ist natürlich schon bemerkenswert, wenn wichtige Fragen
gestellt werden an den Herrn Bürgermeister und
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