Gemeinderat,
22. Sitzung vom 12.12.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 93
Vorplatz" gelöst ist. Und hier, meine sehr geehrten
Damen und Herren, hat bei der Auslobung aus meiner Sicht leider ein falsches
Projekt den 1. Preis gemacht, nämlich die Westeinfahrt entlang der U-Bahn,
des Wienflusses und hereingeschwenkt Richtung Schönbrunner Schlossstraße zu
machen. Ich glaube, dass die Variante des zweitausgelobten Projekts, nämlich
die Untertunnelung des Grünen Berges in die Fabriksgasse hinein Richtung Komet
- dazu werden wir auch noch kommen und kommen müssen -, die wesentlich bessere
und auch für das Projekt der FIAT-Gründe von Vorteil gewesen wäre.
Meine sehr geehrten Damen und Herren von der
Österreichischen Volkspartei! Es ist ein bisschen eigenartig, dass Sie jetzt
sagen, das Ganze muss beim Vorplatz Schönbrunn gelöst werden. Es hängt an einem
einzigen großen Grundstück, und dieses einzige Grundstück ist der
UNION-Sportplatz. In diesem Gebiet habe ich in meiner Schulzeit noch selbst
Nachmittagsturnen gehabt. Ich sehe ein, dass das alles sehr wichtig ist und
dass selbstverständlich auch diesem Sportverband ein Ersatzgrundstück zur
Verfügung gestellt werden muss. Das ist überhaupt keine Frage. Doch denken Sie
an das Interesse der Allgemeinheit! Da kann ich wirklich nur an die
Österreichische Volkspartei appellieren, die ja keine sehr weite politische
Entfernung zu dem Sportverband, der UNION, hat. Von dort ist es auch nicht sehr
weit nach Hietzing, und dort gibt es einen ÖVP-Bezirksvorsteher. Außerdem gibt
es die Gesellschaft Schönbrunn, die der Österreichischen Volkspartei im Verbund
mit dem zuständigen Minister auch nicht sehr fern steht. Ich würde schon sehr
bitten, dass die Wiener ÖVP und die maßgeblichen Herren hier auch mit diesen
Stellen einmal Kontakt aufnehmen, damit eine Lösung gefunden wird, dass dort
abgesiedelt werden kann und ein vernünftiger neuer Standort für die UNION
gefunden wird. Dann wird es relativ rasch eine Lösung für die Westeinfahrt, für
die Parkplätze und für die FIAT-Gründe geben.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich
als Meidlinger Mandatar noch etwas dazu sagen, weil da viel mehr
zusammengehört. Die Verbauung der FIAT-Gründe ist indirekt irgendwann einmal -
wenn wir uns mit dem Komplex des alten Komet-Kaufhauses und dem gesamten
Komplex in der Fabriksgasse beschäftigen - auch eine Aufwertung für die
Meidlinger Fußgeherzone, die sicherlich auch darunter leidet, dass die
U 4-Station devastiert ist und sich in einem wirklich katastrophalen
Zustand befindet und dass auch im Süden, auf der Philadelphiabrücke, mit dem
Bau der Arkade viel zu spät, nämlich zehn Jahre zu spät begonnen wurde. Man
könnte hier stadtplanerisch eine sehr schöne Linie ziehen zwischen Schönbrunn,
den neuen FIAT-Gründen, der Schönbrunner Straße, der Theresienbadgasse mit
einem neuen Komplex auf den Komet-Baugründen, der sich hervorragend für eine
Neugestaltung - sei es Büro, sei es gewerblich, aber auch zum Wohnen - eignen
würde, bis hinauf zur neuen Arkade.
Eine Schande ist es allerdings - obwohl es nicht
unser Bezirk ist, aber eine Schande der Stadtplanung -, dass man die
Wienerberggründe mit den Hochhäusern - nicht wegen der Hochhäuser, ich bin ein
Fan dieser Hochhäuser, weil sie dort auch hingehören - verbaut, ohne einen
Anschluss an die Infrastruktur beziehungsweise an öffentliche Verkehrsmittel
herzustellen. Das war ein radikaler Fehler der letzten verantwortlichen
Stadträte, es ist eine Schande für unseren Bezirk und auch für Favoriten.
Es ist weiters eine Schande, was im Bereich Wohnpark
Hetzendorf passiert. Ich kann das nicht oft genug sagen, was sich dort
abgespielt hat. Damit komme ich jetzt zu den Planungsvorgängen genereller Art
in Wien. Was sich dort abgespielt hat, ist ebenfalls, gelinde gesagt, ein
bisschen eigenartig, wenn man jetzt dort, wo es genauso viel, wenn nicht viel
mehr Verkehr als bei den FIAT-Gründen gibt, oder noch viel mehr Verkehr als oft
teils auch im innerstädtischen Bereich, Wohnungen und ein neues Bürocenter
baut, weil eben die Wohnungen nicht angebracht werden, weil die Leute dort
nicht wohnen wollen, und vis-à-vis stehen Tausende Quadratmeter Büroflächen
leer. Das ist ebenfalls eine Schande für unseren Bezirk.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich komme jetzt
darauf zurück, dass ich der Untersuchungskommission angehöre, die die
Flächenwidmungspraktiken der letzten Jahre der zuständigen Stadträte oder der
hier Zuständigen beleuchtet. Vorab möchte ich natürlich StR Schicker in dieser
Form einmal aus meiner Kritik ausnehmen, was die Vergangenheit betrifft, weil
er damals nicht involviert war. Aber es gibt eine Fülle von interessanten
Planungsfehlern in Wien, die schon die vorhergehenden StRe Swoboda und Görg zu verantworten
haben.
Das betrifft einmal das AEZ. Meine Damen und Herren,
das AEZ ist seit mindestens 15 Jahren ein "Saustall", es ist
devastiert und kaputt. Dort gibt es keine Unternehmen -
"Ratzenstadel", wie man in Wien so schön sagt. Dort ist nie etwas passiert,
und am Schluss kommen die 97-Meter-Hochhäuser bei Wien-Mitte heraus, über die
in Wirklichkeit niemand glücklich sein kann, außer die Banken, die das dort
finanzieren.
Es gibt Planungsfehler oder undurchsichtige Geschichten bei
der Hohen Warte, über die wir heute noch diskutieren werden, und es gibt das
speziell im 23. Bezirk. Das ist auch ein Bezirk, in dem ich mich relativ
gut auskenne. Dort wird im Planungsbereich überhaupt gemunkelt und geschunkelt,
und zwar meistens im Vorfeld von irgendwelchen Wohnprojekten. Ich verweise nur
auf die Perfektastraße, ich verweise auf In der Wiesen, ich verweise jetzt auf
das Problem in Siebenhirten. Ich streite nicht ab, dass es in letzter
Konsequenz durchaus auch akzeptable Wohn- und Gebäudelösungen architektonischer
Art gegeben hat. Aber was sich im Vorfeld dazu mit Grundstückskäufen,
Belehnungen und Genossenschaften immer abgespielt hat, ist etwas abstrus, vor
allem wenn ich mir anschaue, was zum Beispiel im 23. Bezirk passiert ist -
das wurde vom Kontrollamt noch nicht untersucht, es wird irgendwann einmal ein
Bericht vorliegen -, und zwar auf den ehemaligen
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