Gemeinderat,
22. Sitzung vom 12.12.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 93
nicht, was du jetzt gesagt hast!) Oh ja! (GR
Mag Christoph Chorherr: Umso schlimmer!) Nein. (GR Mag Christoph
Chorherr: Dann haben wir uns eingebildet, wir sind zurzeit gegen Hochhäuser!) Ehrlich
gesagt, das ist leicht möglich, dass ihr euch das eingebildet habt. (Heiterkeit
bei der SPÖ und bei den GRÜNEN. - GR Mag Christoph Chorherr - Beifall spendend
-: Bravo!)
Es gab dann auch den internationalen Wettbewerb mit
den Architekten Lainer, BUS und Caramel. Im September 2001 gab es jene
Bürgerversammlung, in der eine intensive Diskussion zu verschiedensten Themen
stattfand und von den anwesenden grünen Bezirksräten das Verkehrsthema aufs
Tapet gebracht wurde. Aber es war das Ergebnis dieser Bürgerversammlung, dass
man sich zu einer maßvollen Verdichtung in diesem Bereich bekennt, auch
deshalb, weil es dort eine hervorragende Anbindung an den öffentlichen Verkehr
gibt.
Danach ist es in den weiteren Bürgerversammlungen,
zum Beispiel jener am 27. Mai des heurigen Jahres, noch einmal zur
Vorstellung eines adaptierten Verkehrsplans und -konzepts gekommen. Planer
Rosinak war selbst bei der Bürgerversammlung anwesend und hat mit den
anwesenden Leuten darüber diskutiert. Meiner Information nach gab es dort in
der Anzahl marginale Wortmeldungen zum Thema Verkehr. Ich meine, man kann auch
nicht sagen und vorwerfen, dass hier nicht ausreichend informiert worden ist.
Ich erinnere nur an zahlreiche Postwurfsendungen, ich erinnere an einige
Ausstellungen zum Thema Schönbrunn in verschiedensten Bezirken, in allen
betroffenen Gegenden zu all diesen Bereichen. Daher kann man hier wirklich
nicht davon sprechen, dass nicht ausreichend informiert worden ist, sondern es
ist darüber wirklich offensiv und intensiv informiert und diskutiert worden.
Im Dezember 2001 hat die Beurteilungssitzung stattgefunden.
Danach gab es ein Gespräch mit dem Bundesdenkmalamt, und nachdem sich
herausgestellt hat, wie der Bauzustand und die Nutzbarkeit des Objekts ist -
der Halle, die ja ursprünglich ein Verfahren hatte, um sie unter Denkmalschutz
zu stellen -, ist auch auf Antrag des Denkmalamtes beschlossen worden, die
Unter-Schutz-Stellung nicht weiter zu verfolgen. Damit ist es im Mai 2002 zur
Einstellung dieses Verfahrens zur Unter-Schutz-Stellung gekommen, und damit
kann das von der Jury ausgewählte Projekt zur Umsetzung gelangen. Das
entspricht dem heute vorliegenden Flächenwidmungsplan und Plandokument.
Ausgehend davon muss man sagen, es gibt in diesem
Plangebiet eine hervorragende Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Es
gibt die U 4-Station Schönbrunn, es gibt den 10A, es gibt den 9A, der auch
eine Verbindung zur U 6 darstellt, und es gibt den 63A. Auf dem Gelände -
so wird es im Plandokument vorgeschlagen - soll der bis jetzt dort dominierende
Autohändler FIAT nur noch zu einem geringeren, ganz kleinen Teil vorhanden
sein, und es sollen Hotels, Büros und Wohnungen errichtet werden können.
Die dem Plandokument zugrunde liegende Ziele sind,
glaube ich, gerade für dieses Gebiet Wiens und für diesen Bereich Meidlings
sehr wichtige: dass man in dem Gebiet durch diese Möglichkeiten einen Impuls
setzt, aber gleichzeitig auch Rücksicht auf Schönbrunn und seinen Status als
Weltkulturerbe nimmt, dass man die bestehenden Baustrukturen erhält, dass man
Wohnraum und Arbeitsstätten schafft, dass man auch die dort so beliebten Alleen
schützt und die Durchgängigkeit erhält.
Zum Thema internes, innerbetriebliches Mobilitätsmanagement
glaube ich sagen zu können, dass das durchaus ein Vorschlag ist, dem man näher
treten kann. Man kann unsererseits dem Antrag ebenfalls zustimmen, auch
deswegen, weil es jetzt schon konkrete Ansätze gibt, einem innerbetrieblichen
Mobilitätsmanagement andernorts in Wien zur Durchsetzung zu verhelfen. Daher
kann man gerne auch versuchen, ihm dort, im Bereich Schönbrunn und FIAT-Gründe,
zum Durchbruch zu verhelfen. Das ist durchaus ein Ansatz, der weiterzuverfolgen
ist.
Zu Schönbrunn selbst: Wir wissen - zumindest wir, die
wir uns bei diesen mannigfaltigen Ausstellungen über die Vorhaben und über
Schönbrunn informiert haben -, dass es einige Vorhaben gibt und dass es auch
über den Wettbewerb Ergebnisse gegeben hat, zum Beispiel, dass beim Heldenhof
und der vorgelagerten Wienflussbrücke, also der Brücke über die Wien, der
Verkehr und die Fahrbahnen umgedreht werden sollen, sodass dort, wo jetzt
heruntergefahren wird, künftig hinaufgefahren werden kann, und dort, wo jetzt
hinaufgefahren wird, danach heruntergefahren wird. So wird der Platz als
gesamter Platz begreifbar und begehbar, und er wird entsprechend dem
empirischen Charakter des Schlosses Schönbrunn als Platz freigehalten. Begonnen
wird mit der Umsetzung dieser Maßnahme nach Fertigstellung des Schwarzenbergplatzes,
es besteht also auch hier ein sehr konkreter Zeitplan. Es ist aber auch
verständlich, dass man nicht alle ... (GR Mag Christoph Chorherr: Wann?) Nach
Fertigstellung des Schwarzenbergplatzes. (GR Mag Christoph Chorherr: Und
wann ist der fertig? - GR Günter Kenesei: Wenn er fertig ist!) Genau.
Es gibt den weiteren Vorschlag, die Westeinfahrt hin
zur U-Bahn zu verlegen und vom Schloss Schönbrunn wegzurücken. Das ist ein sehr
guter Vorschlag, den auch die Stadt Wien und die Verkehrs- und Stadtplanung
jederzeit sofort rasch umsetzen, nur gilt es da ein paar Hürden zu überwinden.
Das eine ist die Schönbrunn Betriebsges.m.b.H., sie ist einer der Grundeigentümer,
seitens des Bundesministeriums. Es gibt auch noch die Frage des ... (GR Mag
Christoph Chorherr: Die wollen das unbedingt!) Ja, dass sie es unbedingt
wollen, sagen Sie euch vielleicht, aber es reicht für die Stadtverwaltung nicht
immer, ein Wollen von einem grünen Klubobmann ausgerichtet zu bekommen, sondern
es braucht hier konkrete Vereinbarungen, Schriftstücke und Unterschriftsleistungen.
Dann kann man das gerne machen. (GR Mag Christoph Chorherr: Ich borge dir
mein Handy, ruf an!) Wenn du anrufst und das jetzt organisierst, dann wären
wir dir sehr dankbar. Die Verhandlungen, die ja seitens der Stadt geführt
werden, haben noch nicht dorthin geführt.
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