Gemeinderat,
22. Sitzung vom 12.12.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 93
mich wundert, denn er sollte in dieser Sache eigentlich die
GRÜNEN vertreten. Es ist nämlich neben der Sicherung des 10-Jahres-Programms
auch die Sicherung des Grünzugs, Kollege Maresch (GR Günter Kenesei: Ich
kann überall alles hinein...!), Rendezvous-Berg - Alte Donau eines der
wichtigen Ziele dieser Bearbeitung. Daraus ergeben sich natürlich auch
Konflikte - auf diese sind Sie auch nicht eingegangen - der Anrainer im südlichen
Bereich der Donaufelder Straße, die keine Freude haben, wenn Bauland in Sww umgewidmet
wird. Aber es wird sicher zur gegebenen Zeit bei den Ablöseverhandlungen ein
Kompromiss zwischen Bauland und Sww zustande kommen.
Aber eines muss gesagt werden - und es wundert mich,
dass ich, der ich von den GRÜNEN immer als Betonierer verschrien werde, das
jetzt hier sagen muss -: In den übergeordneten Konzepten, nämlich im Stadtentwicklungsplan
1994 und im Leitprogramm Floridsdorf, ist hier eine Trennung zwischen der
geplanten und der schon vorhandenen Bebauung, der Siedlung, vorgesehen, und diese
Trennung ist dieser große Grünzug, auf den Kollege Maresch überhaupt nicht
eingegangen ist, der sich vom Stadtrand, Rendezvous-Berg (Zwischenruf des GR
Günter Kenesei.) - und jetzt braucht er den Kollegen Kenesei auch noch zur
Unterstützung - bis zur Alten Donau erstreckt. Viele dieser Flächen sind schon
im Besitz der Stadt, und einige werden natürlich im Hinblick auf einen Ankauf
als vordringlich eingestuft.
Kollege Kenesei, der jetzt den Saal verlassen hat (Widerspruch
bei Gemeinderäten der SPÖ und der GRÜNEN. - GR Günter Kenesei führt, in der
Nähe eines der vorderen Saalausgänge stehend, ein Gespräch auf seinem
Mobiltelefon und winkt.) - ach, er ist doch hier! -, hat des Langen und
Breiten über das 1 000-Hektar-Programm gesprochen. - Bei diesem Geschäftsstück
geht es um einen jener Punkte, wo die Stadt Wien und die Wiener wirklich darauf
achten, dass das 1 000-Hektar-Programm erfüllt wird, dass ein großer
Grünzug entsteht - und das lassen wir uns von Ihnen beziehungsweise von den
GRÜNEN nicht schlecht machen! (GR Günter Kenesei: Im Verhältnis
1 zu 10: Zehnmal weg und dafür einmal was dazu!)
Zur Sicherung des nördlichen Bereichs dieser
Sww-Widmung gibt es diese Sww-Widmung, im südlichen Bereich wird sie erfolgen,
damit dieser Verbindungsbach, dieser Donaufeldbach - über diesen haben wir
überhaupt nicht gesprochen (GR Mag Rüdiger Maresch: Oh ja! Das habe ich
schon gesagt!) - vom Marchfeldkanal zur Alten Donau, der zur Dotierung der
Alten Donau beitragen soll, ebenfalls gebaut werden kann, und zwar im Bereich
der B 3, bei der Fußgänger-Radfahrer-Unterführung. Dieser Verbindungsbach
soll gebaut werden. Man hat sich jetzt - wiederum typisch für die GRÜNEN; ich
will nicht sagen, dass das eine Phobie ist, aber es ist eine Reflexhaltung -
nur an diese B 3 angeklammert. (GR Günter Kenesei: Hättet ihr sie
weggelassen!) Ich verstehe diese Phobien schon wirklich nicht mehr, es ist
ein Reizthema!
Ich sage es in aller Klarheit: An der B 3 führt
kein Weg vorbei - natürlich mit Berücksichtigung der Umweltauflagen, natürlich
mit dem notwendigen Lärmschutz, natürlich mit den Baumpflanzungen und der
Reduktion von Straßenbreiten. (GR Günter Kenesei: Was ist mit der
Donaustadtstraße ...?) Aber im Grundsatz sollte man das eine oder andere
Mal auch auf Verkehrsplaner hören (GR Günter Kenesei: ... über die
Donaustadtstraße diskutieren!), weil auf der einen Seite natürlich eine
Bevorrangung des öffentlichen Verkehrs erfolgen soll - diesbezüglich sind wir
alle d'accord -, aber daneben ... (Weitere Zwischenrufe des GR Günter
Kenesei.) - Kollege Kenesei, beruhigen Sie sich! Schön langsam! Hören Sie
mir ein bisschen zu! Vielleicht haben Sie auch einmal neue Argumente - könnte
ja sein! - Daneben muss es auch möglich sein, Interessen der Wirtschaft zu
vertreten und - jetzt kommt der Punkt - die Interessen Zehntausender
Floridsdorfer, die im Bezirkszentrum wohnen, was ihre Umwelt und Lebensqualität
betrifft. (GR Günter Kenesei: Fragen Sie die einmal am Spitz!) Diese
haben - das sollte Kollege Maresch eigentlich wissen - ebenfalls ein Anrecht
auf Lebensqualität, und darum stehen wir zum Bau der B 3! (GR Günter
Kenesei: Ja! Donaustadtstraße!)
Meine Damen und Herren! Abschließend möchte ich noch
erwähnen, dass das Plandokument natürlich auch im Bezirk eine hohe Zustimmung
gefunden hat, dass der Fachbeirat es zur Kenntnis genommen hat und dass meine
Fraktion diesem Plandokument ebenfalls zustimmen wird. - Danke schön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Dkfm Dr Ernst Maurer:
Nur eine kleine Berichtigung zu einer Äußerung von Herrn Mag Maresch: Entgegen
seiner Behauptung hat es bis jetzt keinen einzigen Beschluss im zuständigen
Gemeinderatsausschuss über die Frage Sensengasse gegeben. (Rufe bei den
GRÜNEN: Was? Was?) - Danke.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag des
Berichterstatters zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Dies ist
mehrheitlich, ohne die Stimmen der GRÜNEN und der Freiheitlichen, der Fall und
daher angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 159 (05128/2002-GSV) der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument
Nr 7525 im 21. Bezirk, KatG Großjedlersdorf II.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Reiter, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Günther Reiter: Ich
ersuche um Zustimmung zu diesem Plandokument.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist Herr GR Mag Maresch gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter
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