Gemeinderat,
35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 120
Wien.
Die Museen der Stadt Wien können direkt im Vergleich
wiederum zu den Bundesmuseen mit der komfortablen Budgetausstattung doch
einigermaßen zufrieden sein. Ich weiß von vielen Leuten aus dem Bereich der
Bundesmuseen, dass sie damit im Verhältnis halt sehr zufrieden wären.
Die Musikpflege in dieser Stadt. Wien ruht sich nicht
auf den Lorbeeren aus, sondern stellt auch im Budget 2004 wieder sehr
gutes Geld zur Verfügung.
Jetzt, was sein muss, weil wir noch beim M sind, dann
sage ich auch, ein M gebe ich nicht her, und zwar mein persönliches M gebe ich
nicht für die Merkantilisierung der Kultur her, wie sie durch Herrn Morak laut
einer Aussage von Liessmann, dem Philosophen, im „profil“ vergangener Woche
nachzulesen war. Merkantilisierung der Kultur - kein M von mir dafür.
Ein N aber gebe ich sehr gerne für die Neue Musik und
für die Neue Oper her. Sie wissen, in den letzten Jahren gab es sehr
erfreuliche Erfolge in dieser Stadt, auch durch sehr hohe Auslastung.
O wie Osteuropa hatten wir schon oder - tut mir Leid
- oje, oje zur Kulturpolitik des Herrn Morak. (Heiterkeit bei der SPÖ.)
P wie Programmautonomie. Der noch, also heute noch
nicht amtsf StR Dr Marboe hat sie für das Budgetjahr 2006 von unserem
Bürgermeister zugesichert bekommen.
Das P wie Projektförderungen. Wissen Sie zum
Beispiel, dass die Kulturabteilung der Stadt Wien durchschnittlich
4 000 Projektförderungen in einem Jahr zu bearbeiten hat?
P wie Public Netbase, aber Sie wissen schon, wäre die
Stadt Wien nicht gewesen mit dem Aushelfen wegen Morak und so. Lassen wir es
gut sein.
Zum Q ist es mir ein Vergnügen, Sie auf die
Frauenquote der SPÖ hinzuweisen. Aber auch Q für Qualtinger, für diese
wunderbare Ausstellung im Wien-Museum.
Ich komme zu R wie Ronacher oder Raimundtheater. Die
Fakten sind Ihnen bekannt, deshalb namens meiner Fraktion aus dem Kulturressort
ein Dank an den Bürgermeister und an den Vizebürgermeister für ihre
Unterstützung. Wir sind sicher, dass hier neue zeitgemäße Formen des
Musikunterhaltungstheaters gefunden werden, die einer Stadt wie Wien würdig
sind.
Jetzt komme ich zu S, das ist mein
Lieblingsbuchstabe, weil S für SPÖ steht. Die SPÖ ist übrigens die einzige
Partei in dieser Stadt, die über ein klares Kulturprogramm über 2006 hinaus
verfügt. Ich habe mir den Spaß gemacht, liebe Marie - (GRin Mag Marie
Ringler: Na das glaube ich nicht!) musst du nicht glauben -, also ich habe
mir die Arbeit gemacht (GRin Mag Marie Ringler: Das ist schlecht!), ich
hatte Computer und diese ganzen Sachen, aber ich habe es wirklich gemacht, und
ich habe mir hier zum Beispiel die Kulturseite der GRÜNEN angeschaut und
deswegen muss es jetzt leider sein, ich hätte es unter Umständen gestrichen:
Auf der Seite der GRÜNEN lese ich Schlagworte, nichts als Schlagworte! Ich
zitiere eines: "Für eine Wiener Kultur abseits von Mozart, Lipizzaner und
Sängerknaben, damit morgen nicht vorgestern wird." Es ist langweilig,
Marie! (Beifall bei der SPÖ.) Dafür hast du aber eine Homepage, die ich
mir auch angeschaut habe, weil irgendwann einmal muss es so weit sein und ich
denke mir, eigentlich ärgerlich, so ein flappsiges Ding mit Eigenwerbung und
mit Profilierungsgeschichten, also wirklich ohne Inhalt, okay.
Ich habe auch bei der ÖVP nach einem Kulturprogramm
gesucht. Das war nicht sehr anstrengend, aber ich habe dann das Marterl am
Föhrenhof und die Krippenschau und die Weidmannskapelle gefunden. Wie ich dann
beim „Kulturkreis Wien 23“ gelandet bin, zu dem demnächst die Kosaken
wieder kommen (Heiterkeit bei der SPÖ.), habe ich aufgehört, es tut mir
Leid.
Dann bin ich zu den Freiheitlichen gegangen. Da sagte
mein Computer als erstes: „Diese Seite kann zur Zeit nicht angezeigt werden.“ (Weitere
Heiterkeit bei der SPÖ.) Aber ich war irrsinnig beharrlich und fand
tatsächlich ein Kulturprogramm und aus dem zitiere ich jetzt ganz kurz, weil
mehr geht nicht als das was ich Ihnen zumute: „Rede- und Aufsatzwettbewerbe zur
Förderung der mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeit der Jugend.
Fehlerfreie Verwendung der deutschen Sprache in Hörfunk und Fernsehen.
Vermeidung von Anglizismen in Publikationen der Stadt Wien.“ Gender
Mainstreaming geht ganz offensichtlich nicht. Ich habe dann aufgehört und
beende das damit auch.
Aber ich bin immer noch bei meinem
Lieblingsbuchstaben S wie SPÖ. Er bleibt mein Lieblingsbuchstabe und ich
erwähne nur kurz Stadtarchäologie. Das hatten wir nämlich schon unter Frauen
und die Stadt- und Landesbibliothek hatten wir auch schon, die... (GR Dr
Andreas Salcher: Ist das der Schluss?) Bitte? (GR Dr Andreas Salcher:
Schluss!) Na, gleich, gleich, gedulden Sie sich. Die Stadt- und
Landesbibliothek hatten wir schon.
Zu T, Theater gestatten Sie mir noch, „Theater an der
Wien“ gestatten Sie mir auch, die Theaterreform, das Tanzquartier und die
Tourismusförderung. Ich könnte jetzt streichen, wenn ich wollte, will aber
nicht. Bgm Häupl und Andi Mailath-Pokorny haben es geschafft, es sei nicht oft
genug gesagt und anerkannt, denn sie haben es geschafft und niemand anderer,
dass das „Theater an der Wien“ ab 2007 das Musiktheater des
21. Jahrhunderts werden wird. Ein wunderbarer Erfolg.
Theaterreform streife ich jetzt wirklich nur und sage
ausnahmsweise Dank an die Kultursprecher der Oppositionsparteien, weil sie sich
sehr konstruktiv dieser Diskussion angeschlossen haben.
Das Tanzquartier ist Ihnen bekannt. Die Frau Gareis
hat dort in zweieinhalb Jahren ganz wundervolle Arbeit geleistet und es
geschafft, in dieser Zeit die Wiener Tanzszene zum Platz 2 auf dem
europäischen Parkett zu machen.
Die Tourismusförderung. Wie schön, dass sie im
Kulturbudget angesiedelt ist. Andere Städte machen das nicht. Wir halten es für
Wien ganz besonders wichtig und auch ganz besonders fruchtbringend. Deswegen im
Kulturbudget 2004 weiterhin diese Situation und weiterhin ein guter
Dialog.
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