Gemeinderat,
42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 60 von 76
verweisen.
Zur Frage vier: Die PraterunternehmerInnen als
Hauptbetroffene waren und sind sowohl einzeln als auch natürlich im Wege des
Praterverbandes intensiv in die Masterplanentwicklung eingebunden, ebenso wie
auch der Bezirk, der ja letztendlich die Interessen der Anrainer vertritt, in
alle bezirksrelevanten Belange umfassend eingebunden ist, und natürlich auch
die Stadtplanung, beziehungsweise vor allem auch die mit dem U-Bahn-Bau
befassten Abteilungen, denn die Entwicklung des Gebietes ist ein Gesamtkonzept
und kann nicht nur von Einzelnen vertreten werden.
Zu Punkt fünf: Eine solche Drohung wurde weder von
mir ausgesprochen noch in irgendeiner Form verwirklicht. Sie selbst sollten
wissen, dass Zitate in Zeitungen nicht unbedingt immer ident sind mit dem, was
man gesagt hat. Auch Sie haben schon manchmal, Sie nicht so sehr, aber einige
Ihrer Kollegen, haben schon manchmal darauf hingewiesen, dass ihnen das nicht
unbedingt eins ist. Aber die Praxis zählt und wie gesagt, es entbehrt jeder Grundlage.
Punkt sechs betrifft die Bestandverträge. Der
befristete Abschluss von neuen Bestandverträgen erfolgte lediglich in der Phase
der Masterplanerstellung, also in der Zeit Wintersaison 2003 und jetzt
2004. In Zukunft werden sämtliche Verträge so wie bisher unbefristet
abgeschlossen. Die Dauer eines allfälligen Kündigungsverzichts wird sich dabei
so wie in dem von Ihnen angesprochenen Vertrag nach dem Investitionsvolumen
richten und das ist der einzige Unterschied, der sich auch in dem von Ihnen angesprochenen
Fall darstellt.
Zur Frage sieben sage ich: Der Interessenskonflikt,
der von Ihnen hier hinterfragt wird, den gibt es insofern nicht, als das
Jugendschutzgesetz ganz klare Regeln vorgibt. Diese gelten sowohl für die
Teilnahme von Jugendlichen am so genannten Großen Glücksspiel, also all das,
was in Österreich von den Casinos Austria vertreten wird und auch von anderen
zuletzt erst eröffneten großen Anlagen und diese gelten natürlich auch für das
Kleine Glücksspiel, wie es ja nicht nur in Wien im Wurstelprater, sondern auch
in anderen Teilen Wiens, in einem Fall, nämlich im 10. Bezirk, aber auch
ansonsten in jeder Anlage, der Fall ist.
Zu Punkt acht: Es war für mich keine Entscheidung
zwischen den beiden Alternativen, sondern auf der einen Seite geht es
selbstverständlicher Weise um die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes und auf
der anderen Seite um die Tatsache, dass auch diese Form des Glücksspiels ja
keine neue Erfindung, sondern seit Jahrzehnten Teil des Wurstelpraters ist, und
damit auch die von Ihnen angesprochene Firma, so wie viele andere in Anlagen
von vielen Praterunternehmen aufgestellte Glücksspielgeräte ja keine neue
Erfindung sind und es auch keine Ausweitung gibt, sondern das, was hier in
diesem Vertrag festgelegt wurde, eine Verlagerung von aufrechten Konzessionen
ist und andere Standorte damit auch geschlossen werden.
Es gab natürlich keine Interventionen und damit
erübrigt sich Frage zehn. Und die von Ihnen angesprochene Firma hat - in Punkt
elf fragen Sie das - sich verpflichtet, eine der ganz notwendigen und auch
jetzt im Masterplan festgelegten Toilettenanlagen im Prater zu errichten.
Hinsichtlich des Punktes zwölf, wo Sie nach Maßnahmen
der Finanzierung fragen: Ich habe das, was sie heute auch hier wiederholt
haben, nie so erklärt. Die Finanzierung wird nicht alleine durch die
Pachteinnahmen, die jetzt schon auch in der jetzigen Form der Praterverwaltung
unmittelbar zurückfließen, sondern natürlich auch durch andere Modelle erfolgen
müssen, einerseits jetzt nach Vorliegen der detaillierten Planung und auch der
damit verbundenen Studien über die Berechenbarkeit, die Wirtschaftlichkeit et
cetera und andererseits durch die Notwendigkeit auch von Infrastruktur, die,
und da gebe ich Ihnen vollkommen Recht, auch seitens der Stadt zur Verfügung zu
stellen ist. Das ist in der Folge zu budgetieren und dann zur Beschlussfassung
den Gremien vorzulegen, so wie es tatsächlich auch notwendig ist, und es wäre
falsch von mir gewesen, hätte ich in irgendeiner Aussage schon hier über
konkrete Summen gesprochen, weil Sie mir dann zu Recht vorwerfen hätten können,
dass ich hier über Dinge rede, die so nicht im Budget vorgesehen sind und damit
auch noch nicht in den zuständigen Gremien beschlossen worden sind.
Darüber hinaus ist angesagt, so wie in anderen
Bereichen Public Private Partnership-Modelle zu forcieren, natürlich auch, so
wie Sie das jetzt ja auch schon tun, die Investitionen der
PraterunternehmerInnen weiter zu haben und natürlich darüber hinaus einen
Bereich zu erschließen, der bisher viel zu wenig erschlossen worden ist,
nämlich durch gezieltes Marketing und Öffentlichkeitsarbeit auch Sponsoren zu
finden, so wie das in anderen Bereichen gang und gäbe ist, beziehungsweise auch
natürlich - auch wenn von Ihnen verhöhnt - Investoren, die bereit sind, im
Prater zu investieren.
Das Interesse am Wurstelprater ist weltweit ein
enormes und ich bin sehr stolz darauf, dass es gelungen ist, die European
Entertainment and Amusement-Show für den Jänner 2005 nach Wien in die
Messe, am Standort Prater, zu bekommen, weil damit auch gewährleistet ist, dass
das Interesse der Industrie, die da dahinter hängt und viele von Ihnen
unterschätzen offensichtlich, welcher enorme Industriezweig das weltweit ist,
welche Chance das ist, auch Arbeitsplätze über diese Industrie in Wien zu
schaffen. Das nur, weil wir es gerade vorher diskutiert haben.
Zu Punkt 13: Der Masterplan
ist die Grundlage für die zukünftige Entwicklung und sieht für verschiedene
Projekte unterschiedliche Optionen vor. Das heißt, sollten Sie erwartet haben,
und ... (zu GR Josef Wagner) Lieber
Herr Kollege, es wäre nett, wenn Sie mir kurz zuhörten und Ihre Aufmerksamkeit
von Herrn Hahn abwenden, aber das ist nicht möglich. Der Masterplan ist kein
statisches Ding, wo man sagt, hier habe ich einen Plan und nach dem wird
vorgegangen, sondern wenn Sie sich tatsächlich ernsthaft damit auseinander
gesetzt hätten, wozu ich Sie aber einlade, dann wüssten Sie, dass dieses ein
flexibles Planungselement ist, das nach
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