Gemeinderat,
42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 76
Ich möchte
nur zur Klarstellung sagen - da Sie vielleicht in der Sitzung des Gemeinderates
nicht hier waren, in der es den Bericht des Unvereinbarkeitsausschusses gab -,
dass der Herr Strobl das selbstverständlich gemeldet hat, dass es im
Unvereinbarkeitsausschuss diskutiert wurde und auch hier berichtet, diskutiert
und beschlossen wurde! Sie sollten weniger auf Homepages herumsurfen, sondern
bei Sitzungen anwesend sein (GR Josef
Wagner: ... auf seiner Homepage geheim hält!) und das, was bei Sitzungen
passiert, auch zur Kenntnis nehmen und zitieren (GR Josef Wagner: Auf seiner Homepage!), aber nicht Leute
verleumden. (Beifall bei der SPÖ.)
Zu der
Frage, die wir heute hier diskutieren, muss man eingangs sagen, dass Kollege
Madejski mit einer Frage der Selbsteinschätzung vollkommen Recht hat. Er hat
nämlich gesagt: "Wir sind da, um zu kritisieren." Das haben wir hier
und heute gemerkt! Ich sage: Wir sind da, um Dinge umzusetzen, und das wird in
diesem Fall wie auch sonst geschehen. (StR
Johann Herzog: Wie bisher! Ohne Konzept!)
Tatsache
ist, dass der Prater und vor allem auch das Umfeld des Praters - und das ist
heute noch von überhaupt niemandem angesprochen worden - eines der
interessanten Entwicklungsgebiete ist, und zwar nicht nur wegen des so
genannten Wurstelpraters, sondern weil dort der Grüne Prater ist, weil das ein
Teil der Stadt ist, der sehr zentrumsnah ist, mit einem großen historischen
Hintergrund, und wo - weil hier so viel von Investitionen der Stadt Wien oder
von Fehlinvestitionen der Stadt Wien gesprochen wurde - in den letzten Jahren
sehr viel investiert wurde - ich sage nur: Die Messe Wien - und wo derzeit
Milliarden investiert werden, nämlich in die Verlängerung der U2. Allein diese
Investitionen der Stadt Wien sind schon eine wesentliche Grundvoraussetzung
dafür, dass der Prater zukünftig bessere Chancen und eine bessere
Standortsituation hat, als dies jetzt schon der Fall ist.
Heute sind
so viele Argumente gekommen, die sich in sich widersprechen, und es hat RednerInnen
gegeben - beziehungsweise es waren eigentlich nur Redner -, die Argumente
bringen, die in sich vollkommen widersprüchlich sind. Da wird auf der einen
Seite gesagt: Es gibt einen Masterplan, und in dem Masterplan steht gar nicht
ganz genau auf Punkt und Beistrich drin, wie, was, wann jetzt umgesetzt wird.
Das ist die eine Argumentationslinie. Der nächste Satz sagt dann: Es ist aber
eigentlich ein Wahnsinn, dass die Praterunternehmer in all diese Dinge nicht
eingebunden werden. Und im nächsten Satz heißt es dann - da hat sich vor allem
Kollege Kenesei sehr hervorgetan: Unerhört, dass Vorschläge der
Praterunternehmer in diesen Masterplan einbezogen werden! - Das heißt, es ist
in sich absolut unstringent.
Tatsache
ist - und das geht aus dieser Presseunterlage ganz klar hervor, die
selbstverständlich nicht der Masterplan ist, und es hat auch nie irgendjemand
gesagt, dass diese Presseunterlage der Masterplan wäre -, dass es hier darum
geht, gemeinsam mit den Betreibern Veränderungen im Prater und eine
Attraktivierung im Prater umzusetzen.
Wenn jetzt
Herr Kollege Wagner hier sagt, dass die Praterunternehmer nicht eingebunden
waren, dann ist er einfach schlecht informiert. Das stimmt schlicht und
ergreifend nicht! Es haben ja auch nach der Präsentation mehrere
Praterunternehmer - einer auch im Fernsehen, nämlich Herr Mayr - gesagt, dass
die Vorschläge, die hier präsentiert wurden, von den Praterunternehmern
unterstützt werden und dass vor allem die jungen, innovativen Praterunternehmer
das auch als ihre Zukunft sehen.
Kollege
Neuhuber hat hier immer wieder gesagt, es wäre doch eine Idee, die Liliputbahn
zu verlängern. Ja, genau das ist eines dieser 200 Projekte! Die
Liliputbahn fährt jetzt bekanntlich von nirgends nach nirgends, sie soll
zukünftig ein wesentliches Verkehrsmittel im Prater sein. Kollege Barnet, wieso
du auf die Idee kommst, dass sie nur benützt wird, wenn sie gratis ist,
verstehe ich nicht ganz. Das würde auch dagegen sprechen, dass die U-Bahn
benützt wird oder die Wiener Verkehrsbetriebe Kundinnen und Kunden haben, weil
auch diese Bahnen etwas kosten und nicht gratis sind. (Zwischenruf des GR Günther
Barnet.) Ach, du fährst nicht damit? Aber viele Millionen fahren
jährlich sehr wohl damit. Die Liliputbahn ist auch jetzt nicht gratis und wird
trotzdem benützt. Also bitte, das ist auch ein wichtiger Lernprozess, und man
soll nicht immer vom eigenen Verhalten auf das Verhalten der Wienerinnen und
Wiener schließen. Nur weil du nicht mit der U-Bahn fährst, führt das Gott sei
Dank nicht dazu, dass die Wienerinnen und Wiener die U-Bahn nicht verwenden. (GR
Dipl Ing Martin Margulies: Aber viele
fahren nicht mit der Liliputbahn! Ich bin regelmäßig im Prater, aber viele
fahren nicht mit der Bahn!)
Martin,
natürlich fahren nicht viele mit der Liliputbahn. Aber entschuldige, findest du
es attraktiv, von nirgends nach nirgends zu fahren? Ich verstehe, dass nicht
viele mit der Liliputbahn fahren. Wenn die Liliputbahn aber wesentliche
Knotenpunkte des Praters verbindet, dann glaube ich, dass das ein sehr
passendes und attraktives Verkehrsmittel ist.
Tatsache
ist - weil das heute hier so nebenbei gesagt worden ist -, dass bei wichtigen
Punkten, die in den letzten Monaten sozusagen als Ängste durch den Raum
geschwirrt sind und von vielen Seiten hier auch geschürt worden sind, ganz
klargestellt worden ist, dass sie nicht passieren werden. Das ist erstens, dass
es keinen Themenpark nach dem Muster von Disneyland oder Ähnlichem geben wird,
sondern eine Thematisierung, was ein wesentlicher inhaltlicher Unterschied ist;
dass es keine Einzäunung geben wird - und davon musste den Herrn Mongon niemand
überzeugen, das war das Ergebnis seiner Analyse; und dass nicht alles neu und
nicht alles anders werden muss, dass aber vieles besser werden muss.
Eines muss ich schon sagen - und
das wundert mich weniger von der ÖVP, sehr wohl aber von den beiden anderen
Oppositionsparteien -, nämlich dass heute eigentlich bei der Frage, wer die
Player im Prater sind und
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