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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 28.06.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 73 von 121

 

von dem WC haben wir immer wieder gehört.

 

Nach einem dreiviertel Jahr erfuhren wir dann, das heißt es wurde ein Masterplanpapier präsentiert, das kein Masterplan war. Es war mehr ein Pressepapier zu einem eventuellen Masterplan. Ich möchte dabei noch einmal in Erinnerung rufen, was ein Masterplan eigentlich sollte. Er sollte die Richtlinien festschreiben, an denen zukünftige Entwicklungen stattzufinden haben, damit die Stadt Wien Entscheidungswerkzeuge, Planung, Budgets und präzise Konzepte in der Hand hat. Es lag die Beauftragung einer gesamtheitlichen Planung des Gebiets vom Wurstelprater bis zur Krieau als Aufgabe vor. Also da wurde dann einiges beim Masterplan ausgespart.

 

Was ist dann passiert? Na ja, der Prater wurde zum Sondergebiet erklärt und der Herr Mag Wurz, das heißt schon vorher durfte er mit der Praterverwaltungsgesellschaft angeblich den Prater verwalten. Aber jetzt frage ich schon: Wo ist eigentlich das Konzept? Wer führt das Konzept und wo ist der Finanzplan, der versprochene? Einen Finanzplan haben wir nirgends gesehen und einen Finanzplan gibt es nicht. Es gibt Androhungen, das Ganze ins Ausland zu verkaufen. Wenn das der Finanzplan ist, na dann gute Nacht! Auch der Scheich von Dubai wurde genannt. Da muss ich sagen, wenn wir ihn für die Krieau gewinnen könnten, dann fände ich das ganz toll, denn seine Rennpferdezucht ist schon etwas ganz Besonderes. Aber wie gesagt, noch haben wir ihn nicht.

 

Wo ist der Strukturplan? Wo ist das Gestaltungskonzept? 1898 ist ein bissel wenig, ist das Aufwärmen von alten Modellen. Für den Riesenradplatz gibt es ein Modell, aber die Praterunternehmer, die daran beteiligt sind, sind schon nicht mehr so begeistert, weil das alles 11 Millionen EUR kosten sollte. Wer bezahlt die Infrastruktur und sorgt für Pflege und Erhaltung? Wer ist für die Reinigung zuständig? Wer ist für die Beleuchtung zuständig? Wer ist für den Grünraum und die Gartengestaltung zuständig? Niemand, es ist niemand mehr zuständig und ich glaube nicht, dass der Herr Mag Wurz zur MA 48 gehen und sagen kann: Sie, bitte, reinigen Sie den Prater. Die Kompetenzen fehlen ihm.

 

Monsieur Mongon stellt allerdings eine Rute ins Fenster und sagt den Praterunternehmen, wenn man befindet, dass sie eine Änderung vorzunehmen haben, eine Neugestaltung, dann müssten sie das binnen zwei Jahren tun oder sie verlieren die Pacht.

 

Ja, trotzdem wollen die Praterunternehmerinnen und Praterunternehmer wissen, wie es mit den Bestandsverträgen aussieht, mit dem Beirat, mit dem Bewilligungsverfahren, mit der Infrastruktur, mit den verschiedenen Diensten der Stadt Wien. Man weiß es nicht!

 

Herr Mongon schweigt schon wieder. Das ist seine hauptsächliche Tätigkeit. Das tut er nämlich schon wieder seit vier Wochen und kein Mensch weiß, wo er zu erreichen ist und kein Mensch weiß, wie es weitergehen soll.

 

Ich habe hier übrigens eine Doktorarbeit, die ist lange vor Herrn Mongon entstanden, die für wesentlich weniger Geld ein ausreichendes Konzept dargeboten hätte. Aber nein, man hat den renommierten Herrn Mongon geholt, gut.

 

Frau Vizebürgermeisterin! Sie waren vor zirka zwei bis drei Wochen im Prater und haben den UnternehmerInnen erklärt, es würde nichts ohne sie geschehen, sie brauchen keine Angst zu haben. (VBgmin Grete Laska: Waren Sie dabei?) Es waren genug dabei. (VBgmin Grete Laska: Na, waren Sie dabei?) Ich nicht, aber so wurde es mir vermittelt. Da haben sie sich ... Ich weiß nicht, dann haben es alle falsch verstanden. (VBgmin Grete Laska: Ich frage: Waren Sie dabei?) Mich haben Sie ja nicht eingeladen, bitte. (VBgmin Grete Laska: Na eben. Die Praterunternehmer haben eingeladen.) Ja also... (Heiterkeit bei GRin Waltraud Cécile Cordon.) Entschuldigen Sie, aber das ist wohl ein Scherz. Ich kann ihnen nichts geben, ich kann ihnen nichts bewilligen, aber Sie könnten es. Und Sie könnten auch dafür sorgen, dass einiges ... (VBgmin Grete Laska: Wie können Sie reden, wenn Sie nicht dabei waren?) Ja, aber... Ja, also dann müssen Sie den Praterunternehmern erklären, dass Sie etwas ganz anderes gemeint haben als die verstanden haben. Tut mir Leid. (VBgmin Grete Laska: Sie haben es verstanden!) Ja, es wurde mir aber so weitergegeben. Ich habe es ja nicht erfunden, ich habe es auch nicht geträumt um Gottes Willen. (GRin Barbara Novak: Gegenchecken!) Ich frage jetzt: Sie sind also zuständig dafür? Okay.

 

Es wäre aber auch das Umweltressort, das Stadtplanungsressort, das Verkehrsressort und auch das Kulturressort wichtig. Wie findet die Zusammenarbeit statt? Ich weiß es nicht. Die Verwaltungsgesellschaft hat da nicht sehr viele Kompetenzen. Wer bezahlt das? Bezahlt das jetzt... Ich weiß nicht, ist das in der Kompetenz des Herrn Wurz? Aber der Herr Wurz hat nicht das Geld. Wer bezahlt es? Die Praterunternehmer? Da müssen Sie es ihnen erklären, aber wirklich dezidiert erklären, dass sie in Zukunft für alle Dienste, die bisher die Stadt Wien geleistet hat, jetzt selber bezahlen müssen. Welche Kompetenzen hat eigentlich der Herr Mongon? Auch das weiß man nicht.

 

Nehmen wir den Toboganturm. Der zerfällt, zerbröselt, steht unter Denkmalschutz, nichts passiert. Wo ist hier die Kompetenz, um zu sagen, was damit passiert? Es ist keine positive Entwicklung in Sicht, nur Konfusionen, wohin man schaut.

 

Übrigens eine Konfusion, die auch sehr deutlich im Beitrag von „Treffpunkt Kultur“ herauskam, auch wenn Sie, sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, dort interveniert haben, dass man doch mehr den Aufschwung und den Herrn Mongon zeigen sollte. Als dann einige doch Kritik angebracht haben, Frau Vizebürgermeisterin, haben Sie denen wieder den Maulkorb verpasst. Aber das kennen wir ja schon.

 

Das kennen wir schon von den Lehrlingsbüchereien. Auch damals haben Sie den Leuten den Maulkorb verpasst: Sie dürfen in der Öffentlichkeit nichts sagen. Hier auch noch mit einer Androhung im Prater, das möchte ich nur vermerken. Oder man hat Sie wieder falsch verstanden, aber ich glaube ... (GR Jürgen Wutzlhofer: Na,

 

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