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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 01.12.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 64

 

Begleitung und Betreuung angedeihen lassen. Angesichts der Tatsache, dass diese Menschen spätestens in einem Jahr den legalen Arbeitsmarktzugang haben werden, sollen sie auf diesen vorbereitet werden, indem man durch ein Clearinggespräch feststellt, was ihre Fähigkeiten sind, wie ihre Ausbildungen sind, wie auch die Stadt Wien und die österreichische Wirtschaft von diesen Ausbildungen, von diesen Kenntnissen und von diesen Berufsabschlüssen durchaus profitieren können und wie man sie - durchaus auch durch den WAFF unterstützt, stellen wir uns vor - mit Modulen auf den Berufseinstieg, auf den Arbeitsmarkteinstieg in Österreich vorbereiten kann.

 

Das alles würden wir uns im Bereich der Diversitätspolitik wünschen und vieles mehr natürlich, weil wir der Meinung sind, dass es zwar sehr schön ist, dass es eine eigene Magistratsabteilung für Diversitäts- und Integrationsangelegenheiten gibt und wir wissen auch, dass dort sehr viel gearbeitet wird. Allerdings haben wir, was die Politik betrifft, noch nicht viel von der Umsetzung der Früchte dieser Arbeit mitbekommen und das würden wir gerne sehr bald sehr, sehr gerne hören und sehen.

 

Dass wir für dieses Projekt sind und dieses unterstützen wollen und zustimmen werden, habe ich eingangs erwähnt. Nur sind wir der Meinung, dass es für den Diversitäts- und Integrationsbereich etwas zu wenig ist, sich sozusagen mit so einem ausgeklügelten, individuell betreuenden Projekt nur an anerkannte Flüchtlinge zu wenden, sondern es müsste gewährleistet sein, dass die Integrationsbegleitung auch bei niedergelassenen Ausländern und Ausländerinnen funktioniert. - Danke vielmals. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.

 

Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Danke vielmals.

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich verstehe schon, Kollegin Korun, dass Sie die Gelegenheit wahrnehmen, über diesen Verein die Integrationspolitik der Stadt Wien zu kritisieren - es sei zu wenig geschehen, seit die Magistratsabteilung 17 gegründet wurde. Dem ist nicht so. Ich muss Ihnen leider widersprechen. Es passiert sehr viel in Wien. Es werden Netzwerke aufgebaut und begleitet und die MA 17 hat die Aufgabe, sowohl diese Netzwerke, die Arbeit der Diversitätspolitik über diese Netzwerke, zu tragen, aber auch die Diversitätspolitik nach innen und zwar in gemeindeeigene Institutionen und Magistratsabteilungen zu begleiten. Das tut sie bereits seit einem Jahr und wird es auch weiterführen. Es ist auch sehr schwer, diese Diversitätspolitik, die wir uns vorgenommen haben, schon in einem Jahr abzuschließen beziehungsweise konkrete Maßnahmen nachzuweisen. Konkrete Maßnahmen gibt es, die sind in Arbeit und werden weiter fortgeführt werden.

 

Zurück zu diesem Akt. Was Sie auch nicht gesagt haben, Sie haben zwar den Akt gelesen, auch erwähnt, dass dieses Projekt mit dem Vorgänger der MA 17, nämlich mit dem Integrationsfonds gemeinsam mit der Diakonie begründet wurde und da ist es auch nicht unwesentlich, dass wir nicht nur mit Subventionen unterstützen, sondern auch Mitbegründer sind, aber auch begleitende Maßnahmen unterstützen.

 

Die Zielgruppe, wie schon erwähnt, sind asylberechtigte Personen und deren Angehörige, die durch die Integrationsmaßnahmen persönliche Betreuung bekommen, ob das nun die Eingliederung in den Arbeitsmarkt ist oder in die Gesellschaft. Sie werden auch zu Behördenwegen und bei der Wohnungssuche begleitet. Es werden aber auch maßgeschneiderte berufsbildende und weiterbildende Maßnahmen durchgeführt.

 

Ich glaube, dieser Verein verdient allemal die Unterstützung, da sie eine große Hilfe auch bei der Bestrebung ist, die Integration dieser Menschen zu begleiten und so schnell als möglich auch abzuschließen.

 

Ich bitte um die Unterstützung. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Wir kommen nun zur Abstimmung.

 

Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Das ist einstimmig angenommen.

 

Es gelangt nunmehr die Postnummer 8 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein KOLPING Österreich. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Yilmaz, die Verhandlung einzuleiten.

 

Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Ich bitte auch hier um Unterstützung.

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Korun. Ich erteile es ihr.

 

GRin Mag Alev Korun (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Beim vorliegenden Projekt geht es um eine multikulturelle Wohngemeinschaft für junge Frauen in Notsituationen, wieder ein sehr notwendiges und wichtiges Projekt für Wien. Betonen möchte ich allerdings, dass Wien, leider, muss man in dem Fall sagen, einen viel größeren Bedarf an solchen Projekten hat.

 

Ich habe mir die Unterlage ganz konkret durchgelesen und habe auch mit mehreren Betreuerinnen, die in dem Bereich arbeiten, Gespräche geführt. Tatsache ist, dass das Projekt sechs Unterbringungsplätze vorsieht. Angesichts von doch mehreren hundert Fällen, sage ich jetzt einmal, die in Wien im Jahr zu betreuen sind, finden wir, dass Wien das Auslangen mit diesen sechs Plätzen nicht finden kann. Wir würden uns wünschen - eine Bitte auch an die MA 17 und an die zuständige Stadträtin -, dass solche Projekte ausgebaut werden, dass es mehr Unterbringungsplätze gibt, wo Frauen, die von Gewalt, von Bedrohungen, von Zwangsverehelichung und so weiter betroffen sind, wirklich auch Schutz finden, Betreuung finden. Meiner Information nach gibt es leider nicht genug Plätze, vor allem wo die Betreuung sichergestellt ist und wo so wie in diesem vorliegenden Projekt auch sichergestellt ist, dass nach dem Auszug aus dieser betreuten WG auch eine psychosoziale Betreuung

 

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