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Gemeinderat, 52. Sitzung vom 27.01.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 45 von 68

 

Luxus, von Dachschwimmbädern, Schwimmbädern, Saunen, was Sie hier aufgezählt haben - kann man einiges entgegenhalten.

 

Es ist ja nicht ganz ernst gemeint, aber kann ich einen Nichtschwimmer dazu verpflichten zum Beispiel, dass der dort mitzahlt für ein Bad, oder den, der nie in die Sauna geht, und so weiter.

 

Also, das ist alles unausgegoren, wenn Sie jetzt den Parkplatz eintauschen wollen gegen solche - Anführungszeichen - Luxusausstattungen. Und was passiert aber, wenn die Familie unbedingt ein Auto braucht, weil Verletzungen, Krankheiten, Behinderungen aufgetreten sind? Was machen die dann? (GR Mag Christoph Chorherr: Dann kaufen sie sich eines!) Dann wird sie sich eines kaufen, nur leider gibt es dann keinen Stellplatz mehr dafür und leider kann er dort nicht mehr parken. Wie wollen Sie den Kindern, die erwachsen sind, heutzutage verbieten, sich ein Auto zu kaufen? Der wird in der Umgebung stehen und ich prophezeie Ihnen heute bei einem ganz anderen Projekt, das ist die KDAG, kennen wir beide wahrscheinlich auch sehr gut, ist auch mein Bezirk, und garantiere Ihnen heute schon, es wird dort eine Gruppe von Leuten geben, die es relativ ruhig haben, die sagen, ich wohne in einer autofreien Stadt, ich habe kein Auto. In Wirklichkeit kommen dann alle Verwandten, Bekannten, Freunde mit dem Auto. Bei uns zum Beispiel, wo ich wohne, in Alt Erlaa, kann man in die Garage fahren, es gibt genug Stellplätze, auch für alle, die mich besuchen wollen oder die Familie. Das gibt es dort in Teilen nicht, die werden die ganze Umgebung verparken und die Anrainer selbst werden Probleme haben, dort einen Parkplatz zu finden.

 

Daher ist das Ganze nicht sehr ausgegoren, Herr Kollege Chorherr. Und was mich hier auch noch ein bisschen geärgert hat, ist, Sie fordern in formeller Hinsicht mit den Sozialdemokraten die sofortige Abstimmung. Ich hätte mich eigentlich gefreut und vielleicht auch andere hier, dieses Projekt intensiver in einem Ausschuss zu besprechen und wir hätten nichts dagegen gehabt und hätten sogar zugestimmt, wenn es hier eine Zuweisung gegeben hätte, weil so dringend wird das Projekt nicht sein. Oder es hat irgendjemand schon im Taschl ein Projekt irgendwo, das weiß ich nicht.

 

Daher werden wir diesem Abänderungsantrag an sich zustimmen, aber diesem Beschluss- und Resolutionsantrag werden wir nicht zustimmen. Ich weiß nicht, warum Sie es nicht in den Ausschuss gegeben haben oder zuweisen haben lassen, warum die Eile, die verstehe ich überhaupt nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Hora. Ich erteile es ihm.

 

GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

Sehr geehrter Herr Kollege Madejski, ich verstehe eines nur am Rande nicht. Sie waren so gegen Gemeinschaftseinrichtungen. Ich glaube, auch dort, wo Sie wohnen, gibt es ja schöne Gemeinschaftseinrichtungen, zum Beispiel ein Schwimmbad, und ich nehme an, auch dort gibt es ein paar Nichtschwimmer, (GR Dr Herbert Madejski: Es gibt aber auch Parkplätze!) es gibt aber auch Parkplätze, Kollege Madejski, und vielleicht da kommt nämlich die starre Haltung der Freiheitlichen Partei ganz besonders zum Tragen. Hier ist also ein Projekt, das eine gewisse Innovation darstellt, und Sie werden jetzt sagen, der Hora redet jetzt über Radl Fahren. Aber das ist ganz einfach auch so, weil ich ganz einfach sehe - ich fahre selber Radl, sicher nicht sehr oft, ich werde es sicher wieder einmal öfter tun -, man soll sich bitte Projekten in dieser Stadt nicht immer ganz betonierend entgegen stellen. Man soll ganz einfach auch in dieser Stadt gute Ideen und Ideen, die auf einem Standort umsetzbar sind, fördern.

 

Und Sie haben heute da heraußen gesagt, Sie wissen nicht, welcher Standort damit unter Umständen gemeint ist. Das nehme ich Ihnen aus dem einfachen Grund nicht ab, weil es hat auch dementsprechende Presseaussendung gegeben vom Kollegen Chorherr. Und ich lese halt auch die Sachen, was meine politischen Mitbewerber grundsätzlich herausgeben, und ich kann also für diesen Standort nur plädieren.

 

Ich bin mit Ihnen einer Meinung, wenn Sie sagen, es geht nicht bei jedem Standort, und man muss sich wirklich darauf verständigen, wo sind solche Standorte. Dieser Standort, der sich dort, am Rande des Nordbahngeländes zwischen dem neu zu erschaffenden Rudolf-Bednar-Park und der Vorgartenstraße befindet, das ist ein hervorragender Standort. Der ist dort direkt gelegen an der U1, der ist dort direkt gelegen an einem hochwertigen Radwegenetz. Sie haben die direkte Verbindung, ich glaube der Kollege Chorherr hat das schon ausgeführt, es besteht eine direkte Verbindung, in 15 bis 20 Minuten sind wir im 1. Bezirk auf einem durchgehenden Radweg. Sie haben über die Nordbahnstraße demnächst einen fertigen Radweg, Sie haben eine Querverbindung in den 20. Bezirk, zur Millenniums City, Sie haben eine Querverbindung zum Prater, Sie haben die direkte Anbindung zur Donauinsel. Alles auf Radwegen, ohne dass Sie irgendwo problematische Kreuzungen haben oder problematische Wege mit den Rad kreuzen müssen. Ich glaube, das ist also das Wichtigste an diesem Standort.

 

Und dafür, dass dieser Standort nicht so uninteressant für Radfahrer zu sein scheint, spricht die Tatsache, dass es in unmittelbarer Umgebung - und da meine ich wirklich ein, zwei Gehminuten von dem Standort aus - noch zwei Hotels gibt, wo ganz speziell Radfahrer, also Gäste aus den Bundesländern, Gäste aus anderen Staaten, die mit dem Rad Österreich durchqueren und den Donauradweg verwenden, ihre Heimstätte finden.

 

Daher ist das sicher auch ein sehr guter Standort, der hier zum Vorschlag kommt und ich bin der Meinung, man soll es einmal ausprobieren. Man soll einmal schauen, wie ist die Annahme, wie ist die Effizienz, was stellen sich die Menschen vor. Und dass natürlich heute in einem Wohnbau Freizeiteinrichtungen ein ganz wichtiger Punkt sind, das glaube ich, sollte eine Selbstverständlichkeit für das 21. Jahrhundert sein.

 

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