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Gemeinderat, 55. Sitzung vom 28.04.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 69 von 85

 

passiert, aber genau diese Vielfalt, um eben auch in der Freizeit, an einem langen Wochenende, gleichzeitig mit Kunst, Kultur und Unterhaltung verbunden, den Menschen die Arbeitswelt näher zu bringen, Berufsbilder näher zu bringen, Verständnis für Künstlerinnen und Künstler in dieser Stadt aufzubringen, die vielleicht normalerweise nicht so im Vordergrund arbeiten wie Künstlerinnen und Künstler im Bereich der Hochkultur, das alles sind Dinge, die zeigen, dass der Ruf tatsächlich stimmt: Die Insel ruft! Sie ruft natürlich auch 2005 wieder.

 

So wirklich kann man es ja nicht als SPÖ-Veranstaltung deklarieren. Natürlich machen die Kinderfreunde mit, es macht der Wiener Arbeiterturnverein mit, aber seit vorigem Jahr macht auch die katholische Kirche als Institution mit - das soll man in diesem Raum auch nicht verheimlichen -, und zwar mit Freude, wie ich persönlichen Meinungsäußerungen und Presseaussendungen von Seiten der katholischen Kirche entnehmen kann.

 

Zum Sportbereich: Da ich selbst aus der Donaustadt komme und trotz meines Älterwerdens ein begeisterter Sportler bin, möchte ich sagen, dass es mich besonders freut, dass nicht nur Sport gezeigt wird, dass es nicht nur Turniere gibt, sondern dass man auch mittun kann.

 

Dieses Fest als Wirtschaftsfaktor - und dabei geht es um die Umwegrentabilität, die man da tatsächlich auch feststellen muss -: Einerseits gibt es die Subvention, die wir schon genannt haben. Auf der anderen Seite belegt eine Studie, dass 38,7 Millionen EUR der Wiener Wirtschaft zugute kommen, und zwar der Wiener Wirtschaft in den Bereichen Fremdenverkehr, Nächtigungen, Gastronomie, Transport, Gewerbe und so weiter und so fort.

 

Die Besucherzahlen werden immer wieder diskutiert, zweieinhalb oder drei Millionen sollen sein. Statistisch gesehen, geht jeder Wiener zweimal hin. So kann man es statistisch sehen. Es sind aber nicht nur Wiener dort, sondern 30 Prozent kommen aus dem Umland oder auch aus dem Ausland, nicht nur von den Künstlerinnern oder Künstlern, sondern auch von den Besuchern her.

 

Besucherzahlen misst man ja heute in unserer modernen Gesellschaft nicht nur an Leibbesuchern, sondern auch an jenen, die ins Netz gehen. Wenn man sich das fürs vorige Jahr allein vom Juni her anschaut, dann sieht man, dass es 201 782 Besucher und insgesamt 30 399 Zugriffe auf die Internetseite gegeben hat. Das ist schon eine gewaltige Zahl.

 

Meine Damen und Herren! Weil ohnehin klar ist, wie die Abstimmung ausgeht, weil die Zeit drängt, wie ich sehe, und weil ich annehme, dass nächstes Jahr möglicherweise alle dafür sind, können wir das vielleicht im privaten Kreis am Donauinselfest weiterdiskutieren. Ich ersuche um Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke schön. - Diese Debatte ist geschlossen.

 

Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf ihr Schlusswort.

 

Wer für die Postnummer 29 in der vorliegenden Fassung ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrheitlich, ohne die Stimmen der Freiheitlichen und GRÜNEN, so angenommen.

 

Wir kommen nun - um eine dreiviertel Minute zu früh, aber ich nehme an, wir alle haben hiefür die innere Toleranz - zu dem Verlangen, dass der von den GRen Dr Herbert Madejski und Henriette FRANK eingebrachte, an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr gerichtete Dringliche Antrag betreffend "zeitlich befristeter Widmungsstopp für Einkaufszentren" gemäß § 38 Abs 2 der Geschäftsordnung verlesen und hierauf mündlich begründet werde.

 

Ist die Verlesung notwendig? (GR Dr Herbert Madejski: Nein!) - Danke, nein.

 

Für die nun folgende Begründung des Verlangens auf dringliche Behandlung dieses Antrags sieht die Geschäftsordnung eine Redezeit von 20 Minuten vor.

 

Zur Begründung des Verlangens ist der Herr Dr Madejski zu Wort gemeldet. Darf ich nur fragen: Gibt es den Herrn Stadtrat? (GR Christian Oxonitsch: Er eilt schon herbei!) Er eilt. – So, Herr Dr Madejski, bitte.

 

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Ich nehme doch an, dass der Herr Stadtrat kommen wird. Wir haben ein bisschen zu früh angefangen, überpünktlich, und da er ein pünktlicher Mensch ist, kommt er wahrscheinlich pünktlich.

 

Wir haben diesen Dringlichen Antrag gestellt und uns überlegt, in welche Richtung und warum heute dieser Antrag eingebracht werden muss. Und er muss eingebracht werden, weil die Zeit drängt. Wir haben uns nur so lange Zeit gelassen, bis der Stadtentwicklungsplan 2005, sagen wir, beschlussreif ist, und auf Grund der Ergebnisse in der Stadtentwicklungskommission kann man sagen, dass hier kaum mehr etwas geändert wird, insbesondere nicht mehr im Bereich Nahversorgung, Einkaufszentren.

 

Wir haben uns gedacht, da wird sich noch einiges ändern, da wird man noch daran denken, das eine oder andere hineinzuschreiben, Ideen der Opposition. Es ist nichts in diese Richtung geschehen. Der Stadtentwicklungsplan 2005 ist, was die Nahversorgung und die Einkaufszentrenproblematik betrifft, sehr enttäuschend.

 

Sie haben sich, wenn man den Text genau liest – und ich habe ihn sehr genau gelesen – eigentlich mit dem Sterben, mit den negativen Tendenzen der Nahversorgung, der Verödung der Geschäftsstraßen, der Grätzel oder der Ortskerne abgefunden und auch keinen politischen Gestaltungswillen und keine Lösungsansätze angeboten. Sie haben hier wirklich enttäuschend gehandelt. Das Einzige, was Sie gemacht haben: Sie haben durch Rückgriff auf ideologische Klischees versucht, die Problematik zu kaschieren, und so wird im STEP 05 von gemeinwesenorientierten Arbeitsformen wie Lokale gesprochen, von solidarischen Ökonomien, die dort stattfinden sollen, oder von Bedürfnissen der hier lebenden multikulturellen Bevölkerung.

 

Meine Damen und Herren! Das mag alles stimmen, das mag alles rechtens sein, nur das ist ja kein Lösungsansatz, wie man die Problematik der Nahversorgung oder das Nichtfunktionieren der Nahversorgung in den Griff bekommen kann. Da fehlen zum Beispiel oft nur ein

 

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