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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 80 von 104

 

hohe Zahl der besachwalteten Bewohnerinnen und Bewohner. Hier denke ich, ist dieser Schritt, dass die Sachwalterschaft im Geriatriezentrum Am Wienerwald untergebracht ist, sicherlich ein richtiger. Aber das, was unser Ziel sein muss und was auch geschrieben wird, ist, dass es weniger besachwaltete Pflegepersonen geben muss. Da weiß ich, dass im Justizministerium bereits an einer Gesetzesänderung gearbeitet wird. Hier hoffe ich einfach, dass diese Gesetzesänderung auch sehr, sehr bald kommt, weil ich einfach denke, das ist für mich, so wie Sie es auch richtig geschrieben haben (Pflegeombudsmann Dr Werner Vogt steht hinter den Sitzreihen.), wirklich so eine Tür zur Entmündigung. Da sollten wir alle, die wir auf diesem Sektor tätig sind, sehr rasch schauen, dass wir hier eine Änderung machen.

 

Dann schreiben Sie auch, dass neben dem Pflegenotstand ein hoher Betreuungsnotstand herrscht und dass Sie die Einführung von ehrenamtlichen Helfern anregen, dass Ihnen das viel zu langsam geht und dass man das viel massiver betreiben sollte. Darauf komme ich dann am Schluss meiner Ausführungen noch zurück. Ich gebe Ihnen hundertprozentig Recht, denn sobald man eine Betreuungsperson ist, erkennt man irrsinnig viel. Man kann selber sehr vieles sofort abstellen, man kann mit den Pflegepersonen reden, man kann mit den Betroffenen reden, also man kann sehr, sehr viel machen.

 

Was auch interessant ist, ist Ihre Anregung bezüglich eines eigenen Personalpools. Ich glaube, dass das etwas ganz Wesentliches wäre. Hier wäre auch für mich ganz wichtig gewesen, etwas bezüglich der Schlüsselarbeitskräfte zu hören, vielleicht auch einmal im Gesundheitsausschuss. Da habe ich angeregt, dass wir Ihren Bericht im Gesundheitsausschuss einmal ausführlich diskutieren und wie es hier weitergeht. Da glaube ich einfach, dass das ein richtiger Schritt ist.

 

Aber da ist noch ein großes Problem, und zwar dass die Ausbildung in den Nachbarländern teilweise einfach viel besser ist als unsere, weil sie auf Maturaniveau ist und weil auch sehr viele Pflegepersonen aus den Nachbarländern bereits mit einem Magister abgeschlossen haben. Hier haben wir einfach einen massiven Nachholbedarf. Da denke ich, dass wir einfach noch sehr ausführlich diskutieren sollten. Es gibt ja Gott sei Dank mittlerweile in Wien die Pflegewissenschaft auch auf der Uni. Nur, wie gesagt, das ist alles sehr, sehr mühsam und sehr, sehr langsam.

 

Zur KURSANA ist schon sehr viel gesagt worden. Da möchte ich eigentlich gar nicht mehr viel darüber verlieren, außer dass ich mir denke, dass die Kontrollen wichtig sind und dass das überhaupt keine Frage ist. Frau Dr Pilz ist engagiert, ich schätze sie unheimlich, aber was ich nur nicht verstehe, ist, warum man eben zum Beispiel mit an Erbrochenem Erstickten in die Medien geht. Wir Politiker haben ein Problem, dass wir Interventionen bezüglich eines Pflegeheimplatzes haben, Interventionen bezüglich Betreuung zu Hause haben und so weiter und so fort. Wenn ich dann sage, ja, ich kann versuchen zu helfen und ich kann versuchen, dass Sie vielleicht einen Pflegeheimplatz in Lainz bekommen, dann bekomme ich zur Antwort: „Um Gottes Willen nicht in Lainz, weil da passiert ja so viel!“ Dann muss ich sagen, fahren Sie raus, schauen Sie sich das an, dort passiert einfach wirklich gute Arbeit. Ich möchte momentan niemanden zur KURSANA schicken, weil ich jetzt bei all dem, was da drinnen steht und was im Bericht steht, kein gutes Gewissen hätte. Aber ich habe einfach ein Problem, auch in gute Einrichtungen zu schicken, weil wir mit diesen Artikeln Betroffene, die dorthin müssen, weil es nicht mehr anders geht oder weil sie auch zu Hause nicht betreut werden können, verunsichern. Auf der anderen Seite verunsichern wir aber das Personal total. Es unterscheidet kein Mensch Lainz oder KURSANA. Der Großteil weiß nicht einmal, wer KURSANA ist. Da denke ich mir, das haben Sie nicht notwendig, weil Sie ein Begriff sind. Sie bräuchten mit diesen Artikeln nicht für Ihren Namen, für Ihre Position Werbung machen.

 

Ich habe mir gedacht, als Sie mit dem "profil" geredet haben, das dem "profil" sagen hätten können: „Schreiben Sie etwas über die Ehrenamtlichen.“ Das wäre vielleicht wirklich eine Geschichte gewesen, weil die Ehrenamtlichen, das ist genau das, wo ich sage, dass zu wenig Öffentlichkeitsarbeit gemacht wird. Die Frau Stadträtin hat schon gesagt, dass jetzt das Modell "Wir suchen Helfer" vorgestellt worden ist. Aber wie klein! Das ist in der Zeitung so klein gekommen, aber KURSANA, das sind zwei Seiten! Das ist klar, weil sich die Medien ja darauf stürzen.

 

Ich weiß nicht, warum es so ist und warum es nicht möglich ist, für die Ehrenamtlichkeit Stimmung zu machen. In der Hospizbewegung geht es ja. Warum geht es nicht auch für Menschen, die einfach niemanden haben oder, was noch viel schlimmer ist, die sehr wohl Angehörige haben, aber die sich aus irgendwelchem Grund zerstritten haben oder sonst etwas und daher niemanden mehr haben. Da denke ich mir einfach, dass wir alle gefordert sind, gerade bei der Ehrenamtlichkeit.

 

Ich weiß, wovon ich rede, weil wir seit November 2003 das Projekt "Sonnenschein" haben. Und ich muss dazu sagen, wir haben leider auch nicht viele, 20, 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das tun, teilweise einmal im Monat, teilweise einmal in der Woche, ich selber schaffe es so alle 14 Tage. Aber ich muss gestehen, ich gehe dort unheimlich beglückt heraus, weil ich einfach weiß, ich habe irgendjemanden glücklich gemacht und der ist zufrieden. Das sollte man einfach weiter propagieren und ich möchte jeden von uns ersuchen, dass wir versuchen, unsere Medienkontakte dahin gehend zu nützen, dass wir alle diese Ehrenamtlichkeit propagieren! (Beifall bei der FPÖ und bei GRin Heike Trammer.)

 

Danke vielmals. Gerade heute hat unser Projekt "Sonnenschein" mit Bewohnerinnen und Bewohnern vom Geriatriezentrum am Wienerwald eine Schifffahrt gemacht. Das war ein Erlebnis! Die haben eine kleine Schifffahrt mit einem Boot gemacht, organisiert von den Ehrenamtlichen aus dem 12. Bezirk, wo Frau Bezirksvorsteherin Madejski das federführend macht. Da denke ich mir, das wäre wichtig und gescheit, wenn wir das in

 

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