Gemeinderat,
57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 116
eben eine Querschnittsmaterie.
Durch diese Gelegenheit, heute hier auch über den
Rechnungsabschluss der Umweltabteilung zu sprechen, bietet sich auch an, über
das Gut Cobenzl zu sprechen. Sie haben vielleicht auch schon bemerkt, dass im Arkadenhof
des Rathauses der “Erste Weinpreis der Stadt Wien“ vergeben wird und da möchte
ich natürlich kurz Bezug auf dieses großartige Landgut Cobenzl nehmen, das auf
35 Hektar Rebfläche pro Jahr rund 1 000 Hektoliter Wein
produziert und zu den größten Weingütern Wiens zählt. 25 Hektar Rebfläche
liegen in Grinzing rund um das Weingut und 10 Hektar befinden sich am
Bisamberg in Floridsdorf. Dort werden auch jährlich 80 000 Liter
Weißwein und 20 000 Liter Rotwein gekeltert. Ich möchte das auch
deshalb hervorheben, weil das Weingut Cobenzl eines ist, das in den letzten
Jahren auch im Ausland und bei Internationalen Fachjurys wirklich Anerkennung
gefunden hat und das ein Betrieb der Stadt Wien ist, den man auch hervorheben
muss und der eine wirklich positive nachhaltige Wirkung herbeiführen kann. Es
ist auch so, dass sich diese ausgezeichnete Weinqualität nicht nur diese Woche
hier im Arkadenhof einer Wahl stellt. Über 100 Spitzenweine werden hier
aus allen Regionen Wiens im Arkadenhof der Jury vorgestellt und wir können nur
hoffen, dass unser Landgut Cobenzl dementsprechend auch einen guten Preis
erhalten wird, denn es hat ja auch schon in den vergangenen Jahren viele Preise
bekommen. Ich möchte nur kurz erwähnen: In den letzten vier Jahren Landessieger
beim Grünen Veltliner, beim Weißburgunder, beim Riesling und das Landgut hat
auch noch zusätzlich zahlreiche Gold- und Silbermedaillen gewonnen, das heißt,
wir haben hier einen Qualitätswein. Ich denke, Sie haben ihn schon gekostet,
wenn nicht, dann sollten Sie es einfach noch tun.
Unterstützend ist das Weingut Cobenzl auch bei den
jungen Winzern, bei den jungen Wienerinnen und Wienern. Das heißt, das ist ein
junger Wein, wo auch die jungen Unternehmer und Unternehmerinnen in diesem Bereich
der Weinproduktion Unterstützung finden, was sicher eine gute herausragende
Möglichkeit ist, das auch zu tun.
Ja, zur Information, was ich auch nicht unwichtig
finde: Am Cobenzl ist es jetzt auch möglich, auf Grund der
Renovierungsarbeiten, die hier zur Erhaltung der historischen Bausubstanzen
stattgefunden haben, dort sogar auch Hochzeiten durchzuführen. So viel nur zu
Ihrer Information.
Ich gehe weiter vom Interesse her und ich spreche nur
vom Interesse der Wienerinnen und Wiener, weil ich mir denke, dass das die Wienerinnen
und Wiener auch interessiert, und da ist es wichtig, wie sauber unsere Stadt
ist und wie die Abfallwirtschaft in unserer Stadt funktioniert, weil ich auch
einige kenne, die immer wieder nörgeln und sagen, dort und dort ist es ein
bissel schmutzig und da müssen wir mehr tun. Aber eigentlich gibt es doch mehr
die Aussagen von den Wienerinnen und Wienern, zumindest von denen, die mir
begegnen, die sagen - überhaupt wenn sie vom Urlaub zurück kommen -, wir leben
wirklich in einer sehr sauberen Stadt. Und das sagen nicht nur unsere
Wienerinnen und Wiener, sondern das sagen sehr viele Touristen und
Touristinnen, die im Vergleich zu anderen Städten tatsächlich meinen, unser
Abfallwirtschaftssystem in Wien ist ein gutes, denn hier kann man kaum Schmutz
auf der Straße sehen. Aber es kostet natürlich auch etwas, keine Frage. Für die
Abfallvermeidungsmaßnahmen, die hier unter anderem für die MA 48 gesetzt
werden, investiert die Stadt rund 5 Millionen EUR und das jährlich.
Die Abfallvermeidung in Wien ist etwas ganz
Besonderes, denn hier geht es darum, dass wir nicht nur einen guten Ruf,
nämlich den der Musterumweltstadt zu verteidigen haben, sondern auch den Ruf
einer hochqualifizierten Stadt, in der wir hier leben und wo es möglich ist,
unter anderem auch Abfallvermeidung nicht nur selbst zu tun, sondern auch etwas
die Bildung betreffend. Aber da wird sich Kollege Wutzlhofer genauer damit
auseinander setzen.
Unsere Abteilung, nämlich die MA 48, ist hier mit
einigen Projekten sehr bemüht. Das sind Projekte, die man wirklich herzeigen
kann: Das ist seit kurzem der Ausbau der Biotonnensammlung, aber auch die
Errichtung der Aufbereitungs- und Sortieranlage für Haus- und Sperrmüll.
Weitere Kampagnen, die ich ganz besonders erwähnenswert finde und die leider
sonst nie erwähnt werden - man glaubt dann immer, es gibt keine, aber es gibt
sie doch und das sind sehr viele, ich könnte sie hier gar nicht alle aufzählen,
weil mir die Zeit zu knapp werden würde, deshalb sage ich nur wenige –, sind
die Kampagne zur Vermeidung von illegalen Sperrmüllanlagen, aber auch
Sozialprojekte für Arbeitslose werden initiiert. Sie kennen hoffentlich alle
schon die Sammlungen von Speiseöl und Speisefetten sowie das Mistmobil, das
jedem in der Stadt auffällt und wo man auch immer wieder das Gefühl hat, hier
wird dementsprechend etwas getan. Aber auch die Umstellung der Glassammlung ist
erfolgt und in allen Bereichen Wiens bereits durchgesetzt. Sie erspart uns hier
auch einige Kosten bei einer Fehlbehandlung von Müll, was Glas betrifft, ebenso
die Ablagerung von Verbrennungsrückständen in einer Unter-Tagesdeponie, aber
auch die Kampagne, die heute schon erwähnt wurde, eben die Rote Karte für den
Mist, welche mehr zur Bildungsaufgabe gehört als zu einer Vermeidungsstrategie.
Hier möchte ich der MA 48 noch einmal recht
herzlichen Dank für die geschätzte Arbeit, die sie hier leistet, sagen.
Abschließend denke ich mir, es ist wichtig, hier beim
Rechnungsabschluss im hohen Gemeinderat vor allem das, was die Wienerinnen und
Wiener interessiert und das, was die Wienerinnen und Wiener wünschen, nämlich
eine dementsprechend verantwortungsvolle Politik, mit Ihnen, sehr verehrte
Kollegen und Kolleginnen, zu diskutieren. Diese Politik leisten wir, eine
Politik, die hier Lösungen nicht nur findet, sondern sie auch umsetzt, eine
Politik, die von der Sozialdemokratie geprägt ist und hoffentlich auch in
Zukunft geprägt sein wird. – Danke schön.
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zum Wort gemeldet
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