Gemeinderat,
57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 116
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung."
Ich habe schon gesagt, bei K kommen wir auf ein
missglücktes Hochhausprojekt laut Hochhauskonzept, nämlich auf die
Komet-Gründe, zu sprechen. Bei K hätte man aber auch den Kunstplatz Karlsplatz
nennen können, der ja auch noch immer nicht realisiert worden ist.
L: Ein weiteres Gustostückerl ganz vom Beginn der Ära
Schicker ist das LKW-Fahrverbot auf der Tangente oder die schon erwähnte
landwirtschaftsfeindliche Widmungspraxis.
M wie Mehrwert Simmering: Meine Damen und Herren, das
Projekt dort ist im Wesentlichen gescheitert, mit den PPP-Finanzierungen kann
die Stadt Wien nicht wirklich umgehen. Wir haben des Öfteren angeregt und gefordert,
dass man hier ein klares und durchsichtiges Modell etablieren sollte. Bis heute
ist nichts geschehen.
N wie Nord-Ost-Umfahrung: Allein darüber könnte man
wohl stundenlang reden.
O wie Orteprogramm für Wien: Von den versprochenen
50 Platzgestaltungen sind nur ganz wenige realisiert worden, und davon
sind auch noch mehrere misslungen.
P wie eines meiner Lieblingsprojekte, über das wir am
Donnerstag sicher noch reden werden, das EKZ beim Prater-Stadion: Da wir es,
glaube ich, angemessen behandeln werden, möchte ich es jetzt nicht mehr
erwähnen.
Oder P wie Prater allgemein: Es ist doch wirklich ein
besonders faszinierendes Schauspiel - "Schauspiel" passt ja mit dem
Prater zusammen -, dass sich der Planungsstadtrat der Stadt Wien aus den
Planungen im Prater, wie hier schon öfter dargestellt, quasi völlig
verabschiedet hat und handstreichartig das Ressort von einer anderen
Geschäftsgruppe in dieser Planungspraxis übernommen wurde.
Q wie querungsfreie Radwege: Trotz oftmaliger
Ankündigungen werden die Radwege immer gefährlicher und die Unfallzahlen
steigen.
R wie Regionalplanung: Auch da gab es Unmengen von
Ankündigungen, Arbeitsgruppen, angeblichen Gesprächen, Arbeitsinitiativen und
Ausschüssen, aber eine wirklich gute Regionalplanung existiert noch immer
nicht.
Oder R - auch das ist ja vielleicht ein signifikanter
Punkt der letzten Jahre gewesen - wie Roßauer Lände: Meine Damen und Herren,
auch die sollte uns immer wieder, wenn wir an die Ära Schicker denken, in
Erinnerung bleiben.
Das S hat es Herrn StR Schicker besonders angetan.
Das geht von der Sensengasse über die schon erwähnten Sofiensäle und über den
Stadtentwicklungsplan, ich erwähne nur die von uns und vom Rechnungshof
kritisierte Nicht-Festlegung und Evaluierungspraxis Schwarzenbergplatz, meine
Damen und Herren. Auch der Schönbrunner Vorplatz fällt unter S, da könnte man
locker eine ganze Reihe von gescheiterten Projekten aufführen.
T wie fehlende transparente Architekturwettbewerbe.
U wie unkontrollierte Dachausbauten: Da ist wieder
einmal eines interessant, und zwar im Zusammenhang mit einem anderen heute diskutierten
Akt. Erst vor kurzem hat der Herr Stadtrat angekündigt, dass es im 1. Bezirk
- und die letzten, die demnächst zu beschließenden Planungsdokumente weisen ja
in diese Richtung - nur mehr eingeschoßige Dachausbauten geben soll. Dazu kann
man einmal pro oder contra stehen, es gibt einige Argumente dafür und dagegen.
Interessant ist aber dann, dass bei einem der nächsten großen öffentlichen
Bauvorhaben, nämlich beim Ronacher, das ja aus ganz anderen Gründen,
finanziellen und kulturtechnischen, kritisiert wurde, auf einmal wieder ein
riesiger, zweigeschoßiger Dachausbau in Form einer Glaskuppel, die auch noch zu
öffnen sein soll, auftaucht.
In dieser Stadt gilt also bei Bauvorhaben immer
wieder: "Some animals are more equal than others", einige sind
einfach gleicher als andere. Im 1. Bezirk sollte es keine zweigeschoßigen
Dachausbauten geben, beim Ronacher wird genau das vorgeschlagen, meine Damen
und Herren!
Deshalb bringen wir auch hier einen Beschlussantrag
ein, nämlich Kollege Salcher und ich, der folgendermaßen ausschaut:
„1. Der Umbaubeginn des Ronacher möge bis nach den
Wahlen aufgeschoben werden.
2. Der Ausbau des Gebäudes möge entsprechend der
kürzlich von StR Schicker verkündeten neuen Planungspraxis für den
1. Bezirk im Dachbereich maximal eingeschoßig erfolgen.
3. Die berechtigten Bedenken der Anrainer bezüglich
unzumutbarer Lärmbelästigungen durch die Öffnung des Daches mögen bei der
Planung und Realisierung des Umbaus berücksichtigt werden.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt."
V, meine Damen und Herren, wie Vienna Bike: auch ein
Punkt, über den wir lange diskutiert haben und der uns in liebevoller
Erinnerung bleiben wird. (GR Karl Dampier: Herr Kollege, das ist die
Rechnungsabschlussdebatte, nicht der Villacher Fasching! Ich bin froh, dass das
Alphabet so kurz ist!) Herr Kollege, die ist ziemlich lang, diese Liste.
Sie haben Glück, dass sie nur 24 Buchstaben hat, weil ich sonst noch viel
mehr gefunden hätte, was beim Kollegen Schicker zu bekritteln ist. (GR Mag
Christoph Chorherr: Was funktioniert beim Bike nicht...? Das würde mich
interessieren!) Das geht sich nicht mehr aus, lieber Kollege.
W wie Waagner-Biro: Bei Waagner-Biro ist wirklich
Villacher Fasching, da haben Sie völlig Recht. Wenn man nämlich mehrere hundert
Millionen Schilling, 30 Millionen EUR, für ein Grundstück ausgibt und
dieses dann jahrelang liegen lässt, dann ist das zum Lachen, genau, das ist
wirklich ein guter Scherz. Waagner-Biro lassen wir jahrelang liegen, die Zinsen
laufen, und dann kommen wir drauf, dass wir es für die MA 48 eigentlich
gar nicht brauchen. Da kann ich wirklich nur sagen: Ein guter Scherz der
SPÖ-Wien, gratuliere! (Beifall bei der
ÖVP.)
Bei Y habe ich letzten Endes nichts gefunden. Sehen
Sie, jetzt können Sie beruhigt sein.
Bei Z hätten wir noch den
Zentralbahnhof, meine
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