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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.01.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 64 von 89

 

Jetzt haben wir uns seit vielen Jahren bemüht - das ist ja kein neues Thema -, ein paar Dinge zu entwickeln, die jetzt einerseits in dieser Projektgruppe gelandet sind, andererseits aber auch so entwickelt wurden, wo es darum geht, wie wir gewisse Entwicklungen versuchen können zu bremsen. Ein Punkt dieses Bremsens ist eine verstärkte Kooperation und Heranführung des Ärztefunkdienstes, dass der Ärztefunkdienst sich schlichtweg auch vermehrt und dass wir den Ärztefunkdienst, der ja ab 19 Uhr abends bis zum nächsten Tag 7 Uhr Früh zur Verfügung steht und quasi der fahrbare praktische Arzt sein soll - das ist ja der Sinn und Zweck des Ärztefunkdienstes, der ja auch von der Ärztekammer so installiert wurde -, hier verstärken. Hier gibt es mit der Ärztekammer sehr gute Gespräche. Hier sind wir mit der Ärztekammer, die das intern in eine GesmbH ausgelagert hat - aber das ist Angelegenheit der Ärztekammer und hat uns nicht zu interessieren -, ganz gut unterwegs, dass es über dieses Instrumentatrium doch möglich sein sollte, eine gewisse Zahl von Anrufen zu vermeiden. Das ist ein langfristiges Projekt, schwierig und kompliziert, aber ich glaube, hier sind wir am richtigen Weg.

 

Ein weiterer Punkt ist, dass wir auch der Bevölkerung klar machen müssen, bei gewissen Dingen des Lebens andere Notrufnummern zu verwenden. Das ist nicht so einfach, das ist locker gesagt und schwierig getan. Auch hier glaube ich, und das ist das, was die Frau Stadträtin heute schon gesagt und auch angedeutet hat, dass durch die neue Notrufzentrale, durch das neue Alarmierungssystem wir auch die inneren Kommunikationsflüsse zu den so genannten befreundeten Organisationen rascher bewerkstelligen werden können und diese hier auch mehr abnehmen werden als in der Vergangenheit.

 

Es ist natürlich keine Frage, die Kolleginnen und Kollegen der Rettung bemühen sich natürlich auch im Interesse ihrer Sache, auf allen Ebenen hier darzustellen, was los ist beziehungsweise wie die Situation ist. Aber klar ist auch, dass wir im Vorjahr erstmalig in der Geschichte der Wiener Rettung eine Vollversammlung getätigt haben. Das hat es in der Geschichte der Rettung noch nie gegeben. Das haben wir erstmalig gemacht. Bei so einem 24 Stunden-Einsatzdienst ist es nicht so einfach, so eine Vollversammlung zu organisieren. Sie hat aber stattgefunden und ausgehend von dieser Vollversammlung gibt es auch diese Projektgruppe.

 

Ich möchte nur darstellen, dass diese Projektgruppe nichts Anonymes ist. Wer ist die Projektgruppe? In der Projektgruppe sind zu einem Großteil Personalvertreter, der andere Teil sind Mitarbeiter aus der Struktur, die nicht Personalvertreter sind, die sich aber bereit erklärt haben, bei dieser Projektarbeit mitzumachen. Sie sind sowohl aus dem medizinischen Sektor und dem Sanitätssektor als auch aus dem Verwaltungssektor. Alle drei Gruppen, die es bei der Wiener Rettung gibt, sind entsprechend ihrer Proportionen in dieser Projektgruppe vertreten und hier wird niemand vertröstet. Ich weiß schon und mir geht es da genauso, dass natürlich subjektiv das Empfinden da ist, dass da nichts weitergeht. Das kann ich subjektiv natürlich nachvollziehen.

 

Fakt ist, dass vieles weitergeht. Fakt ist, dass es ein Bündel von Maßnahmen geben wird, weil es ja kein Patentrezept gibt. Das Patentrezept “noch fünf Autos, noch siebzig Menschen“ ist ja nicht die Lösung, weil diese Steigerungsraten, wie gesagt, jedes Jahr da sind, da sind, da sind und wir haben dort noch drei Autos und dort noch zwei Autos.

 

Die Anrufsteigerungsrate ist ungebrochen und demzufolge müssen wir uns bemühen, hier auch durch andere Maßnahmen diese Steigerungsrate abzufangen beziehungsweise auf andere Maßnahmen zu verweisen, das heißt, wenn der Anruf weiterhin unter der Notrufnummer kommt, was grundsätzlich ja auch nichts Schlechtes ist, verweisen und dann muss auch sichergestellt sein, dass diese andere Einrichtung dort dann auch tatsächlich hinfährt und sich bemüht, eine Lösung herbeizuführen. Einer dieser Punkte ist unter anderem der Ärztefunkdienst.

 

Ich möchte nun dazu kommen, was im Ausschuss gesagt worden ist und nicht gesagt worden ist. Frau Dr Pilz, wenn Sie sich erinnern können, habe ich dort gesagt, im März werden wir mehr wissen und im März wird es hier konkreter weitergehen. Ich würde Sie bitten und ersuchen, halten Sie sich an dieses Datum und nicht daran, dass der Chefarzt gesagt hat, es gibt einen vorläufigen Bericht.

 

Es gibt einen gesamten Bericht, es wird diesen absehbar geben. Halten Sie sich an das Datum, das ich Ihnen genannt habe.

 

Weiters ist es natürlich klar, dass man sich von der Personalvertretung dort sehr, sehr aktiv einbringt, weil wir auch eine Situation haben, die man nicht negieren sollte. Es ist überhaupt kein Geheimnis: Ein gewisser Teil des Personals - zugegebenermaßen ein kleiner Teil, aber ein gewisser Teil - will sofort aus dem 24 Stunden-Dienst aussteigen und sagt: Danke, ich will nicht mehr, ich nehme allen Einkommensverlust, den ich habe, zur Kenntnis. Ein gewisser Teil sagt: Ich möchte aussteigen, aber der Einkommensverlust soll sich in einer gewissen Höhe befinden und nicht dramatisch sein. Die dritte Partie sagt: Der Einkommensverlust darf überhaupt nicht sein, ich will bleiben und aus, Schluss, basta!

 

Einen Strukturwandel haben wir bereits 2000 eingeleitet: Seit 2000 wird niemand mehr im 24 Stunden-Dienst aufgenommen, sondern es wird im Tagdienst aufgenommen, und wir haben diesen Tagdienst verstärkt. Tagdienst heißt in Wahrheit 13 Stunden-Tag - nicht 8 Stunden-Tag, sondern 13 Stunden-Tag! -, und diese Tagdienstautos haben wir verstärkt, um unter anderem auch diese Zuwachsraten untertags abfangen zu können. Diese Tagdienstautos sind in Wahrheit seit 2000 der Einstieg ins System, und Mitarbeiter können erst dann in den 24 Stunden-Dienst umsteigen, wenn sie vorher in diesem Tagdienst tätig waren. Erst dann steigen sie um.

 

Dass sich die neue Notfallsanitäterausbildung natürlich auch materiell abbilden muss, ist eine Forderung, die wir schon lange stellen. Da haben wir auch bereits Verhandlungsschritte gesetzt.

 

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