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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.01.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 82 von 89

 

Oder gekommen, das war dann die zweite Hälfte vom Satz –, oder bei einer Inhouse-Vergabe wie in diesem Falle würde ich einem Unternehmen trotzdem empfehlen, damit auch die Opposition und nicht nur die Mehrheitspartei die Möglichkeit hat, das zu würdigen oder eben auch nicht zu würdigen, etwas genauer und umfangreicher vorzugehen. Es gibt keinen einzigen Betrieb und keinen einzigen Subventionsnehmer, der nicht der Stadt Wien gehört oder im Umfeld der Stadt Wien angesiedelt ist, der mit diesen Unterlagen 1,5 Millionen EUR von der Stadt Wien bekommen würde.

 

Deswegen werden wir heute dem Antrag nicht zustimmen können. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Novak.

 

GRin Barbara Novak (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

Die Stadt Wien Marketing und Prater Service GmbH ist ja wahrlich kein Unternehmen, das sehr neu und sehr fremd ist, ganz im Gegenteil, es ist eine jener Unternehmungen, die die Stadt Wien selbst erfunden und gegründet hat, weshalb sie auch eine 100 Prozent-Tochter der Stadt Wien ist und eine ganz spezielle Aufgabe hat, nämlich Veranstaltungen in dieser Stadt gemeinsam mit Verbänden, gemeinsam mit privaten Veranstaltern, gemeinsam mit Unternehmerinnen und Unternehmern zu planen, durchzuführen, mit ihnen zu kooperieren und diese auch da oder dort finanziell beziehungsweise im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und des Marketings zu unterstützen.

 

Nun, das wissen wir auch nicht erst, seit wir diesen Akt vorliegen haben, sondern seit vielen Jahren, denn so ein Aktenstück liegt uns ja jedes Jahr im Jänner hier im Gemeinderat zur Beschlussfassung der Subvention und der Förderung vor.

 

Der Inhalt des diesjährigen Aktes sieht wieder das Themenjahr vor. Das ist uns auch bekannt. Sehr oft haben wir uns Themenjahren der Europäischen Union angeschlossen und die Stadt Wien Marketing beauftragt, Veranstaltungen hier gemeinsam zu bündeln und mit Verbänden zu unterstützen. Wir haben seit vielen Jahren schon den Schwerpunkt "Bewegung findet Stadt". Auch diesen Schwerpunkt setzt das Wien Marketing um, und wir haben seit vorigem Jahr neu als Aufgabe der Stadt Wien Marketing und Prater Service GmbH, Veranstaltungen im Bereich des Wiener Wurstlpraters durchzuführen.

 

Diese Veranstaltungen erfreuen sich einer unglaublichen Beliebtheit und sind nicht, wie von Kollegen Gudenus behauptet, irgendwelche Dinge, wo man nicht genau weiß, was da passiert beziehungsweise vielleicht dann noch Parteiveranstaltungen oder so – so etwas schwingt ja da immer mit –, sondern sind Veranstaltungen wie die "Athletics light", sind Veranstaltungen wie die Musiksonntage, Praterkabarett, Kulturveranstaltungen, die sich auch mit dem Kasperl beschäftigen, das Picknick, das immer statt findet im Prater, und so weiter und so fort. Das heißt, das ist eine Vielzahl von Veranstaltungen im Kultur- und Kunstbereich. Dazu gehört auch die Veranstaltungsreihe im Sommer, die vor allem für Kinder gemacht wurde, nämlich die Jonglierwerkstatt, eine Veranstaltung, die sich sehr großer Beliebtheit erfreut hat bei den Kindern. Schlussendlich kommen all diese Veranstaltungen den UnternehmerInnen und den SchaustellerInnen im Prater zugute.

 

Das ist relativ einfach erklärt. Wenn neue Veranstaltungen gemacht werden, zu denen Menschen in den Prater gehen, dann kann man durch Marketingmaßnahmen dafür sorgen, dass sie nicht nur die Veranstaltung besuchen, sondern dann auch ein paar Attraktionen im Prater benutzen und so den Prater weiter beleben, was den UnternehmerInnen zugute kommt.

 

Das ist die Aufgabe der Stadt Wien Marketing insbesondere, das ist auch Inhalt dieses Aktes, das wissen wir alle, das ist kein Geheimnis und nichts Neues, und insofern verwundert es mich ein bisschen, dass hier immer der Eindruck erweckt wird, wir machen da irgendwelche Dinge, von denen keiner weiß und wo man nicht so genau weiß, wohin das Geld fließt, et cetera.

 

Ganz wichtig in dem Zusammenhang ist zu sagen, die Arbeit der Stadt Wien Marketing und die Gründung der Stadt Wien Marketing haben nicht zu einer Verteuerung oder zu irgendeinem Hinausschmeißen von Steuergeldern geführt, ganz im Gegenteil, dieses Werkzeug macht es erst möglich, so unglaublich viel an Sponsoren zu gewinnen, dass zum Beispiel Großveranstaltungen wie jene am Rathausplatz, die jetzt gerade stattfinden, immer wieder und jedes Jahr erweitert werden können um dasselbe Geld, das es die Stadt Wien kostet. Denn all das, was da an Mehrkosten entsteht durch einen Parcours durch den Rathauspark bis zum Ring und wieder zurück, leisten in Wahrheit Sponsorbeiträge für diese Großevents, aber auch bei den kleineren wie eben die, die im Prater stattfinden.

 

Das heißt, die Stadt Wien Marketing – und das lässt sich gut nachvollziehen, wenn man sich die Anträge der letzten Jahre zur Hand nimmt – bekommt immer denselben Beitrag der Stadt Wien an Förderung und trotzdem erweitert sie das Angebot einerseits bei den Großevents, die wir alle schon sehr gut kennen und wo wir, wie ich hoffe, alle zu den BesucherInnen zählen, aber auch bei den kleineren Veranstaltungen. Und das leisten vor allem Sponsorbeiträge.

 

Ich denke, es ist wichtig, das auch zu sagen: Die Stadt Wien Marketing haut das Geld nicht raus, sondern sie nimmt das Geld ein, um diese Veranstaltungen durchzuführen. Ich möchte mich in dem Zusammenhang dafür herzlichst bedanken, denn jeder, der einmal Sponsoren für irgendetwas gesucht hat, weiß, wie unglaublich mühsam das ist und wie viel Zeit und auch Energie man investieren muss, um zum Beispiel eine Firma Nestlé für die eine oder andere Veranstaltung zu gewinnen. Das machen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorragend. Dafür meinen herzlichen Dank. Es danken ihnen auch die Wienerinnen und Wiener, indem sie die Veranstaltungen besuchen, und die Medien auch, die immer

 

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