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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.01.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 87 von 89

 

Stadtteil-Kulturarbeit ist ein Beispiel, wo man nicht nur Kultur allein konsumiert, zumeist auch, oft nicht, nur ganz, ganz wenig bezahlt, also wirklich mitten drin ist, nicht nur Konsument, sondern mitten drin ist im Geschehen. Daher freue ich mich, dass wir diesen Beschluss heute fassen und in ähnlicher Art wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren, und lade alle dazu ein, mit zuzustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.

 

Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter hat auf das Schlusswort verzichtet. Ich kann daher gleich zur Abstimmung kommen. Wer der Postnummer 51 seine Zustimmung geben will, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Mit den Stimmen der SPÖ und der GRÜNEN mehrstimmig angenommen.

 

Es gelangt nunmehr die Postnummer 52 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Enthuziasm Kinobetriebs GmbH. Bitte, Frau Kollegin Dr Vitouch.

 

Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Vitouch: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!

 

Ich bitte um Zustimmung zum vorliegenden Akt.

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Schreuder. Bitte.

 

GR Marco Schreuder (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Wir beschließen jetzt diesen Akt: 310 000 EUR für das Gartenbaukino. Dem werden wir zustimmen. Wir haben auch im Kulturausschuss kurz darüber gesprochen. Wir subventionieren heute die Existenz des Gartenbaukinos, denn das Gartenbaukino ist ein wichtiger Kinosaal in Wien. Der wunderschöne Kinosaal repräsentiert die 60er Jahre, die nicht nur filmhistorisch, sondern auch, wie das Gartenbaukino ja beweist, kinohistorisch interessant sind. Wir finden das unterstützenswert.

 

Noch schöner als das Gartenbaukino an sich ist natürlich ein volles Gartenbaukino. Und hier sehen wir doch Probleme. Es ist sehr viel Geld. 310 000 EUR sind eine Summe, die man als ganz schön bezeichnen kann. Das Gartenbaukino lebt aber nur einige Tage im Jahr. Auf der Website vom Gartenbaukino selbst wird das Gartenbaukino beworben als ein Premierenkino. Jetzt ist mir schon klar: Es gibt nicht 365 Premieren im Jahr, und man kann nicht 365 Tage einen Saal, der 750 Personen Platz bietet, voll kriegen. Aber was man im Gartenbaukino erlebt, wenn man sich einen Film anschaut, der keine Premiere ist: Es ist manchmal sehr traurig, weil es sehr leer ist.

 

Wir sind der Meinung: Wenn man das Gartenbaukino mit so viel Geld unterstützt, sollten neue Konzepte her. Die würden wir uns wünschen. Wir wissen, sie sind heute da. Aber wenn man so viel Geld investiert, sehen wir wirklich die Notwendigkeit, völlig neu zu überdenken, was man aus dem Kino machen kann. Hier braucht es neue Konzepte und Ideen.

 

Ich bin heute mal zum Beispiel auf die Website vom Gartenbaukino gegangen und wollte nur mal wissen, weil im Foyer kann man ja auch sehr schöne Sachen organisieren und machen, was ist dort geplant, wozu wird die Öffentlichkeit eingeladen. Was ich gefunden habe, war eine Ausstellung Muntean/Rosenblum. Die habe ich auch gesehen. Die ist allerdings schon seit einem Monat zu Ende und wird noch immer beworben auf der Website.

 

Das kostet uns 310 000 EUR. Ich würde mir erhoffen, wir investieren in Zukunft in ein Kino, das voll ist, das mit Leben gefüllt wird, das einen wichtigen Bestandteil der Kinokultur Wiens wird, und zwar an mehr Tagen im Jahr, als es jetzt der Fall ist. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.

 

Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.

 

Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Vitouch: Ich gebe dem Kollegen Schreuder vollkommen Recht. Wir alle wollen gern in vollen Kinos sitzen. Das macht auch mehr Spaß, keine Privatvorführung zu haben. Nur, 736 Sitzplätze sind natürlich viel. Davon abgesehen muss ich sagen, dass, wenn ich um 18 Uhr in eines der Kinocenter gehe, dann sitzen dort außer mir vielleicht auch nur vier oder fünf Leute, aber in einem kleinen Saal fällt das vielleicht nicht so auf.

 

Beim Gartenbaukino könnte man an vielen Tagen des Jahres diese 736 Sitzplätze zwei- oder dreimal verkaufen, nicht nur bei der Viennale, sondern auch bei den großen europäischen Filmen, die zum Teil in Originalfassung als Director's cut gespielt werden, oder auch bei wichtigen österreichischen Filmen: Und da gebe ich gleich meinen Filmtipp ab: Antonin Svobodas preisgekrönter Film "Spiele leben" mit Georg Friedrich und Birgit Minichmayr.

 

Ich denke, dass uns ein Kino mit so einem Flair, so einer Großzügigkeit, das letzte große Einsaalkino der Wiener Innenstadt, das sich speziell dem europäischen Film gewidmet hat, das aber darüber hinaus eben auch ein Arthouse-Kino ist mit vielen kleinen Veranstaltungen – dazwischen mit ein paar Tagen Spielpause, auch ein Burgtheater hat manchmal einen Schließtag –, das wert sein muss, uns allen, die wir das Kino lieben.

 

Deswegen bitte ich um Zustimmung zum vorliegenden Poststück. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.

 

Wir kommen nun zur Abstimmung.

 

Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, die dem Akt Postnummer 52 zustimmen können, um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Einstimmigkeit fest.

 

Die nächste Postnummer ist die Nummer 54 in unserer Tagesordnung. Sie betrifft eine Subvention an den Wiener Tourismusverband. Bitte, Frau Berichterstatterin.

 

Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Vitouch: Ich ersuche nochmals, letztmalig heute, um Zustimmung.

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Puller.

 

GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich möchte nur kurz einen Beschluss- und Resolutionsantrag einbringen, betreffend Bim, in Klammer

 

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