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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 80

 

tragen, sind Maßnahmen für die Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls, vor allem für Frauen, vorgesehen?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!

 

Ich danke für diese Frage. Aber da würde ich wahrscheinlich die Zeit der Fragestunde deutlich überschreiten, wenn ich Ihnen unser gesamtes Paket über Gender Mainstreaming und mehr Platz schildere.

 

Nur ganz kurz, ich kann auf die Broschüre, die wir anlässlich des Modellbezirks 6. Bezirk herausgebracht haben, verweisen, wo durchgearbeitet ist, dass Rücksichtnahme auf Gruppen, die normalerweise im Verkehr nicht so intensiv vorkommen, nicht so schwierig und auch leicht erreichbar ist, dass es nicht mehr für die Bezirke, sondern schlicht und einfach eine Spur mehr Nachdenken bedeutet. Das ist im 6. Bezirk weitgehend durchexerziert. Wir haben das mittlerweile allen Bezirken zur Verfügung gestellt. Ich denke, dass es gut ist, wenn wir hier intensiv in allen Bezirken weiterarbeiten. Das betrifft die Gehsteigabsenkungen, das betrifft die Breite der Restgehsteige, das betrifft die Übergänge, die Stiegenanlagen, die zum Beispiel wie die Stiege in der Stiegengasse, mit Lichtern ausgestattet werden.

 

Ein weiterer Bereich, der von Ihnen angesprochen wurde, ist das Schaffen von mehr Möglichkeiten im öffentlichen Raum. Hier haben wir für alle Bezirke, im 1., in der Inneren Stadt, und die Bezirke innerhalb des Gürtels eine Analyse durchführen lassen, die den Bezirken zur Verfügung steht. Ich kann Ihnen nur sagen, dass der 9. Bezirk diese Aufgabe im Rahmen der Lokalen Agenda intensiv betreut und durchgearbeitet hat. Wir sind gerade dabei, diese Aktivitäten auch auf die äußeren Bezirke auszudehnen. Es macht wenig Sinn, wenn man das in einem Paket hinschleudert, sondern es wird in intensiver Kooperation mit den Bezirken darauf geschaut, hier weiterzukommen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GRin Reischl, bitte.

 

GRin Hannelore Reischl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Wir haben nun gehört, dass der Betrieb der öffentlichen Beleuchtung funktioniert. Mich würde interessieren, ob der Betrieb auch nach wirtschaftlichen und energiesparenden Aspekten erfolgt.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Frau Gemeinderätin!

 

Ich danke vielmals. Wir haben in Wien rund 150 000 Lichtpunkte. Bei diesen 150 000 Lichtpunkten müsste man davon ausgehen, dass ein steigender Energiebedarf bei jedem neuen Lichtpunkt entsteht. Das ist glücklicherweise nicht so, weil die Technologie deutlich fortschreitet und jede Veränderung der Geräte einfach dazu führt, dass es zu stärkeren Einsparungen kommt.

 

Ich darf Ihnen nur ein paar Zahlen sagen: Wir haben seit 1995 den Wirkstromverbrauch um 6,5 Prozent reduziert, wir haben den Blindstromverbrauch um 24,2 Prozent reduziert und gleichzeitig 9 000 Beleuchtungspunkte mehr in der Stadt. Das gelingt durch Einsatz modernster Technologien und hilft natürlich auch den Bezirken zu sparen.

 

Ich denke, es würde Sinn machen, wenn die Bezirke, die hier noch säumig sind, sich auch einmal dieser Frage annehmen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr Stadtrat, wir sind noch nicht fertig mit den Zusatzfragen, weil ich habe nonchalant eine Zusatzfrage übersprungen.

 

Ich möchte mich bei Ihnen, Herr GR Christoph Chorherr, entschuldigen. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub im Rathaus): Ich kann mich meiner Haut schon wehren, keine Angst, Herr Doppelpräsident! (Allgemeine Heiterkeit.) Wenn man viel im Kopf hat, wird man großzügig.

 

Herr Stadtrat!

 

Ich möchte einen Aspekt aufgreifen, den Sie angesprochen haben, nämlich die Sicherheit auf Schutzwegen, und meine Frage nicht auf die Beleuchtung, sondern auf das Verhalten und auf die Sicherheit von Schutzwegen beziehen. Es gibt da zwei Kulturen. Ich möchte Sie nicht einmal nebenverantwortlich machen, aber fragen, ob Sie da etwas vor haben.

 

Es gibt andere Länder, wenn dort jemand gesehen wird, ob Alt oder Jung, bleibt man einfach stehen. Ein Schutzweg wird im Bewusstsein der Autofahrer als Schutzweg wahrgenommen, selbstverständlich lässt man gehen. So ist es in Wien in vielen Bereichen nicht. Im Gegenteil, da gibt es wehrhafte Fußgänger, wie ich es bin, wenn einer fährt, kriegt er eine aufs Dach. Dann bleiben sie stehen und springen heraus. Sie erkennen mich, dann schimpfen sie besonders. Ich habe noch keine Delle verursacht. Es ist nicht jedermanns Sache, sich als wehrhafter Fußgänger zu generieren. Man kann als Politiker etwas tun. Jetzt würde ich nicht eine Aktion scharf verlangen, aber gibt es Überlegungen, wie man zu einer Kulturänderung, zu einer Verhaltensänderung auf Schutzwegen kommen kann? Weil es gibt insbesondere alte Menschen, die oft ganz lange am Randstein stehen, sich nicht trauen, den Fuß hinunterzusetzen und die Autos fahren vorbei und sind ignorant.

 

Meine Frage: Gibt es Überlegungen, um die Sicherheit, auch die subjektive Sicherheit, auf Schutzwegen zu verbessern, hier vielleicht auch spektakuläre Aktionen ins Auge zu fassen? Was gedenken Sie da zu tun, um einen Schutzweg wirklich zum Schutzweg werden zu lassen?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!

 

Wir haben in der MA 46 auch den Bereich Verkehrssicherheit, der sich sehr intensiv mit der Frage beschäftigt hat, weil man das tagtäglich sieht, dass die Berücksichtigung des Schutzwegs bei den Wiener Autofahrern nicht in die Automatik eingegangen ist, aber nicht nur bei

 

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