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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 20.11.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 108

 

Wirtschaftsservice, die Innovationskampagne für Klein- und Mittelunternehmungen mit 30 Millionen EUR, die gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium finanziert worden ist - hier halbe-halbe -, die Schaffung des Wiener Wirtschaftsförderungs- und Technologiefonds außerhalb der Stadt, die Schaffung des Beteiligungsfonds im Bankenbereich unter Mitwirkung der Stadt für mittlere Unternehmungen und auch die Förderung der Kreativwirtschaft, der Creative Industries. Wir wollen in diesem Bereich die Entwicklung fortsetzen.

 

Ich möchte vier Punkte für das Jahr 2007 ansprechen, sie sollen Schwerpunkte in dieser Entwicklung sein. Zunächst ist dies der Ausbau des regionalen Wirtschaftsservice als Arbeitsgemeinschaft zwischen Wirtschaftsförderungsfonds, WAFF - also Wiener Arbeitnehmer Förderungsfonds - und Wirtschaftskammer als eine vor Ort ausgerichtete Beratungs- und Vermittlungsorganisation, mit besten Erfolgen gerade auch bei der Lehrlingsstellenvermittlung.

 

Der zweite Punkt ist die Vorbereitung eines Finanzierungsfonds für Wiener Kleinunternehmen. Die Vorbereitung des Projekts ist in der letzten Präsidiumssitzung des Wirtschaftsförderungsfonds genehmigt worden. Wir wollen hier mit einem Volumen von 12 Millionen EUR eine Basis für die Unterstützung und Entwicklung der Kleinunternehmungen schaffen.

 

Der dritte Punkt ist die Forschungsoffensive. Wir haben am 6. November 2006 in einer, glaube ich, sehr gut gelungenen und sehr gut ausgerichteten Enquete dokumentiert, was das Ziel ist: Gemeinsam versuchen Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt, einen Entwicklungsschub auszulösen, etwas, was im Weißbuch des Wirtschaftsforschungsinstituts vehementest gefordert wird. Ich glaube, dass diese Gemeinsamkeit nicht nur eine Frage des Synergieeffekts ist, sondern eine Abstimmung in der Zielentwicklung bedeutet. Wir werden bis zum Sommer des kommenden Jahres die gemeinsamen Strategien abgesprochen haben, auf konkrete Projekte heruntergebrochen haben und vor dem Sommer die entsprechenden Beschlüsse fassen. Wir haben uns zu einer Messlatte verpflichtet, betreffend etwa die Frage der Entwicklung der Forschungsquote und so weiter, und wir wollen bis 2015 diese Innovationsaktion mit einem konkreten Ergebnis abschließen.

 

Vierter Punkt: Aus der Entwicklung der Förderung der Creative Industries, die sich zunächst vor allem auf den Designbereich, auf den Modebereich, auf den kulturnahen Bereich bezogen hat, wollen wir diese Förderung weiter fortsetzen, hinein in den Medien- und Internet-Sektor. Wir wollen diesen Bereich zu einem weiteren Schwerpunkt unserer Innovations- und Wirtschaftspolitik machen. Es gibt in Wien derzeit 3 000 Unternehmen, die diesem Sektor zugerechnet werden können.

 

Ausgangspunkt für uns, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist das Media Quarter Marx in der Maria-Jacobi-Gasse im 3. Bezirk. Dort ist ein Mediencluster entstanden, in dem bereits zehn Unternehmungen aus den Bereichen der TV-Produktion und des PR-Event-Managements angesiedelt sind. Wir werden diesen Standort erweitern - die Beschlüsse sind gefasst -, bis Ende 2008 wird diese Erweiterung um 24 000 m² in der Henneberggasse fertig sein. Grund dafür ist eine hohe Nachfrage; das ist also nicht zukunftsorientiert, sondern es besteht eine hohe Nachfrage.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Attraktivität des Media Quarter Marx liegt neben der optimalen Verkehrsanbindung vor allem in den so genannten Marx Gates. Das sind mehrere Broadcast-Glasfaser-verbindungen, die in Kooperation mit der Wien Kanal-Gesellschaft geschaffen worden sind. Das Media Quarter Marx ist in diesem Bereich nach dem ORF der bestausgestattete Standort, was das Glasfasernetz betrifft.

 

Nur damit Sie sich ein Bild machen können von dem, was sich dort bereits entwickelt hat: Vom Standort Media Quarter Marx existieren direkte Leitungen zu ATV Wien, zum ORF Wien, nach München und Zürich. Mit der Glasfaserverbindung nach München können über das dortige Sendezentrum jederzeit auch weitere Satellitenverbindungen hergestellt werden. Derzeit werden über die Leitungen täglich 12 Stunden Live-TV-Programme für Kunden wie ATV, VIVA, RTL, RTL2, Das Vierte sowie TV-Sender in der Türkei, in Rumänien und Bulgarien ausgestrahlt.

 

Begleitend zur Entwicklung dieses Medien- und Internet-Clusters wollen wir über unser ZIT, das Zentrum für Information und Technologie, jetzt einen speziellen Call für die Innovationsförderung in dem Bereich Medien und Internet für Kleinunternehmen ansetzen. Wir wollen hier bereits vor dem Sommer Ergebnisse haben.

 

Der dritte Punkt ist hier, dass wir eine Studie in Auftrag geben, die sich insbesondere mit den Chancen des Standorts Wien im Internet-Bereich beschäftigt. Wir alle sind fasziniert von den Riesen-Zusammenschlüssen in der amerikanischen Internet-Industrie und verkennen möglicherweise, welche Nischenchancen gerade in diesem Bereich schon jetzt wahrgenommen werden können beziehungsweise in Zukunft noch existieren und ausgebaut werden können, über das hinaus, was jetzt schon angefangen worden ist. Ähnliches haben wir ja in anderen Bereichen der Wirtschaft auch ausgestellt.

 

Im Rahmen dieser Untersuchung soll auch eine andere Frage beantwortet werden. Ich erinnere mich an eine Diskussion, an der ich bei den Medientagen teilgenommen habe, da ist immer wieder die Forderung nach Ausbildungsmöglichkeiten erhoben worden. Hinsichtlich der Nachfrage, um welche Ausbildungen es hier eigentlich geht, hat sich in den Folgegesprächen, die ich bisher zu diesem Thema geführt habe, herausgestellt, dass es absolute Unklarheit darüber gibt, welche zukunftsorientierten Ausbildungen man da eigentlich braucht.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Grundprinzip ist es - wie in den vergangenen Budgetjahren - auch diesmal, nicht nur eine gewisse Kreativität auf der Einnahmenseite zu entwickeln, wenn man vor derartigen Ausgabennotwendigkeiten steht, sondern vor allem auch kreativ zu sein, wenn es darum geht, den Multiplikator der eingesetzten Mittel, die der Steuerzahler zur Verfügung stellt, zu den davon bewirkten Leistungen und

 

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