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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 20.11.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 42 von 108

 

vorerst nur ein paar Klassenzimmer, die Schulwartwohnung und ein Raum in der Direktion. – Und was kommt jetzt? Im nächsten Jahr, also 2007, wird es ein Mehrfaches von dem ausmachen, was es im Jahr 2006 ausgemacht hat. Warum? – Wir sind noch auf etwas draufgekommen, das bedeutet ein paar Hunderttausend Euro Nachschuss.

 

Das Gleiche in der Zeltgasse: Heuer wurde mit großem Pomp die Zeltgasse 7 eröffnet. Die Vizebürgermeisterin und der Herr Bundespräsident waren da. Und ich war auch da.

 

Dann hat es geheißen: Die Decken sind brüchig! – Da haben Statiker, Baufachleute und alle möglichen fachkundigen Personen diese Schule untersucht, alles wurde renoviert und ein neues Dachgeschoß darauf gebaut. Die Schule glänzt von allen Seiten. Dann kommt man jedoch drauf, dass die Decken brüchig sind und renoviert werden müssen! Das sind wieder ein paar Hunderttausend Euro!

 

Und was kommt dazu? Die Küche ist auch sanierungsbedürftig. Da frage ich wirklich: Hat denn das niemand gesehen? Das sollen auch wir zahlen! Das, was ich jetzt hier von mir gebe, sind Mängelrügen. Das heißt, dass derjenige, der für das Werk verantwortlich ist, auch dafür sorgen muss, dass diese Mängel auf seine Kosten repariert werden. Anders geht das überhaupt nicht! Die Mängel müssen von denjenigen behoben werden, die für die Renovierung zuständig waren, von den Technikern. Und diese haben auch die Kosten zu tragen. Die Techniker haben festgestellt, was notwenig ist. Wir können das aber keinesfalls übernehmen! Wir werden die Arbeiten durchführen lassen müssen. Ja! Aber wir werden darum streiten und kämpfen, dass uns ein entsprechender Betrag refundiert wird, und zwar in der Höhe, wie es bei Generalsanierungen üblich ist, nämlich im Verhältnis 90 zu 10. 90 Prozent muss die Stadt Wien zahlen. Das ist unser Vorschlag. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Das war diese Lehrstunde beim Elternverein. Ich war nicht geknickt, das kann ich nicht sagen, denn ich habe mir nichts anderes erwartet. Ich kenne die Schule jetzt ja in- und auswendig. Sie haben die Fotos gesehen. Ich muss den Menschen dort aber Rechenschaft geben. Ich muss ihnen sagen, was der Finanzstadtrat und Vizebürgermeister sagt. Ich muss eine Antwort bringen, denn den Leuten geht langsam der Glaube an die Politik der Stadt, egal, von welcher Partei, aus! Die Leute sind frustriert und sagen: Offenbar nützt nichts! – Immerhin haben sie ja ein Jahr lang gebeten: Schaut euch das an! Macht da etwas, macht dort etwas. Wir haben in diesen Schulen getan, was wir konnten.

 

Die Direktorinnen sind verständlicherweise sauer. – Da erzähle ich Ihnen noch etwas: Nach der Zeitungsmeldung am 14. oder 15. betreffend die Schule Pfeilgasse, dass das Klo grauslich ist und stinkt und so weiter, haben am nächsten Tag einige Eltern ihre Kinder, die sie am 7. November angemeldet haben, wieder abgemeldet. Sie haben gesagt. Das ist ja schrecklich! In eine Schule, wo es stinkt und die Kinder nicht aufs Klo gehen wollen, geben wir unsere Kinder doch nicht hin!

 

Der Schuss ist natürlich nach hinten losgegangen, aber wir werden das korrigieren. Und ich nehme an, da werden Sie alle zustimmen: Das muss korrigiert werden, und wir werden auch entsprechende Zeitungsmeldungen machen. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Es nützt nichts! Ich war dreimal dort und habe es mir dreimal angeschaut. Wie gesagt: Die Eltern bestehen darauf. Sie haben einen neuen Elternvereinsvorsitzenden, der auch schon bei mir im Büro war. Er ist ganz tüchtig, setzt große Stücke in den Gemeinderat und hofft, dass hier wirklich etwas für die Wiener Schulen entschieden wird. Anderen Schulen geht es ja ähnlich. Ich habe das von den Herrschaften gehört. – Frau Laska hat, wie ich schon erwähnt habe, nicht abgelehnt, aber zugestimmt hat sie auch nicht. Und die 7 Millionen für die Falzziegeldecken werden wahrscheinlich nicht genug sein, wie Frau StRin Cortolezis-Schlager gesagt hat.

 

Wir hoffen jedenfalls, dass hier ein großer Sprung gemacht wird. Das muss einfach geschehen! Wir brauchen das, denn eine schöne Fassade allein nützt noch gar nichts. Das ist ein Betrug an den Leuten. Diese Schule hat eine schöne Fassade. Dann geht man aber hinein und sieht die Bescherung. Wenn Sie beim Turnsaaleingang hineingehen, kommt Ihnen der Plafond entgegen. Auch davon habe ich ein Foto. Sie werden das jetzt nicht gut ausnehmen können, weil es einfach zu klein ist. Aber das schaut so aus! Man kommt beim Turnsaaleingang hinein und vom Plafond fällt der Verputz herunter, weil das Dach kaputt ist. Der Schulwart sagt mir: „Ich habe das eh schon so oft gesagt! Das war aber schon alles!“ – Und er hat mir das auch gezeigt. So schauen die Lichtkuppeln aus! Licht kommt kaum mehr durch, dafür kommt neben der Lichtkuppel Wasser herein. In der oberen Klassen rinnt das Wasser durch, weil alles undicht und brüchig ist. Der Schulwart hat gesagt, das sei porös. Ich glaube nicht, dass das Glas porös ist, ich glaube eher, die Dichtungen sind kaputt. Solche Sachen gehören halt repariert!

 

Noch etwas: Vielleicht ist ein Techniker da, der sich auskennt. – Ich glaube nämlich, in das Klo einer Schule gehört ein Bodensyphon. Ich habe selbst mit Umbauten sehr viel zu tun gehabt und meine daher, in öffentliche, stark frequentierte Klos gehört ein Bodensyphon mit einem Wasserhahn, wo der Hauwart oder Schulwart einen Schlauch anstecken und die Böden abspritzen kann, und zwar öfters und nicht nur einmal in der Woche. Sonst saugen sich Fäkalien und Urin in die Ritzen im Boden, und das stinkt. In allen Ritzen ist irgendetwas, und in Summe stinkt es dann eben in den WCs, und das verbreitet im ganzen Gebäude eine unangenehme Atmosphäre. Das ist sowohl vom olfaktorischen Aspekt unangenehm, außerdem ist es ein unangenehmes Gefühl, sich in einem Haus aufzuhalten, in dem die Klos nicht in Ordnung sind. Es ist begreiflich, aber es ist ganz arg, wenn dann Eltern ihre Kinder abmelden.

 

Meine lieben Damen und Herren! Ich bitte Sie sehr: Denken Sie daran bei der nächsten Besprechung über das Budget! Die Schulen brauchen mehr Geld! Die 2 Millionen, die wir im 8. Bezirk haben, brauchen wir für

 

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