Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 91
würde interessieren, in welche Richtung die
Interpretation dieser Stellungnahme der MA 10 geht.
Zweiter Punkt: Die drei Mittagsmenüs wurden
angeführt, nämlich das Menü „Standard“, das Menü „ohne Schweinefleisch“ und das
Menü „fleischlos“. – Hier hat das Kontrollamt offensichtlich bemerkt, dass
die Information an die Eltern bezüglich Menüauswahl und Angebot nicht optimal
ist, und angeregt, dass die Eltern auch darüber informiert werden sollten, dass
sie das Menü, das sie einmal gewählt haben, auch wechseln können und dass die
Speisepläne ausgehängt werden sollen.
Vielleicht ist das jetzt ein Einzelfall, aber ich
habe auch mit anderen Eltern Rücksprache gehalten. Auch mein Sohn besucht ein
städtisches Kindertagesheim, einen Hort, und da gibt es – wie auch in
anderen Horten – keinen Aushang des Speiseplans. Ich bin nie – und so
geht es auch anderen Eltern – befragt worden, welches Menü ich
beziehungsweise mein Kind denn wählen möchten. Ich habe dann aber Ende Oktober
im Mitteilungsheft meines Sohnes, das ich auch mitgebracht habe, einen Zettel
vorgefunden, den ich hier vorlesen möchte, denn ich glaube nicht, dass das
Kontrollamt gemeint hat, dass das die Informationen an die Eltern sein soll!
Da steht: „Liebe Eltern! Derzeit bieten wir zum
Mittagessen drei verschiedene Menüs an. Menü 1 mit Schweinefleisch,
Menü 2 ohne Schweinefleisch (vorwiegend Pute), Menü 3 vegetarisch.
Ihr Kind bekommt derzeit Menü 2, bei Änderungswunsch kommen Sie bitte bei
uns vorbei.“ Aus. Mit Unterschriftszeile. – Ich habe das abgezeichnet und
mir gedacht, gut, ohne Schweinefleisch passt das. Mein Sohn hat gemeint, dass
das passt und er keine Änderung des Menüs will. Was er aber den ganzen Tag und die
ganze Woche isst, weiß ich nicht, weil der Speiseplan fehlt. Und dass ich
wechseln kann, wurde mir auch nicht mitgeteilt, sondern das konnte ich erst im
Kontrollamtsbericht nachlesen.
Ich glaube, dass wir die Anregungen, die wir vom
Kontrollamt bekommen, auch ernst nehmen sollten! Ich meine, die Eltern würden
die Wahlmöglichkeit auch annehmen, wenn man sie davon informiert. Außerdem
glaube ich, dass die Kinder vielleicht auch zu einem fleischlosen oder zu einem
anderen Menü wechseln würden, wenn sie sehen, was die anderen Menüs anbieten
und dass es nächste Woche vielleicht in einem anderen Menü das Lieblingsessen
gibt.
Ich glaube, dass den Anregungen des Kontrollamtes
doch etwas mehr Genüge getan werden sollte!
Zum Bildungsplan, der ja schon kurz angesprochen
wurde: Leider konnte ich nicht sehr lange bei der Enquete bleiben, weil ich zur
Präsidiale musste, die zur selben Zeit stattfand. Wir haben diesen Antrag
damals mit unterstützt, und ich habe mich auch sehr gefreut, als ich ihn vor
zwei Wochen erhalten habe. Ich habe ihn gelesen und habe mich auch in der
vorgelagerten Diskussion eingebracht, bei der man Anmerkungen zum Erstentwurf
machen konnte. Ich glaube aber, dass nicht klar ist – und das war auch mir
beim Lesen des Erstentwurfes nicht ganz klar – an wen sich der
Bildungsplan richtet.
Wenn er sich an die Eltern richtet, dann ist es,
glaube ich, ein taugliches Mittel, darzustellen, was alles im Kindergarten
gemacht wird und welche Bildung schon seit Jahren im Kindergarten gelebt wird.
Ich weiß aber nicht, ob das – und das kam ja auch immer wieder in der
Diskussion – für die PädagogInnen das richtige Mittel ist. Die
PädagogInnen, mit denen ich gesprochen habe, haben gesagt, dass eigentlich
nichts Neues in diesem Entwurf steht. Für die PädagogInnen ist es also wirklich
nicht der große Wurf geworden!
Wenn das Ganze für die Eltern sein soll, dann ist es
okay, denn ich glaube, dass es auch notwendig ist, den Eltern zu zeigen, welche
Bildungsleistung sie im Kindergarten für ihre Kinder bekommen, und dass es für
die Kinder gut ist, dass jetzt auch der Kindergarten als erste
Bildungseinrichtung mit einem Bildungsplan definiert wird.
Der logische Schritt ist für uns jetzt aber die
Frage: Wenn Bildungseinrichtung, warum dann nicht gratis? Das wurde ja schon
thematisiert. Wenn wir es nämlich wirklich ernst meinen, dass der Kindergarten
eine Bildungseinrichtung ist, dann muss er auch gratis sein, und zwar nicht nur
das letzte Kindergartenjahr, sondern die gesamten Kindergartenjahre.
Ich möchte zum Schluss noch zu den Bädern kommen.
Auch ich habe hier schon öfters gesagt, dass ich gerne wieder einmal eine
Bäderkommissionssitzung hätte. Zumindest sollten wir sie wieder einmal
einrichten, denn in dieser Legislaturperiode wurde sie noch nicht konstituiert.
Ich glaube, dass sich seit dem letzten Bäderkonzept, das wir 2001 oder 2002 in
der letzten Bäderkommissionssitzung besprochen haben, einiges getan hat. Ich
meine, dass wir das Bäderkonzept, das damals galt, doch einmal überarbeiten
sollten, und dass man sich auch anschauen sollte, was sich getan hat, wie es
weitergeht, wo es nicht so gut klappt und wo die nächsten Investitionen sind.
Zum Beispiel ist das Ottakringer Bad nach wie vor
kein Familienbad, wie es im Bäderkonzept von 2001 vorgesehen war. –
Jedenfalls meine ich, dass wir wieder eine Bäderkommissionssitzung abhalten
sollten. Ich empfand die Sitzung damals als durchwegs konstruktiv, vor allem,
dass wir auch die Möglichkeit hatten, uns als Oppositionspartei einzubringen.
Aber das ist schon lange her, und ich verstehe nicht, warum man keine Sitzung
dieser Bäderkommission mehr macht.
Ich möchte einen Antrag einbringen, der schon bei der
vorhergehenden Geschäftsgruppe debattiert wurde, und zwar betreffend die
Website der Bäder. Ich meine nämlich, dass wir etwas umsichtiger mit den
Informationen sein sollten, die wir anbieten, vor allem, wenn sie für Menschen
mit Behinderungen sind und das Internet eines der wenigen Medien ist, in dem
man sich über Behinderteneinrichtungen in der Stadt informieren beziehungsweise
erfahren kann, welche Angebote es gibt. Und im Zusammenhang mit
Behinderteneinrichtungen sind die Bäder nun einmal ein wichtiger Bereich.
Ich stelle daher folgenden Beschlussantrag:
„Um den barrierefreien Zugang zu Informationen über
Behinderteneinrichtungen in den städtischen Bädern, Sommer- und Hallenbädern
sowie Familienbädern zu
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