Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 91
für Öffentlichkeitsarbeit und Werbekampagnen in Wien, dabei sollten eigentlich die Hallen- und Saunabäder in Wien subventioniert werden! – Deswegen fordern mein Kollege Dr Aigner und ich ein Wiener Bäderkonzept und stellen einen Antrag an die Frau amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend, Information und Sport, dass folgende Punkte darin berücksichtigt werden:
Umfassende Evaluierung des Angebots und der
Infrastruktur der Wiener Bäder; 30-prozentige Senkung des Defizits der Wiener
Bäder bis zum Ende der Legislaturperiode; langfristige Planung der Sanierung
und der Verlagerung möglicher Bäderstandorte.
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung. (Beifall bei der ÖVP.)
Dabei soll aber bei der Umsetzung des Programms von
einer Gebührenerhöhung Abstand genommen werden, und die nötigen Einsparungen
sollten durch Effizienzsteigerung beim Einsatz des Personals, durch Nutzung von
Energien und durch neue kundenfreundliche Angebote in den einzelnen Bädern
erreicht werden.
Ich bringe jetzt noch einen letzten Antrag betreffend
Aufstockung des Budgets der Volksbildung mit meinen Kollegen Dr Wolfgang
Aigner, Mag Barbara Feldmann und Mag Sirvan Ekici ein. – In
formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt. (Beifall bei der
ÖVP.)
Mein Fazit zu diesem Budget: Es sollte ein weniger
mediales und mehr soziales Wien geben! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Als
Nächste ist Frau GRin Novak zu Wort gemeldet. – Ich erteile es ihr.
GRin Barbara Novak (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich möchte meine heutige Wortmeldung zum
Budget 2007 vor allem dazu nutzen, ein paar Worte über jenen Bereich in
dieser Geschäftsgruppe zu sagen, der sich mit der sozialen Infrastruktur
beziehungsweise den sozialen Dienstleistungen beschäftigt, und zwar vor allem
im Bereich der Kinder, Familien und Jugendlichen.
Anschließend an die Debatte, die wir vor dieser
Geschäftsgruppe hatten, nämlich die Debatte zum Sozialbudget und zur
Sozialpolitik in dieser Stadt, ist es notwendig, genau diesen Faden weiter zu
spinnen, weil das auch in dieser Geschäftsgruppe seinen Niederschlag findet.
Wir haben bei dieser sozialpolitischen Debatte heute
schon von Seiten der ÖVP gehört, dass das Problem, dass der Arbeitsmarkt nicht
die entsprechenden Arbeitsplätze produziert, ein Problem ist, das Wien für sich
hat. Ein anderes Bundesland, über das Frau Korosec gesprochen hat, nämlich
Oberösterreich, hat dieses Problem ebenfalls. Und dann gibt es noch
Bundesarbeitsplätze. – Das hat mir überhaupt besonders gefallen, dass da
von Wiener Arbeitsplätzen, oberösterreichischen Arbeitsplätzen und Bundesarbeitsplätzen
geredet wird! Das Einzige, was ich in den letzten sechs Jahren wahrgenommen
habe, war, dass die Bundesarbeitsplätze immer weniger wurden, nämlich jene, die
ursprünglich in der Verwaltung zu Hause waren und abgebaut wurden.
Außerdem habe ich von Seiten der Bundesregierung in
den letzten sechs Jahren kein einziges Wort zum Thema Vollbeschäftigung gehört.
Zum Thema Vollbeschäftigung gab es kein einziges Wort, keine einzige Kampagne
und keine einzige politische Auseinandersetzung. Stattdessen hat man sich von
der aktiven Arbeitsmarktpolitik verabschiedet, sich abgeputzt, die
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen den Ländern, den Gemeinden und den Städten
zugeschoben und gesagt: Wir haben mit dem Arbeitsmarkt nichts mehr zu
tun! – Ich meine: So kann es nicht gehen! (Beifall bei der SPÖ.)
Die Rechnung dafür hat die ÖVP ja Gott sei Dank am
1. Oktober präsentiert bekommen. Ich muss das deshalb dazusagen,
weil wir die Auswirkungen dieser nicht aktiven Arbeitsmarktpolitik des Bundes
in den letzten sechs Jahren hier in unserer Geschäftsgruppe zu spüren bekommen.
Frau Kollegin Brauner hat eine unglaubliche
Herausforderung vor sich, weil sie immer mehr soziale Transferleistungen an
Menschen geben muss. Ich glaube, sie würde das lieber nicht machen. Ihr wäre es
lieber, dass die Menschen einen Job haben und selbst für sich sorgen können,
als auf soziale Transferleistungen angewiesen zu sein.
Genau diese sozialen Dienstleistungen werden auch von
der Geschäftsgruppe der Frau VBgmin Laska dort erbracht, wo es um
Familien, Kinder und Jugendliche geht. Und natürlich hat das Auswirkungen. Die
angespannte soziale Situation in den Familien ist für uns ein Thema, und drei
Magistratsabteilungen dieses Ressorts sind in diesem Zusammenhang ganz
besonders zu erwähnen, nämlich die MA 10, die MA 11 und die
MA 13. Diese Abteilungen sind tagtäglich mit der Bewältigung jener
Probleme befasst, die sich auf Grund falscher Wirtschafts- und
Arbeitsmarktpolitik auf Bundesseite ergeben.
Wir können dem Budget entnehmen, dass die MA 10
immer versucht, das Angebot betreffend Vereinbarkeit von Beruf und Familie, was
eine sehr wichtige arbeitsmarktpolitische und auch frauenpolitische Maßnahme
ist, auszubauen. In diesem Bereich gibt es soziale Transferleistungen in Form
von Kostenermäßigungen: 2004 waren diese Transferleistungen mit
17,9 Millionen EUR veranschlagt, 2007 sind sie mit 22,25 Millionen
EUR veranschlagt. – Das kann man natürlich mit einem lachenden und einem
weinenden Auge sehen, mit einem lachenden Augen deswegen, weil wir als Stadt
Wien es uns leisten können, diese Transferleistungen in Form von Ermäßigungen
zu geben, mit einem weinenden Auge, weil es schade ist, dass das notwendig
geworden ist, weil immer mehr Familien und Menschen in dieser Stadt auf Grund
verfehlter Arbeitsmarktpolitik des Bundes dazu gezwungen sind, diese
Transferleistungen anzunehmen. – Das ist ein Punkt.
Zweitens kann oder muss – je nachdem, von
welcher Seite man es sehen will – auch seitens der MA 11 eine soziale
Transferleistung gegeben werden, nämlich der Wiener Familienzuschuss.
Zu
all den Transferleistungen des Ressorts Brauner und des Ressorts des Herrn
Kollegen Faymann – auch
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