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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 84 von 91

 

Das zweite U-Bahn-Projekt betrifft die U4. Ich weiß schon, dass es Leute bei den GRÜNEN, früher auch bei der ÖVP – auch Abgeordnete – und auch bei der SPÖ gab, die nie für die Verlängerung der U4 Richtung Auhof eingetreten sind. Ich denke, dass auch hier die Vernunft einkehren wird, und dass man die U-Bahn in einer weiteren Bauphase nach Auhof verlängert, wahrscheinlich wäre es sinnvoller, sie sogar noch Richtung Niederösterreich weiter zu verlängern, um Park-and-ride in diesem Raum Niederösterreich anzubringen und nicht in Hütteldorf, wie man es heute zum Beispiel macht.

 

Ich komme dann bei meinen Betrachtungen über den Hauptbahnhof auf die U2 zurück. Ich denke, dieser heißt jetzt Hauptbahnhof und nicht mehr Zentralbahnhof. Kollege Gerstl hat gesagt, dass ein Jahr Ruhepause beim Hauptbahnhof – er hat ihn noch Zentralbahnhof genannt, weil er offensichtlich alte Unterlagen hat – gewesen sei und nichts passiert sei. (GR Mag Wolfgang Gerstl: Ich sprach von Wien-Mitte!) Sogar ich als Oppositionspolitiker, der sehr oft scharf kritisiert, muss sagen: Natürlich ist etwas passiert, Kollege Gerstl! Sie waren ja sogar dabei, als wir im März gemeinsam beim Herrn Stadtrat gesessen sind und zumindest eine wichtige Entscheidung gemeinsam gefällt haben, nämlich, dass die Nutzfläche beim Einkaufszentrum von ursprünglich 45 000 auf 20 000 m² gesenkt wurde. Da waren Sie dabei. (GR Mag Wolfgang Gerstl: Ich sprach von Wien-Mitte!)

 

Sie sagen, das war nichts! Herr Gerstl, heute sind Sie nicht in Form! Sie kommen mit Eurofighter-Anträgen, Sie kommen mit irgendwelchen Sachen daher. Eine Ruhepause wäre gut für Sie, aber morgen werden Sie vielleicht besser sein und werden dann richtigere Aussagen treffen können. Bei der U4 wollten Sie ja auch den Cable Liner haben, jetzt sind Sie plötzlich für die Verlängerung. Bei der Lobau wollten Sie auch ganz etwas anderes haben. Sie machen ohnehin alles, was Ihnen die anderen Parteien vorgeben. Sie krabbeln in der Stadt- und Entwicklungspolitik wirklich nur nach. Mehr kann ich dazu nicht sagen. (Beifall bei der FPÖ.)  

 

Ein ganz ein wichtiges Anliegen wäre mir, dass endlich die gesperrte Abfahrt Simmering saniert wird. Seit der Gründung und der Eröffnung der Südosttangente gibt es ja diese Abfahrt. Simmering hat sich – damals noch unter Präsident Hatzl – immer dagegen gewehrt, dass die Abfahrt durch Simmering durchgeht, und noch heute ist die Bedingung der Simmeringer SPÖ – und die hat dort natürlich das Sagen, und zwar ein sehr massives Sagen! –: Wenn zwischen dem Weichseltalweg, dem Zentralfriedhof und der Bitterlichstraße eine Verbindung hergestellt wird, dann wird das nicht geöffnet. Das heißt, wenn die Stadt Wien das öffnen wird, wird sie nicht umhin kommen, in den nächsten Jahren – und dazu fordere ich Sie auf, Herr Stadtrat! – ein Projekt zu entwerfen. Es wird Sie teuer kommen, es kommt eine Umweltverträglichkeitsprüfung dazu, aber es ist wichtig, dass man Simmering einbindet, dass man endlich die Abfahrt Simmering eröffnen kann.

 

Ein weiterer ganz wichtiger Punkt für uns ist der Hauptbahnhof. Es ist eines der größten Projekte, die wir in Wien in den nächsten Jahren forcieren müssen. Ich bin der Meinung, dass erkenntlich ist, wenn man sich die Pläne anschaut, dass trotz manchem, wo man nicht einverstanden ist – aber das ist bei so einem großen Projekt so –, durchaus ein Wurf gelungen ist. Auch diesbezüglich möchte ich daran erinnern, dass unser ehemaliger, leider zu früh verstorbene Obmann Rainer Pawkowicz, der Architekt war, schon in den 90er Jahren ein Projekt für den – damals noch – Zentralbahnhof gehabt hat und dass die FPÖ – vor allem die Margaretner und die Wiedner – bereits vor drei Jahren ein eigenes Projekt gehabt haben, wovon Teile eingeflossen sind, andere leider nicht, aber man könnte noch das eine oder andere unterbringen.

 

Was braucht Wien, meine sehr geehrten Damen und Herren? – Ausgehend vom Hauptbahnhof braucht Wien vorrangige Achsen und Projekte im TEN: Wien braucht die Eisenbahnachse Danzig, Warschau, Brünn und Preßburg, Wien braucht die Eisenbahnachse Paris, Straßburg, Stuttgart, Wien und Preßburg, Wien braucht nicht zuletzt die Eisenbahnachse Athen, Sofia, Budapest, Wien, Prag, Nürnberg und Dresden. Das braucht Wien, dann werden wir uns im europäischen Wettbewerb stärken können, und dann wird es eine Aufwertung der Vienna Region geben, was sicherlich auch Sinn macht. Man soll sich nicht wegen einiger Aufgänge verweigern: Ob die Aufgänge 30 m weiter links oder rechts sind, ist zwar problematisch, hat aber bei diesem großen Wurf, den wir vielleicht gemeinsam gestalten können, eigentlich nur Nachrang.

 

Wien braucht in diesem Bereich auch endlich einen Busbahnhof, der dort durchaus an einem Standort geplant wurde, der verträglich ist, und der – wie ich mich bei Gesprächen mit den Planern überzeugen konnte – als eines der ersten Detailprojekte durchgeführt wird. Wien braucht ganz dringend eine Aufwertung in diesem Stadtgebiet – das ist überhaupt keine Frage: im Bereich 10. Bezirk, aber auch in den Bereichen 5., 12. und 4. Bezirk.

 

Wien braucht die Durchlässigkeit von Bahnanlagen zur Schaffung der Durchfahrtsmöglichkeiten für Fahrräder – du hast richtig gehört, Kollege Chorherr –, Straßenbahn und Fußgeher et cetera, was notwendig ist und was derzeit ja nicht möglich ist und leider bei der Planung am Westbahnhof nicht passiert ist, Herr Stadtrat. Dort gibt es leider keine große Durchlässigkeit oder überhaupt keine zwischen dem 15. Bezirk – Felberstraße – und der äußeren Mariahilfer Straße.

 

Nicht nur wir, sondern die ÖBB brauchen, um Kosten einzusparen, ganz dringend eine Standortkonzentration. Es gibt derzeit vier Standorte der ÖBB, wo sie ihre Wagons, ihre Loks reparieren, reinigen und Sonstiges tun können. Diese sind ganz aufgeteilt, dezentral. Das heißt, die ÖBB werden dadurch ebenfalls einen Standortvorteil haben, auch das ist sehr wichtig bei dieser Planung.

 

Schon gesagt wurde, dass der 10. Bezirk die Aufwertung braucht: Der 10. Bezirk braucht einen neuen Stadtteil, der 10. Bezirk ist durchaus für Wohnhausanlagen geeignet, die Richtung Arsenal, aber auch in den Süden gerichtet sind. Es sind die Möglichkeiten gegeben, im Osten, in Bauteil A, Wohnungen zu errichten. Es ist nicht

 

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