Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 30 von 78
Vizebürgermeisterin, die bisher eigentlich die
Interessen ihrer Partei immer vor die Interessen des Staates und dieser Stadt
gestellt hat und schon als Integrationsstadträtin an ihrer Aufgabe gescheitert
ist. Wir sollten daher nicht vergessen, dass sie damals gegen den Willen der
Wiener Bevölkerung etwa das Ausländerwahlrecht durchsetzen wollte und diesen
undemokratischen Eingriff in das Recht der Staatsbürger gegen den Willen der
Opposition durchpeitschen wollte. An diesem Ausländerwahlrecht war das Motiv am
schönsten ablesbar: Die Partei ist für die Frau Brauner alles und der Staat ist
nichts. Und es ging bei diesem Ausländerwahlrecht in Wahrheit auch nur um die
Stimmen für die SPÖ.
Die Freiheitliche Fraktion hat damals ihr
Integrationsmodell dagegen gestellt, dass das Wahlrecht nämlich nur der
Schlussstein nach einer erfolgreichen Integration sein kann und diese
Integration nicht nur Rechte umfasst, sondern natürlich auch Pflichten, viele
Pflichten sogar. Und die Freiheitliche Fraktion hat dieses Wahlrecht damals
beim Verfassungsgerichtshof angefochten und der Gerichtshof hat uns recht
gegeben und dieses Wahlrecht aufgehoben. Wir sollten das nicht vergessen! Es
war die Freiheitliche Fraktion in diesem Haus, die dieses Ausländerwahlrecht
vor dem Höchstgericht zu Fall gebracht hat und wir sind stolz darauf! Wir sind
stolz darauf, dass damals die Demokratie und die Rechte der österreichischen
Staatsbürger durch unseren Antrag gesiegt haben, meine Damen und Herren! (Beifall
bei der FPÖ. – Lautes Plenum.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend):
Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Darf ich Sie alle bitten, hinter den Bankreihen etwas
leiser zu sein. Ich würde Sie alle darum bitten.
GR DDr Eduard Schock (fortsetzend):
Meine Damen und Herren!
Es gibt mit dem heutigen Beschluss auch eine neue
Finanzstadträtin, die für dieses Ressort ungeeignet ist, weil man sich von
einer Finanzstadträtin erwartet, dass sie, bevor sie die Steuerzahler gleich
zur Kassa bittet, zunächst einmal alle Einsparungen prüft. Die StRin Brauner
hat sich bisher dadurch ausgezeichnet, dass sie zuerst immer die Steuerzahler
zur Kassa bittet. Ich darf daran erinnern, dass in diesem Ressort die
Impfgebühren um 25 Prozent erhöht wurden, ebenso die Sonderklassegebühren
und die Gebühren für die alten Menschen vor allem in den
Pensionistenwohnhäusern. Der Spitalskostenbeitrag wurde von 8 auf
10 Prozent, also um 25 Prozent erhöht und als Abschiedsgeschenk
bekommen wir jetzt noch eine Erhöhung der Ambulatoriumsbeiträge und der
Rettungsgebühren - heute auf dieser Tagesordnung - um ganze 7 Prozent!
Man sollte sich von einer Finanzstadträtin erwarten,
dass sie wenigstens unnötige Subventionen streicht, aber was passiert? Das
Gegenteil! Diese Stadträtin erfindet neue Subventionen! Wir werden heute hier
eine Stadträtin wählen, die sogar neue Subventionen erfindet, etwa für die
autonome Szene in Wien und, Herr Klubobmann, das muss man sich vorstellen, eine
Finanzstadträtin, die plant, das Ernst Kirchweger-Haus zu unterstützen, ein
Haus für radikale Linke! Dafür will diese designierte Finanzstadträtin das Geld
hinausschmeißen! Gleichzeitig wurde in diesem Ressort durch die Erhöhung des
Spitalgeldes auf Kosten der Kranken gespart!
Frau Vizebürgermeister! Wir meinen daher, es ist das
Geld des Steuerzahlers viel zu schade, um es für Extremisten hinauszuschmeißen
und wir fordern Sie daher auf: Setzen Sie sich nicht länger für dieses Ernst
Kirchweger-Haus ein und stoppen Sie diese Subvention, Frau Stadträtin! (Beifall
bei der FPÖ.)
Es wird heute eine Politikerin zur Bürgermeisterin
aufgebaut, die bisher vor allem durch ihre undemokratische Handschrift
aufgefallen ist und die in ihrem Ressort, im Gesundheitsressort, ein neues
System, ein undemokratisches System aufgebaut hat, das im Fonds Soziales Wien
seine Vollendung findet. Die Freiheitliche Fraktion ist ja damals schon bei der
Gründung des Fonds aus dem Ausschuss ausgezogen und wir haben mit unserer
Skepsis damals leider recht behalten! Es gilt heute in diesem Fonds die Formel:
Je weiter weg von diesem Gemeinderat, desto näher an der Sozialistischen
Partei.
Es wird heute vor allem eine Politikerin zur
Bürgermeisterin aufgebaut, die dann in drei Jahren 2010 dieses
Bürgermeisteramt auch offiziell übernehmen soll, die in ihrem Ressort ein Klima
der Bevormundung und der Angst aufgebaut hat, die alle Personen entsorgt hat,
die ihrer Macht im Wege gestanden sind und die es zulässt, dass unabhängige,
freiheitliche Gewerkschafter in diesem Ressort unter Druck gesetzt werden. Die
StRin Brauner hat es zugelassen, dass die Gewerkschaft in diesem
Gesundheitsressort versucht hat, die freiheitliche, unabhängige
Gewerkschaftsgruppierung mundtot zu machen, dass Druck ausgeübt wurde, dass
dort die einzige Freistellung für die Unabhängigen aberkannt wurde und dass
diese Aberkennung jetzt sogar von der Gemeinderätlichen Personalkommission
aufgehoben werden musste, dass in diesem Spitalressort roter Druck gegen
unabhängige Spitalsgewerkschafter ausgeübt wurde und man sogar den Versuch unternommen
hat, sie aus ihren Büroräumlichkeiten zu kündigen!
Es ist in diesem Gemeinderat und auch in der Wiener
Lokalpresse mittlerweile amtsbekannt, dass diese Stadträtin eine Weisung
erteilt hat, dass ohne Aufpasser aus ihrem Büro den Gemeinderäten überhaupt
keine Information erteilt werden darf, das, was im „profil" als quasi
„Knebelung der Beamten“ umschrieben worden ist. Die Gemeinderäte, wir alle in
diesem Haus, haben das ja nur zu oft erlebt: Es gibt etwa keine unangemeldeten
Besuche in den Spitälern, lokaler Augenschein darf nur in Absprache mit dem
Büro stattfinden und es werden Weisungen an Beamte erlassen, dass sie mit uns
eigentlich überhaupt nicht sprechen dürfen und spricht dann ein Beamter
weisungswidrig doch mit uns, dann sagt er hinter vorgehaltener Hand: „Ich
dürfte eigentlich gar nicht mit Ihnen sprechen, aber sagen Sie es bitte, bitte
nicht der Frau Brauner weiter.“ Da fragt man sich natürlich: Warum eigentlich?
Gibt es dort etwas zu verheimlichen? Was hat diese Stadträtin in diesem Ressort
zu
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