Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 104
ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle damit
die Mehrheit fest, mit Stimmen von ÖVP, FPÖ und SPÖ.
Ich lasse nun die restliche Subventionsliste
abstimmen.
Wer dem Rest der Subventionsliste die Zustimmung
gibt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle dabei die
Einstimmigkeit fest.
Es liegt nun ein Beschlussantrag der FPÖ-Gemeinderäte
DDr Eduard Schock und Rudolf Stark betreffend
Facharbeiter-Qualifizierungsmaßnahmen vor.
Hier wird in formeller Hinsicht die sofortige
Abstimmung verlangt.
Wer diesem Beschlussantrag die Zustimmung gibt, den
bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mit Stimmen von SPÖ und FPÖ so
mehrheitlich angenommen.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 und
12 der Tagesordnung, sie betreffen Subventionen an verschiedene Vereine, sowie
den „10-Punkte-Aktionsplan der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus“
zusammenzuziehen, die Abstimmung dann aber getrennt durchzuführen.
Wird dagegen ein Einwand erhoben - Dies ist nicht der
Fall.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag
Krotsch, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Nicole Krotsch:
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Ich erteile es
ihr.
GRin Veronika Matiasek
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Es handelt sich bei den
nachfolgenden Tagesordnungspunkten um eine ganze Reihe von Subventionen,
schwerpunktmäßig aus dem Integrationsbereich, und auch aus dem Bereich
Frauenpolitik. Ich werde jetzt nicht auf alle Punkte im Detail eingehen, möchte
aber doch einiges herausgreifen, was mir schon auf jeden Fall sehr
bemerkenswert erscheint und beziehe mich einmal auf die 190 000 EUR
Subvention für den Verein „Wiener Integrationskonferenz – Vernetzungsbüro“,
einem Dachverband für mittlerweile 163 Vereine aus dem
Integrationsbereich.
Meine sehr geehrten Damen
und Herren, ich glaube wirklich, dass die Vorgangsweise in diesem Fall ganz
einfach wirtschaftlich nicht mehr vertretbar ist. Wir subventionieren hier mit
dem Geld der Steuerzahler einen Dachverband mit all seinen Strukturen, mit
seinem Personalaufwand, mit seinem Infrastrukturaufwand, für eine ganze Reihe
von Vereinen, die ihrerseits wieder die gleichen Strukturen aufweisen, die
einen hohen Aufwand im Bereich Personal und einen hohen Aufwand natürlich im
Bereich der Infrastruktur haben. Aber nicht genug dessen, würde man eine Art
Schutzpatronin für diese Integrationskonferenz, für dieses Vernetzungsbüro
finden, dann würde ich diese ineinandersteckbaren Matroschka-Püppchen
vorschlagen, denn wenn man sich anschaut, für welche Vereine dieser Verband der
Dachverband ist, dann ist er unter anderem Dachverband für Dachverbände, denn
ausgewiesen auf der Liste der 163 Mitglieder gibt es mittlerweile
zumindest 3 Dachverbände. Das heißt, hier steckt sozusagen ein Verein im
anderen, jeder mit seiner Einzelstruktur, mit seiner Infrastruktur, mit seinem
Personalaufwand. Und, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich glaube
wirklich, hier wird mit dem Geld der Steuerzahler nicht verantwortungsbewusst
umgegangen, und deswegen lehnen wir auf jeden Fall eine solche Vorgangsweise
ab. (Beifall bei der FPÖ.)
Dieses System, dieses System
der Vereine, vor allem im Integrationsbereich, ist ja etwas, von dem wir von
Mal zu Mal sehen müssen, dass es immer ausufernder wird. Aber wir dürfen ja
nicht vergessen, dass die Migranten, denen dieses System zugute kommen soll,
dass diese Migranten ja auch am System aller sozialen, gesundheitspolitischen
und bildungspolitischen Strukturen hier in dieser Stadt und in diesem Land
genauso teilnehmen können. Das heißt, wir investieren hier eine hohe Summe an
Subventionen, an Steuergeld, für eine kleine Gruppe, von der explizit nur diese
Gruppe etwas hat, während alle anderen die Leistung dafür erbringen müssen. Und
ich denke, dass das gerade im Sinn der Österreicher, der österreichischen
Familien, der österreichischen Frauen hier nicht vertretbar ist.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, sagen Sie mir
doch, wo es möglich ist, dass Frauen, vor allem Alleinerzieherinnen, zum
Nulltarif Bildungs- und Ausbildungsprogramme bekommen, bei denen es
selbstverständlich ist, dass sie ihre Kinder abliefern können. Ich kenne genug
Frauen, die sich gerne weiterbilden würden, die gerne neben ihrer
Erziehungsarbeit und ihrer beruflichen Tätigkeit auch in der Freizeit ein
bisschen mehr einen Sport - was ja auch nicht nur dem Vergnügen, sondern sehr
wohl auch der Gesundheit dient - ausüben würden und sich jedes Mal überlegen
müssen, wo bringe ich meine Kinder unter. Wenn ich mir die Berichte aus diesen
Vereinen anschaue, kommen hier die Frauen, die hier betreut, beraten oder
ausgebildet werden, ja weitgehend aus Großfamilien, wo die Unterbringung der
eigenen Kinder ein viel geringeres Problem ist als für uns Österreicher, wo die
Familien ja mittlerweile schon auf Zwei-Personen-Familien geschrumpft sind und
wo es sehr schwierig ist, jemanden zu finden, der außerhalb der regulären
Zeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen - die ja auch nicht so flexibel sind -
auf die Kinder aufpasst. Wir müssen hier aber feststellen, es ist einfach ein
nahtloses Netz an Kinderbetreuung gegeben.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, dem würde ich
gerne zustimmen, wenn ich auf der anderen Seite für die österreichischen Frauen
dasselbe gewährleistet finden würde, das aber ist nicht der Fall. Das ist ein
Ungleichgewicht, sehr verehrte Damen und Herren, das wir so nicht unterstützen wollen.
Ich möchte auch noch auf die
Betreuung eingehen, die durch etwa den Verein Lefö
an Prostituierten in dieser Stadt geleistet wird, die entweder aus dem
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