Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 104
darf nur erinnern an Großfeldsiedlung, Rennbahnweg, Per-Albin-Hansson-Siedlung oder auch an die großen Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien an der Hirschstettner Quadenstraße, wo insgesamt, jetzt grob über den Daumen geschätzt, über 100 000 Menschen in den 60er, 70er und 80er Jahren angesiedelt wurden und wo erst jetzt, Jahre nachher, daran gedacht wurde, diesen Menschen auch eine anständige Anbindung an den öffentlichen Verkehr zu ermöglichen, nämlich eine Anbindung an die U-Bahn. Das hat die FPÖ schon jahrelang gefordert, diese Versäumnisse nachzuholen, da war kein Geld da, da war sogar ein U-Bahn-Planungsstopp für eineinhalb Jahre in Wien festzustellen, und erst viele Jahre später hat es die SPÖ geschafft, diese großen Wohnhausanlagen jetzt mit der U1-Verlängerung in Richtung Leopoldau anzubinden – in Hirschstetten wird es noch einige Jahre dauern, bis auch dort die U2 hingelangt – und diese Versäumnisse nachzuholen.
Aber man kann jetzt beim Wienerberg nicht einfach
sagen, das steht jetzt einmal dort, erhängt euch mit den Problemen, und die
Augen verschließen, das wäre unanständig. Das ist ja auch der Grund unserer
Initiative, unserer erneuten Initiative am heutigen Tag, die natürlich
hauptsächlich in Richtung SPÖ, in Richtung Wohnbaustadtrat Ludwig geht, obwohl
er als frischgebackener Stadtrat ein bisschen wie die Jungfrau zum Kind kommt,
aber auch in Richtung Verkehrsstadtrat Schicker, der hier noch Hausaufgaben zu
erledigen hat bei der Verkehrsanbindung.
Man darf aber nicht vergessen – falls sich die ÖVP
heute wieder zu Wort meldet und so tut, als wäre sie nie in der Wiener
Stadtregierung gesessen, als hätte sie nie einen Planungsstadtrat gestellt –,
dass der Planungsstadtrat Görg als Ex-Vizebürgermeister, der dieses Projekt im
Jahr 1999 vorgestellt hat, auch einen großen Teil der Mitverantwortung trägt, und
ich bin schon neugierig auf die ÖVP-Redner, ob sie erneut probieren werden,
sich von dieser Verantwortung zu absentieren. Wir werden das auf jeden Fall
nicht zulassen, Herr Kollege Tschirf und Herr Kollege Hoch. (Beifall bei der FPÖ.)
Begonnen hat die Angelegenheit natürlich schon früher
unter dem aus unserer Sicht unseligen Planungsstadtrat Swoboda, der uns ja
nicht nur die Wienerberg-City eingebrockt hat, sondern der auch einige andere
Aktivitäten angezogen hat, die sich bis heute wie ein Strudelteig durch die
Stadt- und die Verkehrsplanung ziehen und nicht zum Wohle der Stadt sind, wie
die Ohrwascheln, wie die übergroßen Baumscheiben und verschiedene andere Dinge
noch. Wir waren damals, als der Planungsstadtrat Swoboda nach Brüssel weggelobt
wurde, eigentlich froh und haben uns gefreut und gesagt, es kann eigentlich nur
etwas Besseres nachkommen. Auch hier haben wir uns leider getäuscht. Wir haben
nicht gewusst, von welchem Kaliber der nachmalige Planungsstadtrat Görg ist,
der wie beim Projekt Rothneusiedl, wo er vier Jahre lang nichts getan hat, auch
beim Projekt Wienerberg-City keinen Finger gerührt hat, um diese Missstände zu
beheben, die natürlich jetzt nachher zutage getreten sind, aber, wenn wir die
Verkehrsanbindung nehmen, natürlich vorauszusehen waren.
Darum können wir die ÖVP natürlich nicht aus der
Verantwortung lassen, weil es eine Co-Produktion von Schwarz und Rot war, bei
der Planungsstadtrat Görg vier Jahre lang Regie geführt hat. Es war nicht
weiter verwunderlich, dass er auch hier gepatzt hat, denn wer im Kleinen schon
versagt, der kann große Dinge nicht zuwege bringen, wenn ich nur in Erinnerung
bringen darf, was uns Planungsstadtrat Görg an Errungenschaften – unter
Anführungszeichen – noch hinterlassen hat. Wenn ich an den Schwarzenbergplatz,
wenn ich an den Wallensteinplatz denke, die er beide – entschuldigen Sie den
Ausdruck – verbrochen hat und wovon sich die ÖVP Jahre später, in den Jahren
2002, 2003, 2004 wieder absentiert hat und massive Kritik an beiden Projekten
geübt hat – ich habe mir die Pressedienste angeschaut; es war ja wirklich
lustig, diese durchzulesen – und natürlich die Begründung gleich mit angeführt
hat: Die Konzepte waren ja super, aber es ist vieles nicht umgesetzt worden.
Das sind natürlich immer ÖVP-Begründungen, die uns allen schon – entschuldigen
sie nochmals den Ausdruck – zum Halse heraushängen.
Hauptverantwortlich bleibt aus unserer Sicht
Planungsstadtrat Swoboda gemeinsam mit Planungsstadtrat Görg. Das ändert aber
nichts an der heutigen Situation, dass wir jetzt einen Hauptverantwortlichen
haben, der den Schutt wegzuräumen hat, den ihm die Vorgänger hinterlassen
haben. Wir werden anhand dieses Beispiels auch feststellen können, ob die
Vorschusslorbeeren für den StR Ludwig auch gerechtfertigt sind. Wir haben große
Hoffnungen, dass er hier etwas zum Besseren bewegen kann. Er sollte dabei aber
nicht vergessen, sich mit dem Kollegen Schicker kurzzuschließen, denn ein
wesentlicher Punkt, um dort Abhilfe zu schaffen in den nächsten Jahren, würde
eine geordnete, eine bessere, eine hochrangige Anbindung an das öffentliche
Verkehrsnetz sein.
Ich glaube, der Gemeinderat hat sich Antworten
verdient auf diese Fragen. Wir haben übrigens nur zehn Fragen gestellt. Wir
brauchen für unsere Anfragen keine lustige Anzahl wie 33 oder 22,
beim nächsten Mal sind es wahrscheinlich 44 Fragen, sondern wir haben zehn
sinnvolle, gerechtfertigte Fragen gestellt, denn wir wollen ja das Ganze nicht
unnötig in die Länge ziehen.
Welche Punkte betreffen diese Fragen nun
hauptsächlich? Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, denn unsere zwei Experten
für den Wienerberg, die Kollegin Frank und der Kollege Madejski, werden das
dann im Detail ausführen. Es betrifft die Kinderspielplätze, es betrifft die
Nachwirkungen des SEG-Konkurses, die nicht nur dort zu spüren sind, sondern
auch an anderen Ecken der Stadt Wien, es betrifft das ewige Problem mit den
Fenstern in Wohnbauten der Wienerberg-City, es betrifft das Hundeproblem im
Zusammenhang mit den Spielplätzen, es betrifft den überhandnehmenden
Vandalismus in der Wienerberg-City und es betrifft schlussendlich auch die
Verkehrssituation in und um die Wienerberg-City.
Sehr geehrte Damen und Herren!
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