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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 4 von 105

 

wir unsere Straßenbahnfahrzeuge mit den Menschen drinnen reinigen. Ich glaube, es wäre nicht so gut, wenn man eine Gesamtreinigung machen würde oder die Menschen in Ganzkörperkondome stecken würde (Heiterkeit bei den GRÜNEN.), auch zu Grippezeiten. Ich glaube nicht, dass das eine Lösung des Problems wäre.

 

Ernsthaft gesagt, was wir tun, was wir tun können und was seine Bedeutung hat, weil es für die Hygiene wichtig ist, ist nämlich, die Geräte, die Fahrzeuge zu reinigen und das tun wir. Dass man während Grippezeiten, wenn sich Menschen in engen Räumen aufhalten - das gilt hier für diesen Raum ganz genauso -, auch ein Mindestverhalten an Rücksichtnahme auf den Mitfahrenden, Mitsitzenden und mit sich im selben Raum Befindlichen erwarten kann, da bin ich auf Ihrer Seite. Das ist aber kein Thema, das mit der Reinigung von Straßen- oder U-Bahn-Waggons zu tun hat.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 2. Zusatzfrage wird von Frau GRin Ingrid Puller gestellt. Bitte.

 

GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!

 

Ich teile Ihre Meinung. Also ich kann der Frau Matiasek nur sagen, als 10-Jahre-Straßenbahnfahrerin habe ich mich nicht nur 20 Minuten in einem Fahrzeug aufgehalten, sondern 9 bis 10 Stunden und ich habe da nicht wirklich schwere Krankheiten davongetragen.

 

Was ich vielmehr als Problem sehe, sind diese Gratiszeitungen, und da möchte ich gerne ein Beispiel vom UITP-Kongress Helsinki bringen. Die haben in den Straßenbahnen auch Gratiszeitungen und da kommt ein Bediensteter in die Station und räumt sie wirklich ganz geschwind weg. Somit wird vermieden, dass sie in den Zügen bis Betriebsschluss herumliegen und man eben auch verleitet wird, eine angebissene Wurstsemmel dazu zu schmeißen oder ein Papierl. Es wäre eine Überlegung wert, dem Einhalt zu gebieten und auch vielleicht eine Überlegung wert, dass die Verursacher die Kosten tragen.

 

Vielmehr sehe ich auch den Vandalismus als Erreger, den die Wiener Linien tragen müssen. In der Linie 67 ist im Moment irrsinniger Vandalismus. Da werden Scheiben eingeschlagen und es gibt Fremdbeschmierungen.

 

Ich möchte die Frage stellen: Was halten Sie wieder von der Einführung eines Zugbegleiters oder einer Zugbegleiterin? Sie müssen ja nicht mehr altmodisch Schaffner oder Schaffnerin heißen. Man hat einfach mehr Respekt, wenn sich eine Person, die vielleicht auch Fahrscheine verkaufen kann, im Wagen befindet. Und in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit würde ich das auch für sinnvoll halten.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Ich glaube, das sind zwei Dinge, die man auseinander halten muss. Ich bin Ihrer Ansicht, dass man nicht grenzenlos in unseren U-Bahnen Zeitungen verteilen soll, weil irgendwann einmal ein Limit erreicht ist. Diejenigen, die jetzt verteilen, zahlen selbstverständlich für die Reinigung. Und ich bin Ihrer Ansicht, dass man das nicht weiter ausweiten sollte, denn wenn das zuviel wird, dann wird es auch mit der Reinigung schwierig.

 

Eine andere Frage ist die des Vandalismus und da glaube ich, dass wir einen guten Weg gefunden haben. Es ist ja bekannt, dass die neuen U-Bahnen, die wir bestellt haben, Videoüberwachung haben und wir haben auch entsprechende Genehmigungen des Datenschutzrates, dass wir diese Videoüberwachungen eine Zeit lang aufbewahren können. Also wir haben das alles ganz korrekt und sorgfältig geprüft und uns auch genehmigen lassen und ich denke, dass diese zusätzliche Videoüberwachung zu der, die es ohnehin schon gibt, ein wichtiger Teil zur Verbesserung der Sicherheit ist. Und wir haben einen verstärkten Einsatz von Aufsichtsorganen. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll und möglich ist, den guten alten Schaffner oder die Schaffnerin wieder einzuführen, auch wenn er anders heißt. Aber wir haben in unseren Einrichtungen sehr wohl etwas, was ein bisschen sperrig „Aufsichtsorgane“ heißt und die verstärken wir auch, je nachdem, wo es notwendig ist. Hier versuchen wir natürlich auch, wenn es um wirklichen Vandalismus oder gar um Gewalt gegen Menschen geht, in sehr, sehr enger Kooperation mit der Polizei im Interesse sowohl unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, aber natürlich auch im Interesse unserer Kunden und Kundinnen, dagegen zu halten.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 3. Zusatzfrage wird von GR Mag Gerstl gestellt. Ich bitte darum.

 

GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vizebürgermeisterin!

 

Es war jetzt gerade eine Parlamentarierdelegation - ich glaube, ich soll noch einmal beginnen. Es war gerade eine Parlamentarierdelegation beim Verkehrskongress in Helsinki und wir alle konnten da gute Erfahrungen machen. Etwa bei den Straßenbahnen in Helsinki selbst, wo Reinheit und Sauberkeit ganz besondere Schwerpunkte sind. Unter anderem wird das dort so sichergestellt, dass man ein Privatunternehmen, das für die Sauberkeit und für die Sicherheit in den U-Bahnen und in den Straßenbahnen zuständig ist, damit beauftragt hat. Besonders ist uns dabei aufgefallen, dass im Fall von Verunreinigungen diese Sicherheitsfirma sofort über Funk geordert werden kann und danach sozusagen die Reinheitssicherheit auch wiederhergestellt ist. Ich weiß, dass die Wiener Linien in der Vergangenheit mit ihrem eigenen Personal versucht haben, hier mehr an Sicherheit zu bringen, aber wenn ich das jetzt mit Helsinki vergleiche, so muss ich sagen, könnten wir noch eine Stufe zulegen.

 

Gibt es Ideen oder auch Überlegungen, wie Sie das Personal, das für die Sicherheit in den Wiener U-Bahnen zuständig ist, noch ausbauen können? Gibt es da von Ihnen Ideen, wie Sie das noch erweitern wollen oder ist hier aus Ihrer Sicht bereits genug getan?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin!

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Ich habe in der

 

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