Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 140
d'accord
mit ihr. Nur mit welcher Bildung? Welche Leute werden noch in der Schule
ausgebildet? Ein Debakel wird das werden! In der Schule, in der Ausbildung, im
Beruf, die Leute können nicht mehr Deutsch!
Das
Nächste, was interessant ist: Nichts Besseres hat die Frau
Stadtschulratspräsidentin Dr Brandsteidl zu tun und eine Pressekonferenz
gemacht, alles dreht sich um Migranten, hat alles paletti gesprochen und
gesagt: „Schule ist Vielfalt, ist Erfolg." - Da frage ich mich, wo da der
Erfolg ist? Ist es ein Erfolg, dass am 21. Juni, glaube ich,
1 500 Absolventinnen des Projekts „Mama lernt Deutsch" ins
Rathaus eingeladen wurden? Das ist ja schön, soll man ja einladen, kann man
sich dort zumindest vielleicht Deutsch mit ihnen unterhalten, nur haben wir
110 000 Eltern mit nichtdeutscher Muttersprache beziehungsweise
Ausländer. Das heißt, 1,5 Prozent dieser Eltern, wo die meisten Mütter
wahrscheinlich nicht Deutsch können, schon allein aus der Gesellschaft, aus
ihrer Stellung in der Familie heraus, können sie nicht Deutsch und sollen
Deutsch lernen. Da haben Sie jetzt 1,5 Prozent geschult und sind noch stolz
darauf? Das heißt, der Zuzug an Leuten, an Müttern, an Vätern, an Eltern von
Ausländern ist stärker als das, was Sie jedes Jahr mit der Aktion „Mama lernt
Deutsch" überhaupt nachholen können. Das heißt, wir haben ein Manko, ein
Defizit in dieser Richtung. Das ist die falsche Politik, viel zu wenig!
Daher sind Sie aufgefordert zu schauen, dass unsere
Kinder, die ausländischen Kinder, die Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache
endlich extrem und rasch und gut in einem neuen Schulsystem gelehrt werden, wo
Sie sich vielleicht endlich mit der ÖVP einigen könnten, hier etwas zu ändern.
Ansonsten sehe ich unsere Bildung, unsere Ausbildung, den Beruf der Jugend,
egal, von welcher Jugend, ob Inländer, Ausländer oder mit nichtdeutscher
Muttersprache, echt gefährdet! Unser Sozialsystem ist dann sowieso kaputt, wenn
in den nächsten Jahren bildungsmäßig hier nichts passiert! (Beifall bei der FPÖ.)
Ich möchte mich jetzt nicht mehr damit aufhalten, was
die Frau Dr Brandsteidl noch gesagt hat. Sie hat bei der AHS-Unterstufe, wo
jetzt 28 Prozent ausländische Kinder sind, gesagt: „Gott sei Dank werden
es immer mehr." Das sagt die Brandsteidl. Dann sagt sie: „Den Anteil der
Nichtdeutschsprachigen in Wien werden wir nie mehr reduzieren." Dann sagt
sie noch: „Und was nutzt mir der bestausgebildete Deutschsprachige?
Nichts." - Also ein derartiges offenes Bekenntnis der Diskriminierung
alteingesessener Österreicher habe ich wirklich noch nicht gehört!
Meine sehr geehrten Damen und Herren, mein Kollege
StR Herzog hat betreffend Wohnen hier gesagt, er konnte die Anträge nicht
einbringen. Ich habe sie der Frau Vizebürgermeisterin schon hingelegt. Ich
möchte nur noch drei Worte dazu sagen:
Der eine Antrag ist eine bessere beziehungsweise
überhaupt eine Information von Wiener Wohnen an ihre Mieter und Gespräche mit
dem Revisionsverband der gemeinnützigen Genossenschaften betreffend die neuen
Rechte, die auf Grund eines OGH-Urteils herausgekommen sind.
Der zweite ist die Gleichbehandlungsrichtlinie, der
Drittstaatsangehörigen ermöglicht, nach fünf Jahren hier Sozialhilfe und Zugang
zu Gemeindewohnungen zu bekommen, zu überdenken beziehungsweise eine Barriere
einzubauen, und zwar die deutsche Sprache, Grundlage des Gemeinwesens und die
kulturelle Prägung.
Im Übrigen fällt mir gerade ein, weil wir heute so
viel von Mediatoren geredet haben: Wissen Sie, was bei den Mediatoren am
Schöpfwerk passiert? Die Mediatoren wollen den Konflikt vermeiden. Die
Mediatoren sagen nicht jenen, die sich nicht der Kultur, nicht der Sitte und
nicht den gebräuchlichen Gewohnheiten unserer dort noch ansässigen
einheimischen Bevölkerung anpassen, wie man sich vielleicht zu verhalten hätte,
dass es eine Hausordnung gibt. Nein, die sagen den Österreichern dort, ob sie
nicht doch einen Kompromiss eingehen könnten, weil eh alles so schön und so
nett ist. Das ist die Mediationspolitik der Stadt Wien, die vollkommen in die
verkehrte Richtung geht. Rechte und Pflichten, aber für beide Teile, die dort
wohnen, nicht nur für die einen Rechte und für die anderen Pflichten! So kann
das im Wiener Gemeindebau nicht sein, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Der dritte Beschlussantrag beschäftigt sich mit dem
Quotensystem hinsichtlich der Vergabe von Gemeindewohnungen. Hier hat die ÖVP
etwas übers Ziel geschossen, bewusst oder nicht bewusst, weil in ihrer,
zumindest in den Medien propagierten, Quotenregelung sind natürlich auch die
Inländer dabei. Das kann nicht wahr sein, sondern wir meinen natürlich nur die
Drittstaatsangehörigen und nicht die, die schon österreichische Staatsbürger
sind.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum Abschluss
noch eines sagen: Ex-Stadtrat Faymann, der jetzt Minister ist, hat sich
inzwischen durch eine Ablöse in der ASFINAG sehr beliebt gemacht. Ich mag das
deswegen ansprechen, weil der Herr Minister Faymann im letzten halben Jahr, als
er noch Wohnbaustadtrat war, offensichtlich manches hat schleifen lassen. Er
hat sich eigentlich nicht mehr darum gekümmert, was denn dort überhaupt
passiert. Ansonsten wäre es nicht möglich gewesen, dass nach internen
Revisionen, Kontrollamtsberichten et cetera vorige Woche es erst zwei und
schlussendlich, wenn meine neuesten Informationen stimmen, es bereits zwölf
Personen sind, die dort mit disziplinären Maßnahmen rechnen müssen. Das kann
nicht möglich sein, dass das einem Stadtrat mit seinen Mitarbeitern jahrelang
nicht aufgefallen ist! Hier wird ihn die Vergangenheit sicherlich noch etwas
einholen.
Interessant ist, wen man jetzt zu
den Aufsichtsratsvorsitzenden gemacht hat, zwei Personen, die schon sehr
interessant sind: Pöchhacker von Porr und Dr Saxinger, Anwaltskanzlei. Warum
ist das sehr interessant? Weil es nicht kompatibel ist. Unserer Meinung nach
ist Dr Saxinger nicht kompatibel in der ASFINAG und die ASFINAG ist ganz
wichtig für alle Straßenbauprojekte,
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