Gemeinderat,
22. Sitzung vom 26.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 118
begrüßenswertes Projekt entsteht, man muss bei diesem ganzen Projekt sehen, dass die Verkehrsanbindung zur jetzigen Therme Oberlaa und, wenn nichts passiert, dann auch zur neuen Therme Oberlaa mehr als mager ist und für den geplanten Besucherzuwachs von jetzt 1 Million auf mittelfristig 1,5 und später 1,9 Millionen natürlich nicht genügen würde. Wir sagen, wir sollen uns jetzt schon Gedanken machen, der StR Schicker und seine Planungsabteilungen, ob und wie wir die U1-Verlängerung nach Süden splitten können, um einen Ast nach Rothneusiedl und den zweiten Ast zur Therme Oberlaa zu führen, damit diese, nicht bei der Eröffnung im Jahr 2010, das geht sich nicht einmal theoretisch aus, aber doch in einigen Jahren einen adäquaten Anschluss an das hochrangige öffentliche Verkehrsnetz vorfindet und dass dieser Besucherstrom auch gelenkt werden kann. Darum werde ich gleich folgenden Beschlussantrag einbringen:
„Der Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass die
Möglichkeit eines Splittings der U1-Verlängerung nach Süden geprüft und die
Möglichkeiten zur Realisierung eines Astes zur Therme Oberlaa noch vor dem Bau
der U1 nach Rothneusiedl ausgelotet werden.
Wir verlangen hier die sofortige Abstimmung.“ (Beifall bei der FPÖ.)
Jetzt haben wir die positiven Seiten schon großteils
beleuchtet. Ich weiß, das war nicht viel. Aber mehr ist mir beim besten Willen
bei der Stadtplanung nicht eingefallen. (GR
Karlheinz Hora: Sicher fällt Ihnen nur wenig ein!) Bei der Verkehrsplanung
eigentlich auch nach längerem Nachdenken gar nichts.
Bei der Stadtplanung möchte ich noch ein Thema
streifen, wo es wieder ziemlich bergab geht, und zwar die Donau City, weil es
halt den 22. Bezirk betrifft, wo natürlich internationale Architekten
engagiert waren - dagegen spricht auch nichts -, weil dort dieser neuer
Stadtteil ausgebaut wird, weiter attraktiviert wird, neue Arbeitsplätze
entstehen. Aber die Fallwindproblematik im bestehenden Bauteil der Donau City,
die zu Lasten vieler Hunderter oder Tausender Anrainer geht, ist bis heute
unbearbeitet geblieben. Die WED weigert sich, wahrscheinlich mangels Druck von
der Stadt Wien, die Versäumnisse, die beim Bau geschehen sind, dort in
irgendeiner Form auszumerzen, in architektonischer Form Windbrecher zu realisieren,
Untergeschoße vielleicht anzubauen. Ich weiß, das wird alles nicht so einfach
sein. Es wird auch Geld kosten. Aber ich glaube, die Menschen, die sich dort um
viel Geld eine Eigentumswohnung gekauft haben oder um teures Geld eine Wohnung
mieten, haben es verdient, dass man die Fallwindproblematik, die dort seit
Jahren für ein massives Sicherheitsmanko sorgt, endgültig und bald beseitigt.
Jetzt wird der neue Bauteil schon geplant. Dort sind angeblich
fallwindmindernde Maßnahmen wohl vorgesehen. Aber die Altmieter lässt man im
Regen stehen (GR Karlheinz Hora: Sie
meinen, im Wind stehen!) und hier sagt die FPÖ, das ist von der
Stadtplanung nicht in Ordnung. Hier müssen auch für die Altmieter, die schon
lange dort sind, endlich Maßnahmen ergriffen werden, meine Damen und Herren!
Wenn wir jetzt bei den weiteren Patzern der SPÖ sind,
möchte ich einige wenige, aber vielleicht die markantesten herausgreifen und,
weil es aktuell ist, das Parkpickerl als erstes Beispiel anführen. Das
Parkpickerl ist in Wien seit Jahr und Tag, wir wissen es alle, die FPÖ spricht
es halt offen aus, wie viele andere Probleme (GR Mag Rüdiger Maresch: Haha! Der war gut!), eine Parksteuer, eine
Inkassoaktion ohne Gegenleistung. Und das Parkpickerl wird jetzt noch teurer.
Die SPÖ bringt das Kunststück zu Stande, dass sie schon bisher eine Gebühr ohne
Gegenleistung eingehoben hat und jetzt streicht sie diese nicht vorhandene
Gegenleistung noch einmal zusammen und verlangt dafür noch mehr Geld, meine
Damen und Herren! Das ist unanständig, das ist reines Abkassieren! Das wird von
der FPÖ massiv abgelehnt! (Beifall bei
der FPÖ.)
Es werden gleichzeitig mit der Erhöhung weitere
Parkplätze vernichtet, genauso wie bei jedem Bau einer Volksgarage dann oben
viele Parkplätze daran glauben müssen, als ob die Parkplätze anderswo
nachwachsen würden. Wir haben eine massive Überparkung in vielen Bereichen der
Stadt Wien. Die Überparkung wird nicht dadurch besser, dass man Parkplätze
vernichtet, sondern ganz massiv Parkplätze unter der Erde oder vielleicht auch
über der Erde schafft. Die SPÖ gibt sich aber nicht mit den vorhandenen
Parkpickerlbereichen zufrieden. Im 15. Bezirk gibt es schon konkrete Pläne
und Skizzen, wie und wann ausgeweitet werden soll. Das ist aber noch lange
nicht das Ende der Fahnenstange. Wir wissen alle ganz genau, die SPÖ gibt es
vielleicht noch nicht, nur halb, zu, dass die Pläne für eine Ausweitung auf die
Bezirke 12 bis 19 schon in den Laden des Stadtratsbüros oder der Magistratsabteilungen liegen. Der Plan ist
klar, die Inkassoaktion soll verschärft werden. Nebenher werden weitere
Parkplätze an der Oberfläche vernichtet. Es wird dann in einigen Jahren,
wahrscheinlich nach der nächsten Wahl, wieder eine Erhöhung geben, die
Parksteuer wird noch teurer, die Leute werden so wie bisher am Abend auf der
Suche nach einem Parkplatz um die Häuserblöcke kreisen, weil die GRÜNEN mit
ihren Bürgerinitiativen leider sehr viele Volksgaragen verhindern, die dringend
notwendig wären. Wir sagen klar und deutlich Nein zu dieser geplanten
Ausweitung der Inkassoaktion! Ich bringe daher den zweiten Beschlussantrag ein,
kurz und bündig:
„Der Gemeinderat spricht
sich gegen die Ausweitung der Parkpickerlbereiche in Wien aus.
Auch hier verlangen wir die sofortige Abstimmung.“ (Beifall bei der FPÖ.)
Vielleicht noch ein Wort zur
U1-Verlängerung nach Süden, zu diesem Ast, weil mir der Kollege Hora schon
signalisiert hat, dass wir da allein auf weiter Flur bleiben werden und dass
hier keine Zustimmung seitens der SPÖ erfolgen wird, obwohl diese Pläne auch
schon im Magistrat und im Stadtratsbüro diskutiert worden sind - das wissen wir
aus Informationen - und obwohl diese Planungen intelligent sind. Wir grämen uns
auch nicht, dass dieser Antrag heute abgelehnt wird. Dass in drei,
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