Gemeinderat,
23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 99
Beschluss am 12. Juni 2007 gefasst worden.
Es ist ein zweistufiges Auswahlverfahren durchgeführt worden, aus dem Herr
Dr Brustbauer als bestgeeigneter Kandidat hervorgegangen ist. Mit diesem
Auswahlverfahren war auch ein externes Consulting-Büro befasst. Wir haben es
hier mit einer hochkarätigen Besetzung zu tun. Von ihm werden juristische
Kompetenz und langjährige Berufserfahrung auch in seinen neuen Beruf, in seine
neue Tätigkeit eingebracht und ich möchte dem neuen Wiener Pflege- und
Patientenanwalt mit seiner Erfahrung viel Erfolg bei seiner Tätigkeit für die
Wienerinnen und Wiener wünschen. (Beifall bei der SPÖ.)
Es ist aber nicht nur in die architektonische
Planung, sondern auch in die Umwelt investiert worden. Die Wiener
Geriatriereform setzt hier neue Standards beim Nutzerinnen- und Nutzerkomfort,
bei den Kosteneinsparungen und auch beim Klimaschutz. Anspruchsvolle
bauökologische und energetische Standards des Wiener Krankenanstaltenverbundes
werden auch bei diesen Neubauprojekten umgesetzt. Die Basis dafür ist ein
Strategieplan für umweltgerechte Bauwerke, der seit Anfang dieses Jahres für
alle Bauvorhaben des Krankenanstaltenverbundes verbindlich ist, beziehungsweise
werden bei all diesen Neubauprojekten, die eben auch mit Hilfe der
Wohnbauförderung und deren ökologischen Auflagen errichtet werden, die
anspruchsvollen bauökologischen und energetischen Standards der Stadt gelten.
Eine ganz klare Vorgabe, die hier auch zum Ausdruck
kommt, ist die Erfüllung der Niedrigenergiehausstandards und der Einbau einer
kontrollierten Raumluftanlage sowie die Versorgung mit umweltfreundlicher
Energie, nämlich Fernwärme aber auch Fernkälte, bei möglichst hoher Effizienz
und maximaler Versorgungssicherheit. Damit wird auch ein sehr wesentlicher
Beitrag von Seiten des Krankenanstaltenverbundes zum Klimaschutz geleistet. Der
Niedrigenergiestandard spart bei dieser geplanten Fernwärmeversorgung etwa
70 t CO2 pro Geriatrie und Jahr ein.
Es entsteht mit den Maßnahmen, die im Rahmen des
Geriatriekonzepts umgesetzt werden, ein sehr dichtes Netz an modernen
Einrichtungen mit zeitgemäßen Standards. Das gesamte Pflege- und
Betreuungsangebot wird weiter ausgebaut, es wird flexibilisiert und es wird
auch regionalisiert.
Und zum Antrag der ÖVP auf Erstellung eines Wiener
Geriatrieplans, der heute eingebracht wurde, kann ich nur sagen, man gewinnt
den Eindruck, als wäre die jahrelange Diskussion an Ihnen spurlos vorüber
gegangen, als hätten Sie bewusst an dieser Diskussion auch nicht teilgenommen,
als wären sie bei diesem inhaltlichen Diskurs, den wir hier und in allen
möglichen Gremien jahrelang geführt haben, nicht dabei gewesen, denn sonst wäre
es nicht möglich, dass Sie heute diesen Antrag einbringen. (Aufregung bei
GRin Ingrid Korosec.)
Wenn Sie davon sprechen - und ich gehe jetzt auf die
einzelnen Punkte ein, weil man sich das wirklich zu Gemüte führen muss und ich
ja nicht glauben kann, dass Sie das ernst meinen, was Sie hier schreiben, weil
wir schon wesentlich weiter sind - und wenn Sie davon schreiben, dass die
Pflege und Betreuung von älteren Menschen dem internationalen Stand entsprechen
müssen - so ist es! Hier werden die höchsten Qualitätsstandards nicht nur
verlangt, sondern internationale Delegationen kommen nach Wien, um unsere
Einrichtungen hier zu besichtigen! Also von einer Pflege- und Betreuungskette
hat man vielleicht vor einigen Jahren noch gesprochen, aber wir sprechen vom
Pflegenetzwerk, weil es eben darum geht, dass es eine Vielzahl von Maßnahmen
gibt, die jedem entsprechend der Bedürfnisse auch angeboten werden sollen, von
der mobilen Hauskrankenpflege, den betreuten Wohnformen, den Tageszentren,
gemeinnützigen und privaten Institutionen, wo es, wie Sie ja wissen, auch die
Kooperationen gibt, bis zur stationären Pflege, auf die sich die Stadt Wien mit
den hohen Pflegestufen besonders spezialisieren wird.
Die Geriatrieoffensive, die Sie hier ansprechen, ist
von StRin Wehsely im Frühjahr dieses Jahres auf Grund von vielfältigen
Planungen auch entsprechend präsentiert worden. Diese Geriatrieoffensive ist in
Umsetzung. Die Forcierung der Zusammenarbeit mit privaten Leistungsanbietern ist
ebenfalls in Umsetzung. Wie Sie wissen, hat es ja auch bereits im vergangenen
Jahr zahlreiche Einrichtungen gegeben, die in Betrieb genommen wurden und die
nicht angekündigt wurden, beispielsweise sozial betreutes Wohnen im Bereich der
Caritas, Wiener Hilfswerk, aber auch von „Wieder Wohnen“. Sieben Einrichtungen
sind allein im letzten Jahr in Betrieb genommen worden, sechs weitere
Einrichtungen sind für 2007 geplant und werden auch in den nächsten
Monaten den Betrieb aufnehmen. Das heißt, diese umfassende und integrative
Planung, die Sie verlangen, ist gegeben, ebenso wie die Planungssicherheit und
die Planungsvorschau.
Dieser umfassende Geriatrieplan wurde, wie Sie ja
selbst auch gemeint haben, in der Geriatriekommission am 28. Februar
diskutiert und auch so zur Kenntnis genommen.
Meine sehr geehrten Damen und
Herren, all diese Maßnahmen sind nach einer sehr sorgfältigen Analyse, die
selbstverständlich auf Basis einer vorausschauenden Planung im Sinne von
Versorgungssicherheit stattgefunden hat, geplant worden. Sie haben immer
gesagt, Lainz muss man von heute auf morgen schließen. Hier wäre die Versorgung
der Wienerinnen und Wiener gefährdet gewesen. Uns geht es darum,
Standardverbesserungen durchzuführen und neue Einrichtungen zu schaffen, aber
unter Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit und das alles auf höchstem
medizinischen und pflegerischen Niveau mit höchstem Wohnkomfort, so wie es eben
auch den Anforderungen des Wiener Wohn- und Pflegeheimgesetzes entspricht. Das
sind die wesentlichen Kriterien und nicht bloß eine ausschließliche Frage der
Bettenanzahl, wobei ich ja schon auch in Erinnerung rufen möchte, dass die
Höchstgrenze von 350, wie sie im Wiener Wohn- und Pflegeheimgesetz
vorgesehen ist, damals gemeinsam mit den GRÜNEN im Landtag beschlossen wurde.
Davon soll man sich jetzt nachträglich nicht absetzen oder sich nicht mehr
erinnern können. Besonders
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