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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 120

 

Ganz wichtig ist auch die Chancengleichheit von Frauen. Wir werden weiter daran arbeiten, um mehr Gerechtigkeit für die Frauen, für alle Wienerinnen zu schaffen.

 

Wir setzen gezielt Maßnahmen, die das Wirtschaftswachstum fördern und Wiens starke Position als Wirtschaftsdrehscheibe weiter ausbauen. Wir haben schon gehört, da gibt es ein Plus von 11,42 Prozent. Hier setzen wir deutliche Akzente für wirtschaftliche Dynamik, gerade im Bereich Neue Technologien und Kreative Industrien. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Die Wirtschaft kann aber nur in einer sozial ausgewogenen Gesellschaft mit qualifizierten MitarbeiterInnen florieren. Deshalb muss eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik in Wien Hand in Hand gehen mit einer erfolgreichen Arbeitsmarktpolitik. Daher treiben wir auch die Arbeitsmarktoffensive trotz sinkender Arbeitslosenzahlen voran. Wir bleiben auf höchstem Niveau, wir haben hier Kontinuität: 56 Millionen EUR werden für die direkte Arbeitsmarktförderung eingesetzt. Dabei wird auch der Frauenaspekt wieder ganz speziell betrachtet. Hier möchte ich ganz besonders auf die hervorragende Arbeit des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds hinweisen.

 

Wien verändert sich gegenwärtig sehr stark - das haben wir während der heutigen Debatte schon gehört - und entwickelt sich zu einem wissensbasierten, modernen Produktions- und Dienstleistungsstandort. Im Wettbewerb der europäischen Wirtschaftsmetropolen liegt Wien als fünftreichste Region im Spitzenfeld.

 

Viele Manager kommen nach Wien, auch wegen der hohen Lebensqualität, Herr Kollege Madejski. Wenn wir uns nicht im August vehement mit einer Intervention gegen die wirtschaftsfeindliche Quote bei den Schlüsselarbeitskräften eingesetzt hätten, hätten wir weniger Schlüsselarbeitskräfte hier in Wien. Wir haben mit unserer Intervention 300 Plätze mehr herausgeholt; ich habe hier die neue Niederlassungsverordnung. Somit zeigt sich auch hier ein sehr intensiver Einsatz, um die klugen Köpfe, um WissenschafterInnen nach Wien zu holen.

 

Die Chance von Wien beruht aber natürlich auch auf seiner geographischen Lage. Wir haben es heute auch schon erwähnt: Wien hat eine ausgezeichnete Position als Drehscheibe für Wirtschaftsbeziehungen. Viele Unternehmungen kommen immer mehr und mehr hierher nach Wien und schlagen da ihr Headquarter auf. Während wir früher noch das Tor zum Osten waren, sehen nunmehr viele Unternehmungen aus Osteuropa Wien als Eintrittspunkt für etablierte EU-Märkte. Mehr und mehr Unternehmungen in Wien wollen beide Märkte bearbeiten und können so von dieser Drehscheibenfunktion profitieren.

 

Wiens Unternehmen sind die Gewinnerinnen der Ostöffnung. Aber in Zukunft muss es noch mehr darum gehen, die Wiener Klein- und Mittelbetriebe daran teilhaben zu lassen. Durch die Förderung der Stadt Wien, durch den Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, wird in Zukunft zunehmend auch der Bereich der KMUs gestärkt, die ja - wie Kollege Strobl schon erwähnt hat - das Rückgrat der Wiener Wirtschaft sind. Neben der Internationalisierung muss auch die Innovationstätigkeit der KMUs gefördert werden.

 

Neben diesem Förderungsschwerpunkt vergessen wir aber keineswegs auf große Produktionsstätten hier in Wien, wie zum Beispiel Bombardier. Die Sicherung des Bombardier-Standortes zählt zu den herausragenden Leistungen des WWFF. Der WWFF hat hier sein ganzes Know-how im Liegenschafts- und Immobilienbereich eingesetzt, um den Verbleib des weltweit größten Herstellers von Straßenbahnen in Wien nachhaltig sicherzustellen. Es wurden rund 500 Arbeitsplätze gesichert, und im Frühjahr 2008 werden in Wien-Donaustadt eine moderne Produktionsanlage und ein Entwicklungszentrum eröffnet.

 

Hier sieht man, das hervorragende Service des WWFF reicht von der Bereitstellung des neuen Betriebsstandortes über die Projektentwicklung bis hin zur Finanzierung. Hier wurde also ein Komplettservice angeboten, und man kann mit Stolz sagen, dass dies der WWFF als Full-Service-Wirtschaftsagentur vollzogen hat.

 

Ganz kurz möchte ich noch auf die beiden Tochterunternehmen des WWFF eingehen, das Zentrum für Innovation und Technologie sowie departure. Beide wurden ja als Agenturen für Innovation und Technologie und Kreativförderung eingesetzt. Hier wurde diese Förderung komplett neu gestaltet, es wurde das Förderungssystem aufs Wettbewerbsprinzip umgestellt. Das ZIT fördert betriebliche Forschung und Innovation in Wien. Es ist wichtig, das bestmögliche Umfeld für Technologieunternehmen zu schaffen und somit die Wiener Wirtschaft zu stärken.

 

Hier möchte ich ganz kurz auf den Call Media Vienna eingehen, der ja vom ZIT in Zusammenarbeit mit departure sozusagen als erster gemeinsamer Förderungswettbewerb für den Wiener Medienbereich durchgeführt wurde. Es war hier wichtig, gezielt zu investieren, um den Medienbereich als Wirtschaftsfaktor in Wien zukünftig auszubauen. Es haben sich 104 Unternehmen beteiligt, die besten 14 Projekte wurden von einer ExpertInnenjury ausgewählt, und insgesamt wurde mit 1,6 Millionen EUR unterstützt. Auch politische Anliegen, wie zum Beispiel die bestmögliche Unterstützung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, finden hier Niederschlag bei einem Projekt namens „SignTime", wo Nachrichten im Internet in Gebärdengesprache, in Kurzvideos präsentiert werden.

 

Zum Thema departure: Mit der Gründung dieser Agentur hat Wien das Potenzial als wichtig erachtet, die Wichtigkeit für die moderne Dienstleistungsgesellschaft rechtzeitig erkannt und bereits seit 2003 aktiv unterstützt. departure ist die erste eigenständige Wirtschaftsförderungs- und -servicestelle für Unternehmen der Creative Industries und gilt inzwischen europaweit als erfolgreiches Modell der Innovationsförderung auf Wettbewerbsbasis. Hier ist das inhaltliche Ziel die Integration, um die Aktivitäten von kulturellem Schaffen in das Wirtschaftsgeschehen Wiens und Österreichs einfließen zu lassen, die Anzahl der Unternehmensgründungen zu erhöhen sowie kleinen und mittleren Unternehmen durch gezielte

 

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