Gemeinderat,
33. Sitzung vom 08.05.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 89
Straßenbahn, et cetera. Das wäre
relativ einfach, es wäre alles abgedeckt. So einfach mache ich es mir aber
nicht, weil wir haben es uns auch nicht so einfach gemacht, sondern es wurde
neben der U-Bahn vieles berücksichtigt. Und, lieber Kollege Walter, ich habe dir
schon angeboten, gerne einmal mit dir durch den Bezirk zu fahren, um die
Leopoldstädter Kultur kennen zu lernen. Ich bin dort geboren, (GRin Karin
Praniess-Kastner: Da sieht man es!) vielleicht kennst du dich dann auch
einmal aus in der Leopoldstadt. Ich verlange allerdings schön langsam ein
Honorar dafür.
Du hast nämlich genau denselben Fehler gemacht, den
viele gemacht haben, weil sie uninformiert sind und eine Falschinformation der
GRÜNEN hinausgegangen ist, zum Beispiel in der Freudenau: Da hat es geheißen
„Rettet den 21er!", und dann wurde unter den Fahrplan des 21ers –
eure Aussendungen – der Fahrplan des derzeitigen 80B geschrieben. Wie schaut
jedoch die Wirklichkeit aus? – In der Freudenau wurde eine zusätzliche
Haltestelle gemacht, und das ist jetzt der neue Fahrplan. Dieser ist sogar
dichter – das kann sogar Kollege Maresch begreifen – als die
Intervalle der Linie 21, die jetzt dort fährt. (Zwischenruf von
GR Mag Rüdiger Maresch.) Kollege Maresch! Du kannst auch
herauskommen und dich hier unterhalten, aber du willst die Argumente eben nicht
hören! (GR Mag Rüdiger Maresch: Nein, kann ich nicht!)
Meine Damen und Herren! Ich könnte jetzt noch
weitergehen und Ihnen alle Details schildern, die ausgehandelt wurden, ich habe
aber leider nur fünf Minuten Redezeit! Die GRÜNEN sind 1999
hinausgezogen – Kollege Walter, die ÖVP war übrigens auch dabei! –,
als man sich in der Bezirksvertretung gemeinsam über die Gestaltung des
Oberflächenverkehrs geeinigt und stunden- und tagelang jede einzelne Linienführung
durchdiskutiert hat. Die Quintessenz war zum Beispiel auch die Linie 5A.
Ihr aber seid hinaus gegangen und habt protestiert. Ich habe das Protokoll da,
ich kann es dir zeigen! Die Linie 5A, die für den Schülerverkehr relevant ist,
wurde in dieser Form bis jetzt beibehalten.
Falsch ist zum Beispiel auch die Behauptung, dass die
Linie 80A eingestellt wird. Diese wird nicht eingestellt! (Zwischenruf von
GRin Mag Maria Vassilakou.) Kollegin Vassilakou! Wo haben Sie den
Blödsinn her? Die Linie 80A wird sogar bis ins Karmeliterviertel verlängert!
Wir brauchen uns das in der Leopoldstadt nur anzuschauen: Sowohl für die paar
Schüler des Karmeliterviertels als auch des Volkertviertels, die wirklich
hinüber müssen, gibt es zusätzliche Buskurse, die das erschließen. Sie werden
ja sehen, wie viele Leute diese zwei Buskurse nützen werden! Die meisten kommen
nämlich mit dem 21er oder mit dem N. Und der N-Wagen fährt weiter
beziehungsweise wird intervallmäßig dort noch verdichtet. (Zwischenruf von
GR Mag Rüdiger Maresch.) Lesen Sie doch einmal die Programme und
die Fahrpläne, sie stehen Ihnen ja zur Verfügung! (Weitere Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Meine Damen und Herren! Das ist nicht
G´schichtldruckerei, sondern man muss das lesen können! Aber das ist ein
anderes Thema. Die Frau Vizebürgermeister versucht es immer wieder, aber sie
hat es bei der Grünen Fraktion noch nicht geschafft!
Meine Damen und Herren! Ich komme jetzt zur
Quintessenz der ganzen Geschichte und möchte das mit einem Rechenbeispiel
belegen, aber die Kunst des Rechnens scheint bei den anderen Fraktionen auch
verloren gegangen zu sein. (Zwischenruf
von GRin Ingrid Puller.) Wenn ich mir den Fahrbetrieb zum Stadion jetzt
ansehe, dann muss ich von der Kapazität der derzeitigen Straßenbahnen ausgehen.
Frau Kollegin! Sie kennen die Garnituren! Ich sage es Ihnen wieder: Eine E1 und
eine D3 haben zusammen 105 Plätze. Theoretisch wäre die Leistung, die wir jetzt
erbringen können, nur möglich, wenn man im 25-Sekunden-Takt fährt. Aber wir
sollten die Wiener Linien und Sie sollten Ihre Kollegen bei den Wiener Linien
einmal loben, denn sie haben es bis jetzt geschafft, vier Garnituren
gleichzeitig abzufertigen, um in einer Stunde 25 000 Menschen dort
wegzubringen. Daher sollten Sie einmal hingehen und sagen: Liebe Kollegen! Ihr
habt gut gearbeitet! Sie sollten aber nicht immer auf die eigenen Kollegen
losgehen! (Beifall bei der SPÖ.)
Was bedeutet die Öffnung der U2 bis zum Stadion für
die Zukunft? – 44 000 Menschen können in einer Stunde befördert
werden! Das Stadion ist in einer Stunde leer. Das heißt, das ist eine
wesentliche Verbesserung.
Etwas sage ich Ihnen jetzt auch noch: Die kurzen Wege
gerade in der Freudenau können jetzt mit der Linie 77A zurückgelegt
werden. Man kann jetzt mit den Autobussen direkt zum Hofer, zum Löwa und ins
Stadion-Center einkaufen fahren. – Jetzt mache ich sogar Firmenwerbung,
was ich mir nicht vorgenommen habe! (Zwischenruf von StR Norbert Walter,
MAS.)
Dazu kommt, dass das sogar Niederflur-Autobusse sind,
bei denen das Einsteigen wesentlich einfacher ist, und die Frequenz der
Fahrzeuge ist in Zukunft höher als die jetzige Frequenz. (Weiterer
Zwischenruf von der ÖVP.) Kollege! Der Bus fährt genau auf der Strecke des 21ers,
er fährt nicht auf der Straße, sondern er fährt auf dem vorhandenen
Gleiskörper, um nicht in den Stau zu kommen, was immer wieder behauptet wird.
Meine Damen und Herren! Man kann es sich natürlich
einfach machen: Man kann alles fordern, was nur geht. Man kann aber auch mit
den Menschen reden, und ich war die ganze Zeit in der Leopoldstadt unterwegs,
gerade in den letzten Wochen. Und als die Menschen gesehen haben, was neben der
U2 noch an Oberflächenverkehr dazukommt und welche Haltestellen es geben wird,
da haben viele gesagt, dass sie Ihnen ihre Unterschriften nicht gegeben hätten.
Viele würden sie gerne zurückziehen. (Zwischenrufe
bei den GRÜNEN.)
Ich bin permanent mit den Leuten im Gespräch, und
viele haben uns gratuliert und haben gesagt, dass uns da schwere Arbeit
gelungen ist. (Zwischenruf von GR Mag Rüdiger Maresch.) Ich
glaube, das ist die Zukunft des öffentlichen Verkehrs in Wien. – Danke
schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächster am Wort ist Herr GR Dr Madejski. Ich erteile es ihm.
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