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Gemeinderat, 33. Sitzung vom 08.05.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 72 von 89

 

Es gibt auch die Information – und mein Nachredner sowie meine Vorrednerin von der ÖVP waren ja, wie ich selbst, bei dieser Vorbesprechung dabei, wo das klar gesagt wurde –, dass der Bürgerdienst entsprechend informieren wird, und zwar in breitem Ausmaß, und es wird auch eine Telefonnummer geben, wo man anrufen und sich informieren kann. Ich habe in diesem Zusammenhang auch schon die Frage gehört: Warum ist das noch nicht ausgesandt worden? – Da muss ich fragen: Nehmen Sie sich selbst nicht ernst? Das wird hier und heute beschlossen! Dass der Bürgerdienst zumindest den Beschluss abwartet, der heute hier, wie ich hoffe, fallen wird, und erst danach informiert, ist eine klare Sache. Die Diskussion davor hat stattgefunden, die Information kann es aber erst geben, wenn das formal beschlossen wurde. Das ist also vorbereitet, es wird in einem größeren Kreis ausgesandt werden und auch diese Information geben. Es muss sich also niemand sorgen, und wenn er noch einen zusätzlichen Informationsbedarf hat, dann kann ich ihn beruhigen: Auch diese Information kann gegeben werden!

 

In dem Sinn glaube ich, dass wir allen Grund haben, diesen Akt heute zu beschließen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr Madejski.

 

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Frau Vizebürgermeisterin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Spät, aber doch ist die Stadt Wien draufgekommen, dass vielleicht doch mehr Besucher zu der EM kommen und vielleicht die zentrale Fan-Meile und alle anderen Zonen, die es jetzt gibt, eventuell nicht ausreichen könnten. Im Hinblick darauf hat man spät, aber doch noch gerade zum richtigen Zeitpunkt mit dem Hanappi-Stadion eine Alternative gefunden.

 

Ich frage mich nur, wieso sich zuerst so viele Private angemeldet haben und dann plötzlich ausgestiegen sind. Wo sind plötzlich alle Betreiber, Eventmanager und selbst ernannten Experten? – Offensichtlich ist es doch nicht so ein gutes Geschäft, so etwas zu machen! Sonst hätte ich das selbst auch gerne gemacht.

 

Man muss sich das aber einmal genau anschauen. Es gibt eine Bindung an Verträge. Es gibt die Produkte. Und es gibt Sicherheitsauflagen und Umweltauflagen. Offensichtlich ist das also doch nicht ein so unheimlich gutes Geschäft! Und die 1,9 Millionen EUR haben diejenigen, die eine solche Zone auf der Donauinsel privat betreiben wollten, doch nicht zusammengebracht.

 

Jetzt muss ich ehrlich sagen: Ich kenne mich beim Veranstaltungsmanagement ein bisschen aus, nicht mit diesen Summen, aber mit kleineren. Wenn etwas ein gutes Geschäft ist und man Kontakte hat, dann ist schon einiges zu bewegen. Und offensichtlich haben diese Leute Kontakte, denn sonst hätten sie nicht international schon viele Organisationen aufgebaut und viele Geschäfte gemacht. Wenn das also ein Geschäft gewesen wäre, dann hätten sie innerhalb weniger Tage diese 1,9 Millionen EUR und die Sponsoren aufstellen können. Offensichtlich war das aber nicht so leicht aufzustellen.

 

Die Argumentation, die ich in der Zeitung lese und die auch Kollege Gerstl und die GRÜNEN immer wieder bringen, dass all das viel billiger gewesen wäre, kann ich jetzt nicht beurteilen. Vielleicht wäre es billiger gewesen. Ich glaube allerdings nicht daran, denn die Leute haben zwar bei den Magistratsdienststellen eingereicht, aber das Entscheidende hat gefehlt, nämlich der Bescheid.

 

Daher sage ich Kollegen Gerstl von der ÖVP und den GRÜNEN: Jeder, der eine Veranstaltung macht, weiß, dass das Problem erst mit dem Bescheid auftritt, denn im Bescheid steht, was man zu tun hat. – Und beim Donauinselfest ist unter anderem auch immer zu beachten, dass als entscheidender Punkt vorgeschrieben ist, dass, wenn eine Veranstaltung in einer Grünzone abgeführt wird, im Nachhinein alles wieder so hergestellt werden muss, wie es vorher war. Die Kosten dafür waren offenbar in den 1,9 Millionen EUR überhaupt nicht enthalten, und auch betreffend Sicherheit und den Bereich der sanitären Anlagen haben diese Firmen zwar ein Angebot gemacht, was aber noch lange nicht bedeutet, dass das für die Bescheid ausstellende Magistratsdienststelle ausreichend ist, und das war der Grund, warum das Konzept vollkommen baden gegangen ist.

 

Kurz zusammengefasst: Ich glaube nicht, dass das Ganze privat ein gutes Geschäft geworden wäre, und das haben die Betreffenden natürlich auch erkannt. Daher glaube ich, dass die Alternative Hanappi-Stadion durchaus akzeptabel ist. Man kann darüber diskutieren, dass das sehr spät gemacht worden ist, und es ist offensichtlich, dass das Verkehrskonzept, die Sicherheit und die sanitären Anlagen jetzt in einem rasanten Tempo organisatorisch bereit gestellt werden müssen.

 

Man muss aber auch sagen: Der Standort Donauinsel ist fraglos wesentlich ungünstiger als der Standort Hanappi-Stadion. Zur Donauinsel gibt es zwei U-Bahnen, doch unser Vorwurf lautet auch immer wieder beim Donauinselfest, dass beim Heimfahren die Zugfrequenzen nicht stimmen und daher Hunderttausende von Leuten auf einmal gar nicht abtransportiert werden können. Auf der Donauinsel müsste, um den Sicherheitsbereich für eine solche Zone zu gewährleisten, alles abgezäunt werden. Das ist im Hanappi-Stadion gegeben, weil es eben ein Stadion ist, und daher sind auch die Parkplätze und alles andere bereits vorhanden.

 

Ähnlich verhält es sich mit der Lichtsituation und der Sicherheitssituation. Die Sicherheitssituation ist in einem Stadion oder im Bereich Hütteldorf sicherlich wesentlich besser als auf der Donauinsel. Außerdem müsste man auf der Donauinsel wahrscheinlich zusätzliche Lichtquellen aufstellen.

 

Meine Damen und Herren! Ich verstehe daher die Aufregung nicht ganz, noch dazu in Anbetracht dessen, dass ohnedies alle 14 Tage zwischen 15 000 und 18 000 Leute ins Hanappi-Stadion gehen, mit der Straßenbahn oder dem Auto kommen, dort dann vielleicht ins Wirtshaus gehen und wieder abgeführt werden. Natürlich gibt es dort immer wieder ein Chaos, und natürlich freuen

 

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