Gemeinderat,
35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 126
Mir bleiben nur 15 Minuten, deshalb kann ich leider nicht auf alle Vorwürfe und Argumente der Opposition eingehen.
Zu Frau Kollegin Puller
möchte ich sagen, dass mir einfach die Worte fehlen! Mit welcher Begründung
nehmen Sie sich heraus zu sagen, dass Politiker abgehoben sind, sich nicht für
die Probleme in dieser Stadt interessieren und nicht daran arbeiten, um
Lösungen und Verbesserungen herbeizuführen? Ich meine, im Unterausschuss wurde
nichts beschönigt. Wir haben alles im Unterausschuss abgestimmt. Nach der
Führung gab es die Möglichkeit, eine Debatte zu führen, die Sie aber leider
nicht genutzt haben. Sie haben sich dort nicht zu Wort gemeldet!
Nun noch zur EURO: Wir
feiern jetzt in dieser wunderschönen Stadt ein großes Fest. Wien ist Fußball. Es gehen
großartige Bilder von einem friedvollen, tollen Fest in die ganze Welt. Und
auch die Arbeit der Wiener Linien ist in diesem Zusammenhang hervorragend. Dass
jetzt viele Touristinnen und Touristen in Wien sind, können auch Sie nicht in
Abrede stellen, und dass diese sich nicht nur mit Fußball beschäftigen, sondern
auch die vielen anderen Vorzüge der Stadt genießen, ist offensichtlich.
Wir haben heute schon viel zum Rechnungsabschluss
gehört. Ich möchte ganz kurz noch einmal auf die positiven Punkte eingehen. Es
handelt sich um zielgerichtete Investitionen, die den Menschen zugute kommen.
Die gesetzten Schwerpunkte machen die Lebensqualität in Wien aus. Das
ausgeweitete Budget fließt in entscheidende Zukunftsbereiche. Es gibt mehr für
Wirtschaft, für Forschung, für Wissenschaft, für Qualifizierungsmaßnahmen, für
Schulungen von ArbeitnehmerInnen, für den Ausbau des Gesundheitssystems, für
Bildung und für die Kinderbetreuung.
Wir agieren nach den strengen Vorgaben des
Österreichischen Stabilitätspaktes und erfüllen die Maastricht-Ziele mit
229 Millionen EUR punktgenau. Und es wurde heute noch zu wenig
thematisiert, dass der Schuldenstand um 80 Millionen EUR niedriger
ist. Erstmals wird wieder ein Tiefstand erreicht.
Was mir als Frauensprecherin heute auch zu wenig
thematisiert wurde, ist das Gender Budgeting. Ich glaube, es wurde nur einmal
von der Frau Vizebürgermeisterin erwähnt. In der Debatte wurde es nur einmal
angesprochen, und es wurde von der Frau Vizebürgermeisterin erwähnt, dass wir
in Wien flächendeckend Gender Budgeting haben. Im Bund haben wir derzeit nur
eine Zieldefinition bis 2013. Im Land Oberösterreich, das ich mir in diesem
Zusammenhang auch angeschaut habe, wurde eine Untersuchung beim WIFO beauftragt
und veröffentlicht. Auch dort ist noch keine flächendeckende Umsetzung
gelungen. Wir setzen diesbezüglich international ein Benchmark. Viele Städte
waren diesbezüglich schon bei uns und wir haben ExpertInnen entsendet, um zu
beraten.
Noch einmal zu Kollegin Puller: Ich meine, dass der
Rechnungsabschluss eine solide Finanzpolitik zeigt, die sich sehen lassen kann,
und ich danke unserer Vizebürgermeisterin und Finanz- und Wirtschaftsstadträtin
Mag Renate Brauner und allen zuständigen BeamtInnen, besonders dem
Finanzressort, für die Anstrengungen! Durch kostenbewusstes und effizientes
Finanzmanagement ist es nämlich auch heuer wieder gelungen, ein ausgeglichenes
administratives Haushaltsergebnis zu erreichen. Ich glaube, dass sich die Frau
Vizebürgermeisterin und die BeamtInnen sehr wohl mit dieser Materie auskennen! (Beifall
bei der SPÖ.)
Wir haben heute auch schon vom Triple-A-Rating der
Rating-Agentur Moody’s gehört. Dieses tolle Rating muss man sich einmal
verinnerlichen! Es ermöglicht uns einerseits Kreditaufnahmen zu besonders
günstigen Konditionen, es zeigt aber natürlich auch die Stärke des
Wirtschaftsstandortes unter den aufstrebenden Märkten im Herzen Zentraleuropas.
Wien ist das Wirtschaftszentrum Österreichs. Wien
ist, wie wir heute schon gehört haben, die fünftreichste Region der EU. Wir
haben das höchste Bruttoregionalprodukt, die mit Abstand stärkste Kaufkraft von
allen Bundesländern, und wir leisten die höchsten Zahlungen in den
gesamtösterreichischen Finanzausgleichstopf.
Besonders stolz bin ich
darauf, dass war die höchste Frauenerwerbsquote Österreichs haben. Sie liegt
mit 75,8 Prozent deutlich höher als der gesamtösterreichische Schnitt von
63,4 Prozent. (StRin Dr Monika
Vana: Viele davon sind teilzeitbeschäftigt!)
Es kommen auch viele PendlerInnen nach Wien,
insgesamt 220 000 aus den Bundesländern, vor allem aus Niederösterreich.
Auch ein Viertel der insgesamt 17 000 Lehrlinge sind Pendler, die nach
Wien kommen, um ausgebildet zu werden. Daran sieht man, wie anziehend diese
Metropole ist und dass wir den Vergleich mit anderen Städten gar nicht zu
scheuen brauchen! Herr Kollege Aichinger! Wir können stolz sein auf diese
aktive, weltoffene pulsierende Stadt!
Es wurde heute schon öfters thematisiert, ich möchte
es jetzt aber nochmals wiederholen: Betreffend Lebensqualität liegen wir
weltweit an zweiter Stelle und EU-weit an erster Stelle. – Ich glaube,
dass das sehr wohl von einer guten Wirtschafts- und Finanzpolitik zeugt!
Kollege Aichinger hat gemeint, wir müssten aufpassen,
dass wir den Anschluss nicht verlieren. – Ich glaube, gerade die Studie
der Mercer Consulting Group, dieser Quality-of-Life-Survey, zeigt, dass sich
Wien in den vergangenen Jahren immer mehr verbessert hat, während die
unmittelbaren MitstreiterInnen Abstriche in der Punktebewertung hinnehmen
mussten. Diese doppelte Spitzenplatzierung ist meines Erachtens eine
Bestätigung für die standort- und wirtschaftspolitischen Schwerpunktsetzungen.
Wir haben heute auch schon von der
Rekordansiedlungsbilanz von Unternehmen gehört, und das geht natürlich Hand in
Hand mit der Lebensqualität.
Wir haben gehört, dass der WWFF in
Kooperation mit der ABA-Invest 115 internationale Unternehmen nach Wien bringen
konnte, und zwar viele aus dem mittel- und osteuropäischen Raum. Auch diese
Drehscheibenfunktion zwischen Ost und West wurde heute schon erwähnt.
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