Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 118
haben. Ich rede aber vom tagtäglichen Parkplatzraub durch unsinnige, sündteure Radwege, durch übergroße Ohrwaschln, durch Baustellen, die immer und ewig Parkplätze blockieren, durch sonstige unsinnige Maßnahmen der SPÖ. Dadurch wird die Leistung geschmälert, dafür aber wird mehr abkassiert. Das Parkpickerl ist teurer geworden, das Parkpickerl soll ausgeweitet werden. Wir haben es ja jahrelang behauptet, und die SPÖ hat es, zwar nur halbherzig, aber doch, dementiert, dass nach 2010 das Parkpickerl auf die Bezirke 12 bis 19 ausgedehnt werden wird und nach der übernächsten Wahl dann auf ganz Wien, damit auch dort abgecasht werden kann.
Den ersten Versuchsballon hat man vorige Woche schon
in der Bezirksvertretung des 19. Bezirks steigen lassen. Dort wurde mit
den Stimmen von ÖVP, von SPÖ und von den GRÜNEN beschlossen – zwar ein bisschen
schwammig formuliert, aber es geht alles in Richtung Parkpickerl –, der StR
Schicker soll Unterlagen zur Verfügung stellen, damit überprüft werden kann, ob
das notwendig ist, und zwar zunächst in Oberdöbling und, und, und – der übliche
Schmus.
Es beginnt ja in allen Bezirken gleich. Bei der
Stadthalle, zum Beispiel, wo es schon konkrete Pläne gibt zur Ausweitung des
Pickerls. Genauso wird es für den 19. Bezirk sein. Da werden einmal zwei
Bereiche oder ein größerer Bereich als Parkpickerlbereich gekennzeichnet
werden. Die Leute, die Einpendler aus dem Westen Wiens werden in die
umliegenden Bereiche flüchten, dann werden sich die Anrainer aufregen, und dann
werden der Planungsstadtrat und der Bezirksvorsteher sagen – obwohl dem Tiller,
glaube ich, schon alles wurscht ist, der will nur mehr längst dienender
Bezirksvorsteher aller Zeiten, aller Länder werden –, wir müssen das
Parkpickerl im 19. Bezirk einführen, und die ÖVP und die SPÖ und die
GRÜNEN werden jubeln.
Wir haben immer von den Bezirken 12 bis 19 gesprochen,
vielleicht wird es halt umgekehrt gemacht, die Bezirke 19 bis 12, abkassiert
wird in jedem Fall. Uns könnte es wahltaktisch recht sein. Wir werden trotzdem
gegen diese unsoziale Inkassoaktion der SPÖ auftreten und werden alles
daransetzen, auch morgen schon in der Gemeinderatssitzung mit einem Antrag,
dass zumindest dieser erste Anschlag im 19. Bezirk vereitelt wird.
Weitere Kostproben, warum wir diesen
Rechnungsabschluss in diesem Bereich auch ablehnen müssen, sind etwa die
ausufernden 30er-Zonen, die kein Mensch kontrollieren kann, die auch oft in
unnotwendigen Situationen geschaffen werden. Wir haben seit Jahren gesagt,
30er-Zonen sind okay, wenn sie wirklich der Verkehrssicherheit dienen, etwa vor
Schulen, Kindergärten, Kindertagesheimen, Alterheimen, Spitälern und, und, und,
wenn es wirklich die Situation erfordert, aber die Pläne der SPÖ sind ja noch
weitergehend – von den GRÜNEN rede ich gar nicht, die hätten gerne eine
Wien-weite 20er-Zone –, denn die 30er-Zonen sollen ja noch weiter und flächendeckend
ausgebaut werden.
Den Fluglärm werde ich nur kurz streifen, weil mir
der Kollege Valentin nicht ganz fit wirkt im Moment, den können wir vielleicht
dann morgen machen, oder wir werden in den nächsten ... (GR Erich Valentin: Du kannst das ruhig
sagen! Mach dir keine Sorgen um meine Gesundheit!) Ich habe jetzt deine
augenblickliche Verfassung gemeint, weil du ein bisschen nachgedacht hast. Das
nehme ich aber gleich wieder zurück und werde mich tatsächlich berichtigen. Ich
werde das Thema heute nicht deshalb nicht streifen, weil der Kollege Valentin
nicht fit ist, sondern weil ich andere Themen für heute vorbereitet habe. Der
Fluglärm wird uns in den nächsten Monaten durch die UVP-Prüfung noch öfter
beschäftigen.
Das Radfahren gegen die Einbahn – ein altes Thema,
von der SPÖ forciert, die Spitäler freut es nicht – ist überhaupt das
Gefährlichste, was es gibt auf Gottes Erden, außer den Sachen, die der Knievel
damals gemacht hat. Radfahren gegen die Einbahn ist unsinnig und dumm, es
gefährdet die Radfahrer, die Autofahrer und die Fußgänger. Dagegen werden wir
uns auch alle einsetzen. Die Statistiken zeigen ein klares Bild, dass das
Radfahren gegen die Einbahn sehr gefährlich ist, auch wenn der Kollege Hora
nachher wieder mit bunten Tabellen herauskommen wird, und mir das Gegenteil zu
beweisen probieren wird, was ich ihm nicht glauben werde.
Die Radwege habe ich schon angesprochen. Da hat es ja
auch schon verhaltenen Applaus im Planungsausschuss, im Verkehrsausschuss
gegeben, weil wir durchaus immer mehr oder immer öfter Radwegen zustimmen, wenn
sie wirklich Sinn machen, wenn sie nicht unnötig teuer sind, wenn sie nicht
über Gebühr oder keine Parkplätze vernichten und wenn nicht auf einer Straße
drei Radwege sind, einer am Gehsteig, einer auf der Straße, einer am
Mehrzweckstreifen, wo sich kein Schwein – entschuldigen Sie den Ausdruck, werte
Frau Vorsitzende –, wo sich kein Schwein mehr auskennt. (Zwischenruf von GR Ernst Nevrivy. – GRin Karin Schrödl: Er hat eh
gesagt, er entschuldigt sich!) Auch das werden wir weiter und mit vollem
Engagement bekämpfen. (Beifall bei der
FPÖ.)
Dann
noch zu dem letzten Thema. Das wird uns zwar morgen noch länger beschäftigen,
aber ich möchte es kurz streifen, weil wir beim öffentlichen Personennahverkehr
sind, wo sich die SPÖ immer rühmt, dass sie alles Menschenmögliche unternimmt,
um den Modal-Split zu Gunsten des ÖPNV zu verbessern und auch durchaus gute
Ansätze zeigt mit den U-Bahn-Verlängerungen, die auch zum Großteil auf
freiheitlichen Vorschlägen fußen, die noch vor zehn Jahren als unsinnig, zu
teuer und nicht notwendig bezeichnet worden sind. (GRin Karin Schrödl: Na,
unglaublich, was die FPÖ alles macht!) Aber zur gleichen Zeit geht dann die
SPÖ her und streicht in unsozialer Art und Weise eine Straßenbahnlinie wegen
Parallelführung, obwohl es auch anderswo in Wien hundert Mal Parallelführungen
von Bussen, Straßenbahnen und, und, und gibt. Sie tut damit dem
sprichwörtlichen alten Mutterl im Stuwerviertel und Umgebung nichts Gutes,
nimmt ihr das Transportmittel auf dem täglichen Weg zum Arzt, zur Apotheke, zum
Greißler, falls es noch einen geben sollte, oder zum Billa, nimmt es den
Kindern
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