Gemeinderat,
37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 72
vom Stadtsenat beschlossen worden ist und heute hier
im Gemeinderat auch seine Bestätigung finden soll, weil wir vor dem Sommer hier
in diesem Haus und in diesem Raum sehr intensiv über die Vorkommnisse bei
Explore 5D und den Konkurs, der dort stattgefunden hat, diskutiert haben
und sich der Gemeindrat dafür ausgesprochen hat, dass man die Unternehmerinnen
und Unternehmer unterstützt, sich engagiert und einen Weg findet, diesen zu
Schaden gekommenen UnternehmerInnen zu helfen. Das war die Ausgangslage. Das
Konkursverfahren beziehungsweise der Ausgleich hat stattgefunden und findet
gerade statt und es war notwendig, dass es zu einer Sicherstellung für die
Maximalsumme, die heute hier auch zur Beschlussfassung ansteht, kommt. Das
heißt, das Ausgleichsverfahren, und das ist der erste Vorwurf, den ich hier
sofort dementieren möchte, nämlich dass die Frau Stadträtin oder die SPÖ das
Ausgleichsverfahren verzögern möchte, und das hat die Frau Gretner heute hier
vorgebracht. Das alles weise ich von uns, denn nichts derartiges ist dieser
Antrag, der heute hier auch zur Beschlussfassung kommt, nämlich keine
Verzögerung, sondern die Ermöglichung einer ordentlichen Abwicklung dieses
Ausgleichverfahrens. Noch einmal, es handelt sich hier ... (Beifall bei
der SPÖ.)
Es handelt sich hier heute
um eine Sicherstellung mit einer Maximalsumme. Das Verfahren läuft. Es wird
jetzt geprüft, welche Ansprüche bestehen. Um was geht’s denn konkret, um welche
Leistungen? Welche sind erbracht worden? Welche sind nicht erbracht worden, und
so weiter. Nach Feststellung dieser Fakten kann es dann zu der eigentlichen
Bezahlung kommen. Aber so weit sind wir noch nicht. Das hier ist die
Sicherstellung und das ist mir wichtig, hier auch anzubringen, weil die ganze
Zeit von allen Vorrednern bis auf den Kollegen Vettermann erstens mit falschen
Zahlen operiert wurde, denn von einer 40 Millionen EUR-Pleite kann
keine Rede sein. Dieses Haus hier - und alle, die hier anwesend sind, sollten
es wissen - hat einen 15 Millionen EUR-Gesellschafterzuschuss
beschlossen und keinen Euro mehr. Diese 15 Millionen sind hier beschlossen
worden. Es wird hier immer so getan, als wären hier 40 Millionen EUR
beschlossen worden, die dann irgendwo versenkt worden sind, wo auch kein Wert
dem entspricht. Das stimmt nicht. Jeder, der das Riesenrad und den
Riesenradplatz besucht, sieht, dass es einen Gegenwert gibt, sieht, dass es
dort fertige Gebäude gibt, sieht, dass der Platz fertig ist, sieht, dass hier
inzwischen schon seit vielen, vielen Monaten Unternehmerinnen und Unternehmer
arbeiten und wirtschaften, sieht, dass dort 150 neue Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter arbeiten, sieht, dass es neue Attraktionen gibt und kann dort auch
selbst konsumieren und weiß auch, wenn man mir in der Vergangenheit zugehört
hat, dass die zwei restlichen Projekte wie geplant, im Jahr 2006 kommuniziert
und im Jahr 2007 kommuniziert, von der Frau Stadträtin im Oktober
beziehungsweise bis Ende des Jahres eröffnet werden. Auch hier möchte ich den
Vorwurf, dass irgendwas verschleppt, verzögert, nicht fertig, nicht rechtzeitig
fertig geworden ist, noch einmal dementieren und ganz klar von uns weisen. Das
ist immer kommuniziert gewesen, auch die Frage der Einbeziehung der
UnternehmerInnen, die am Riesenradplatz tätig sind, und deren Wünsche.
Natürlich, und das war immer klar kommuniziert, ist es der Wunsch der SPÖ
gewesen, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer im Prater in diesen Prozess
eingebunden sind und das sind sie auch beim Riesenradplatz und das waren sie
auch beim Riesenradplatz und das werden sie auch weiterhin sein. Die sind ja
nicht nur mit ihrem Geld beteiligt, sondern auch mit ihren Ideen und Wünschen.
Und auch diese haben sie in diesen Prozess eingebracht.
Spannend finde ich bei der ÖVP in der Rede des
Kollegen Aigner allerdings - und ich entnehme das derselbigen und bin ein klein
wenig verwundert -, dass die ÖVP anscheinend jetzt gerade auf der Suche nach
neuen Inhalten und neuen Wegen in ihrer Politik ist, denn bis jetzt habe ich
immer geglaubt, die ÖVP ist durchaus ein Fan von Ausgliederungen und GesmbHs
und Privatisierungen. Das ist jetzt nicht so. Der Kollege Aigner hat sich ganz
klar gegen jegliche Form von GesmbHs und Ausgliederungen hier ausgesprochen.
Das nehme ich auf. Das wird vielleicht die Bundes-SPÖ sehr freuen, dass Sie
hier einen solchen neuen politischen Weg gehen.
Wir hier haben aber - und da war die ÖVP immer mit
der SPÖ gemeinsam im Boot -, was die Frage der Stadt Marketing und
Praterservice GesmbH betrifft, gemeinsam, dass wir ein Instrument schaffen, das
effizient und gut die Veranstaltungen hier am Riesenradplatz, aber auch
Großveranstaltungen an anderen Orten der Stadt abwickelt. Das haben wir hier
gemeinsamen auch beschlossen und da war immer Konsens. Die Stadtmarketing macht
hier hervorragende Arbeit, noch einmal: Und wir haben auch hier gemeinsam
beschlossen, dass diese selbe GesmbH auch die Entwicklung des Praters
voranbringen und operativ umsetzen soll. Auch das war an sich immer Konsens.
Aber ich merke, dass die ÖVP davon jetzt abgeht.
Noch ein paar Worte zu den Punkten, die nicht
eigentlich zum Prater selbst gehören, sondern zu anderen Bereichen im Ressort
hier vorgebracht wurden:
Zum Hanappi-Stadion. Es ist keine schnoddrige
Antwort, wenn man auf die Frage, wann gibt es die Abrechnung, die sachlich
fachlich korrekte Antwort bekommt, wie auch hier im Haus kommuniziert und als
Beschlussfaktum hier auch vorgelegen, nämlich den Vertrag zum selbigen Projekt:
Bis Ende des Jahres 2008 muss diese Abrechnung da sein, weil das auch
Beschlussfassung ist. Das ist keine schnoddrige Antwort, das ist eine sachlich
fachlich korrekte. Aber vielleicht ist der Herr Kollege Aigner ein klein wenig
sensibel geworden. Das kann schon sein.
Das heißt, es gibt meiner Meinung
nach überhaupt keine Veranlassung, nicht einmal für eine Oppositionspartei,
bevor überhaupt eine Abrechnung vorliegt, die ganz korrekt abläuft und auf den
Grundlagen der Beschlussfassung dieses Hauses ist, jetzt schon herzugehen,
irgendwas zu unterstellen, irgendwas zu vermuten und das Kontrollamt
einschalten zu wollen. So, meine
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